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Mo, 12:28 Uhr
02.02.2015

Lernen mit Ski und Motorschlitten

Ordentlich Schnee haben sie dieses Jahr: die Jugend der Bergwacht Südharz startete heute in ihr Programm zum Start der Winterferien. Dabei gehts nicht nur um Spaß, sie lernen auch das, was ein Bergretter können muss...

Zum vierten mal ist der Nachwuchs der Bergwacht Südharz zum Wintercamp nach Rothesütte gekommen (Foto: Angelo Glashagel) Zum vierten mal ist der Nachwuchs der Bergwacht Südharz zum Wintercamp nach Rothesütte gekommen (Foto: Angelo Glashagel)

Im Tal ist der Schnee der letzten Tage schon geschmolzen, am "Haus Dreiländereck" bei Rothesütte konnte man sich an 30 cm reinem Weiß erfreuen. Für die Jugend der Bergwacht des Deutschen Roten Kreuzes bedeuten die Wetterverhältnisse im Harz, dass ihnen ein paar spannende Tage bevorstehen. Nachdem erst einmal ordentlich Schnee geschippt werden musste, um die Fahrzeuge überhaupt parken zu können, ging es gleich weiter, Ski ausleihen.

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Langlauf bei Rothesütte, Abfahrt am Wurmberg, fahren mit dem Motorschlitten, Ausflug zu Christoph 37 nach Nordhausen, ein Besuch im Bad aber auch Rettungsübungen und technisches Know How stehen auf dem Programm. Wenn es der Schnee hergibt, wird vielleicht auch ein Iglu gebaut.

Die Bergwacht Südharz muss derweil nicht oft zu Noteinsätzen ausrücken. In der letzten Schneesaison, der Winter war mild, musste man überhaupt nicht raus. Die Kollegen aus dem Oberharz, die an den Hängen der Skigebiete derzeit fast täglich unterwegs sind, sei man trotzdem froh, dass es die Bergwacht gebe, erzählte ihr Leiter, Silvester Eicke.

Spaß bei 30 cm Schnee und bestem Winterwetter - beim Wintercamp geht es um Spaß aber auch darum, zu lernen was es heißt, ein Bergretter zu sein (Foto: Angelo Glashagel) Spaß bei 30 cm Schnee und bestem Winterwetter - beim Wintercamp geht es um Spaß aber auch darum, zu lernen was es heißt, ein Bergretter zu sein (Foto: Angelo Glashagel)

Wenn man aber doch gerufen wird, heißt es bereit zu sein. Denn die Bergwacht muss dorthin, wo sonst kein Rettungsdienst mehr hinkommt. Wanderer, Skifahrer, Waldarbeiter und Kletterer in Not sind auf die Fähigkeiten der Bergretter angewiesen. Eine einfache Erste-Hilfe Ausbildung reicht nicht. Wer Bergretter werden will, braucht schon eine Sanitätsausbildung, denn bis der Notarzt kommt, kann viel Zeit vergehen. Klettern und Skifahren gehören ebenso zum Reptertoire der Retter.

Aber nicht nur Noteinsätze sind zu absolvieren. Neben Weiterbildungen für die Kameraden der Feuerwehr sichert man auch Winter-Events, wie das Hundeschlittenrennen in Benneckenstein. Zur Ausrüstung gehört Technik, die andere Rettungsdienste nicht aufbieten können, wie ein Motorschlitten etwa. Als Neuzugang wünscht man sich derzeit ein "All-Terrain-Vehicle", eine Art Leistungsstarkes Quad mit entsprechender Ausrüstung.

Für Kinder und Jugendliche ist das natürlich eine herrliche Spielwiese. Die Kinder zu begeistern sei gar nicht so schwer, meint Eicke, auch wenn nicht alle als Bergretter dabei sind sondern einige sich lieber dem Schulsanitätsdienst widmen. Schwieriger wird es bei den Erwachsenen. Denn bis man tatsächlich Bergretter ist, hat man einige Prüfungen abzuleisten. "Man muss schon wollen", meinte Eicke.

Zum vierten Mal ist man im Winter nach Rothesütte gekommen. Vorher konnte man nur Tagesausflüge organisieren - der Nachwuchs fehlte.

Inzwischen hat die Bergrettung des DRK Kreisverbandes Nordhausen mehr Nachwuchs als die Kollegen in Oberhof, die größte Bergwacht des DRK in Thüringen. "Wasserwacht, Bergwacht und Sanitätsdienst - wir können alle Bereiche abdecken und haben breit gefächerte Möglichkeiten, den Nachwuchs in den DRK zu bringen", sagte Ronald Zocher, Vorstand des Kreisverbandes. Und der Nachwuchs, von dem mancher sich vielleicht auch als Erwachsener noch oder wieder engagiert, wird gebraucht. Ohne den Nachwuchs an Ehrenamtlern wäre die Arbeit der Rettungsdienste nicht zu organisieren. "So etwas wie der Katastrophenschutz des Landkreises funktioniert ohne Ehrenamtliche nicht", sagte Zocher.

Um den Nachwuchs zu begeistern, kann ein bisschen Spaß neben dem Ernst also nicht schaden. Und bei bestem Winterwetter sollte es daran nicht mangeln
Angelo Glashagel
Autor: red

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