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Mi, 22:30 Uhr
16.07.2014

Kein Gondeln mehr möglich

Schon wieder kann auf dem Gondelteich im Nordhäuser Stadtpark nicht gegondelt werden. Diesmal ist es aber nicht das „Krause Laichkraut", das die gemütliche Ausfahrt verdirbt, sondern das fehlende Wasser...

Erste tote Fische gesichtet (Foto: nnz) Erste tote Fische gesichtet (Foto: nnz)

Der Gondelbetrieb im Stadtpark musste eingestellt werden, weil der Wasserpegel nicht mehr die erforderliche Höhe hat. Eine nüchterne Feststellung.

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Am Morgen teilte die für die Tierpflege und den Wasserlauf des Stadtparkes zuständige Firma dem Nordhäuser Rathaus mit, dass kein Wasser mehr aus dem Mühlgraben in Richtung Stadtpark fließt. Nach einer Ortsbesichtigung wurde festgestellt, dass der Zulauf des Mühlgrabens aus der Zorge komplett geschlossen wurde.

Ratlosigkeit in der Verwaltung. Durch die Schließung des Wehrs ist der gesamte Mühlgraben von der Ellernmühle bis zum Einlauf (unterhalb des Kinderheimes) in die Zorge abgeschnitten. Das wiederum bewirkt ein ständiges Absinken des Wasserstandes im Teich. Am Abend sei er bereits um 50 Zentimeter gesunken, wo von sich die nnz selbst überzeugte (siehe Fotos).

Die Folge ist nicht nur die Einstellung des Gondelbetriebs, sehr zum Ärger der Besucher und des Bistro-Pächters, sondern auch die Austrockung des weiteren Bachlaufes durch den Stadtpark.

Völlig ausgetrocknet - der Bach durch den Stadtpark (Foto: nnz) Völlig ausgetrocknet - der Bach durch den Stadtpark (Foto: nnz)

Jetzt müssen die Tiere getränkt werden, die Flora und Fauna, einschließlich des Feuchtbiotops ist gefährdet. Was aber führte zur Schließung des Wehrs? "Wir haben beim Betreiber der Turbine in der Ellermühle nachgefragt und der teilte uns mit, dass er vom Landratsamt in Nordhausen verpflichtet wurde, den Mühlgraben abzuschiebern", sagt Steffen Meyer aus dem städtischen Umweltamt.

Ausgangspunkt dieses Dilemmas soll ein Bescheid des Landesverwaltungsamtes sein, in dem zum Schutz des Bachneunauges in der Zorge diese Maßnahme verfügt wurde. Die Stadt Nordhausen hat gegen diesen Bescheid Rechtsmittel eingelegt und "ist äußert irritiert, dass die Bestimmungen dieses Bescheides bereits vollzogen werden, bevor eine abschließende Einigung erfolgt ist", ist Meyer erbost.

Seit mehreren Jahrzehnten funktionierte die Teilung des Wasser der Zorge an der Ellernmühle zugunsten beider Gewässer und insbesondere des Stadtparkes trotz auch in der Vergangenheit aufgetretener Trockenperioden und eine flachen Pegels der Zorge. "Uns ist völlig unverständlich, warum sich das jetzt ausschließlich zu Lasten der Interessen der Stadt sowie der Fauna und Flora in Mühlgraben und Stadtpark ändern soll", fragt der Umweltfachmann. Der Wasserstand der Zorge ist laut Hochwassernachrichtenzentrale seit Wochen nahezu konstant, etwas über 100 Zentimeter.

Wir erinnern uns: Als „Krause Laichkraut" geerntet wurde, um wieder "Leben" in den Gondelteich zu bekommen, da verfügte jenes Landratsamt, den Teich auf keinen Fall mehr als 50 Zentimeter abzusenken. Jetzt spielt das vermutlich keine Rolle mehr.

Der Teich ist an den Uferbereichen eine stinkende Brühe. Die ersten toten Fische kann man beobachten. Vielleicht sind das ja die Bachneunaugen, die Landratsamt und Landesverwaltungsamt unbedingt schützen wollen.
Peter-Stefan Greiner
Bereits um 50 Zentimeter abgesenkt (Foto: nnz)
Die Gondeln bleiben am Ufer (Foto: nnz)
Kaum noch Abfluss (Foto: nnz)
Zum ersten Mal ist die Befestigung der Fontäne zu sehen (Foto: nnz)
Kein Wasser (Foto: nnz)
Kein Wasser - der Schieber ist dicht (Foto: nnz)
An der Ellermühle wurde abgeschiebert (Foto: nnz)
Kein Durchkommen (Foto: nnz)
Geringer Pegel der Zorge - schlecht für Bachneunauge? (Foto: nnz)
Autor: red

Kommentare
Hans Dittmar
16.07.2014, 22.56 Uhr
Wehr an der Ellermühle öffnen
Das Wehr muß umgehend geöffnet werden noch bevor eine weitere Entscheidung ansteht. Bei den bevorstehenden Sommerferien könnte das ewig dauern und zu großen Schäden führen. Ich kann nur hoffen, dass hier auch personelle Konsequenzen auf Kreisseite erfolgen.

Die Schäden welche hier der Stadt entstehen sollten dem Landratsamt gleich in Rechnung gestellt werden. Wasserrechte sind hart umkämpfte Rechte. Wir wollen doch jetzt nicht ins 18. / 19. Jahrhundert zurück fallen, wo sich die Müller um die Wassermassen stritten.
Otto Eckeblitz
17.07.2014, 00.53 Uhr
Keine Ahnung
Dafür Bekommen Leute die keine Ahnung haben sehr sehr viel Geld. Unsere Steuern machen es möglich. Einfach nur zum Weinen mit diesen Behörden.
andreas66
17.07.2014, 08.03 Uhr
Ohne einen großen ....
Kommentar zu schreiben. Die Sache ist einfach nur peinlich. Da sitzen nun hochbezahlte "Fachkräfte" in den Amtsstuben und dann dies.
undCO
17.07.2014, 08.53 Uhr
Ein Glas Wasser
....bitte jedem Mitarbeiter der für diese Schande zuständig am Morgen hinstellen. Wird doch wohl reichen , oder? Bei den Wetteraussichten der kommende Tage ist es eine Sauerei den gefangenen Tieren sogar das Wasser abzudrehen. Und aus dem Biotop , deren Anlegen Steuergelder gekostet hat , wir so ein Trockentop. Und der finanzielle Schaden des Pächters wird hoffentlich erstattet.
SCHIEBER AUF BEVOR ES ZU SPÄT IST.
Pe_rle
17.07.2014, 09.18 Uhr
Gondelteich
das was hier statt findet, ist Kindergarten für Erwachsene.
Aber man kennt das ja ,Stadt und Landratsamt sind wie Feuer und Wasser
Da bleiben eben Tourismus und Freizeitgestaltung auf der Strecke
pitti7
17.07.2014, 09.43 Uhr
zubereitung eines schnitzels
oder wie b......t muß man eigentlich sein?
gefahr Im verzug und die verantwortlichen IN den vollzug,geschlossen bitte!
UND:schieber auf!
für mich ist das wieder ein paradebeispiel der bürokratie und ein fall für DEN EULENSPIEGEL!!! und bitte jetzt noch die namen der verantwortlichen! DANKE!
I.H.
17.07.2014, 09.52 Uhr
Fette Viecher
Wie fett ist so'n Bachneunauge, wenn da 100 cm Wasserstand in der Zorge nicht für reichen? Ist das so was ähnliches wie ein Killerwal?

Schieber auf, aber fix.
Wolfi65
17.07.2014, 11.52 Uhr
Wasserknappheit am Südharz
Überall hätte ich verstanden, wenn wegen Wasserknappheit gewisse Sparmaßnahmen ergriffen würden.

Durch einen glücklichen Umstand leben wir aber am Fuße eines Mittelgebirges, welches durch seine Lage fast immer genug Niederschläge abbekommt und diese in seine Bäche, Flüsse und Talsperren abführt.
Zwei Wochen Sommer in Deutschland und schon wird nach Wasser gerufen.
Einfach nicht zu verstehen.
Aber jetzt kommen wieder Anmerkungen von Gebildeten Leuten wie: Die Schneeschmelze ist ausgeblieben und die Niederschläge waren unter dem Jahres und oder Monatsmittel.
Da muss man natürlich so einen "großen Gondelteich" gleich das Wasser abgraben, damit die Fische in der Zorge nicht zu Fuß gehen müssen.
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