Do, 15:20 Uhr
21.07.2016
Schweinefleisch in Klinikum - Ja oder Nein?
Die Schnitzel-Affäre
Es gibt so vielerlei, mit dem sich die Thüringer Landesregierung beschäftigen muss. Aktuell auch mit dem Speiseplan des Nordhäuser Südharz Klinikums. Wir sind der politisch-kulinarischen Geschichte nachgegangen...
Ausgangspunkt der Schnitzel-Affäre ist eine kleine Anfrage des Fraktionsvorsitzenden der AfD im Thüringer Landtag, Björn Höcke. Der Vorkämpfer für alles Deutsche sorgt sich natürlich auch um den Speiseplan des Klinikums in Nordhausen.
Nicht nur den für Patienten, sondern für die Mitarbeiter. Hier soll es nämlich keine Schweineschnitzel mehr geben. "Angaben der Klinikbelegschaft zufolge soll im Südharz Klinikum Nordhausen das Schweineschnitzel aufgrund des Begehrens muslimischer Mitarbeiter vom Speiseplan gestrichen worden sein", so die Frage von Höcke an die Landesregierung und er fragt auch, ob - wenn es denn so sein sollte - dieses Vorgehen im Klinikum nicht gegen das Grundgesetz verstoße?
Das ist die Ausgangslage. In der Geschäftsführung kennt man diese Anfrage und hat der Landesregierung bereits geantwortet. Die nnz hat trotzdem im scheinbar Schweinefleischfreien Klinikum nachgefragt.
Im Betriebsrat kennt man das Problem und bestätigt, dass kurzfristig das "Schweineschnitzel mit Rührei" vom Speiseplan genommen wurde. Das jedoch, so eine Vertreterin des Betriebsrates, habe mit einer kurzfristigen Umstellung des Planes zu tun gehabt. Und außerdem habe es weiterhin Schweinegulasch oder Geschnetzeltes aus Schweinefleisch gegeben.
Allerdings hätten nach dem Ausbleiben von Schweineschnitzel sofort viele männliche Mitarbeiter protestiert und die Küche habe das klassische Schweineschnitzel mit Rührei wieder auf den Speiseplan gehoben. Der Blick auf den Speiseplan in dieser Woche - sowohl für Mitarbeiter als auch für Patienten: Gestern gab es Schweinegulasch und am Dienstag Schweineschnitzel. Natürlich - auch das wird nicht verheimlicht - gibt es als Alternative selbstverständlich Gerichte aus Hühnchenfleisch.
Das, so die Betriebsrätin, gebühre der Respekt gegenüber muslimischen Mitarbeitern und muslimischen Patienten. Eine Diskriminierung der Schweineschnitzel-Fraktion oder gar eine Verletzung des Grundgesetzes wie es Björn Höcke in der kleinen Anfrage Nr. 1226 vermutet, ist am Südharz-Klinikum Nordhausen nicht gegeben. Und damit wurde wieder ein "Sommerloch" gefüllt.
Peter-Stefan Greiner
Bildquelle: 65294/pixabay.com
Autor: nnzAusgangspunkt der Schnitzel-Affäre ist eine kleine Anfrage des Fraktionsvorsitzenden der AfD im Thüringer Landtag, Björn Höcke. Der Vorkämpfer für alles Deutsche sorgt sich natürlich auch um den Speiseplan des Klinikums in Nordhausen.
Nicht nur den für Patienten, sondern für die Mitarbeiter. Hier soll es nämlich keine Schweineschnitzel mehr geben. "Angaben der Klinikbelegschaft zufolge soll im Südharz Klinikum Nordhausen das Schweineschnitzel aufgrund des Begehrens muslimischer Mitarbeiter vom Speiseplan gestrichen worden sein", so die Frage von Höcke an die Landesregierung und er fragt auch, ob - wenn es denn so sein sollte - dieses Vorgehen im Klinikum nicht gegen das Grundgesetz verstoße?
Das ist die Ausgangslage. In der Geschäftsführung kennt man diese Anfrage und hat der Landesregierung bereits geantwortet. Die nnz hat trotzdem im scheinbar Schweinefleischfreien Klinikum nachgefragt.
Im Betriebsrat kennt man das Problem und bestätigt, dass kurzfristig das "Schweineschnitzel mit Rührei" vom Speiseplan genommen wurde. Das jedoch, so eine Vertreterin des Betriebsrates, habe mit einer kurzfristigen Umstellung des Planes zu tun gehabt. Und außerdem habe es weiterhin Schweinegulasch oder Geschnetzeltes aus Schweinefleisch gegeben.
Allerdings hätten nach dem Ausbleiben von Schweineschnitzel sofort viele männliche Mitarbeiter protestiert und die Küche habe das klassische Schweineschnitzel mit Rührei wieder auf den Speiseplan gehoben. Der Blick auf den Speiseplan in dieser Woche - sowohl für Mitarbeiter als auch für Patienten: Gestern gab es Schweinegulasch und am Dienstag Schweineschnitzel. Natürlich - auch das wird nicht verheimlicht - gibt es als Alternative selbstverständlich Gerichte aus Hühnchenfleisch.
Das, so die Betriebsrätin, gebühre der Respekt gegenüber muslimischen Mitarbeitern und muslimischen Patienten. Eine Diskriminierung der Schweineschnitzel-Fraktion oder gar eine Verletzung des Grundgesetzes wie es Björn Höcke in der kleinen Anfrage Nr. 1226 vermutet, ist am Südharz-Klinikum Nordhausen nicht gegeben. Und damit wurde wieder ein "Sommerloch" gefüllt.
Peter-Stefan Greiner
Bildquelle: 65294/pixabay.com
Kommentare
wyski
21.07.2016, 16.04 Uhr
Die Kirche im Dorf lassen.
Deutsches Essen für deutsche Bürger !
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U. Alukard
21.07.2016, 16.08 Uhr
Respekt.
Ja ich springe bei diesem Thema sofort an. Mich interessiert ob ich in einem muselmanischen Krankenhaus auch eine Schweineextrawurst gebraten bekommen würde? Aus Respekt vor dem abendländischen Glauben oder nur den Gewohnheiten eines Deutschen brät man mir dort bestimmte kein extra Schweineschnitzel!
Wo sind wir nur hingekommen, dass die muslimischen Mitarbeiter gleich die Abschaffung dieser Gerichte fordern?
Ich kenne aber im Gegensatz einen Muslimen aus einer Nordhäuser Firma, der zu Feierlichkeiten im Betrieb Gehacktesbrötchen (vom Schwein) und Bier mit Alkohol genossen hat, ohne körperlichen oder anderen Schaden zu nehmen, es geht also, auch das ist Toleranz, und zwar uns gegenüber!
Wo sind wir nur hingekommen, dass die muslimischen Mitarbeiter gleich die Abschaffung dieser Gerichte fordern?
Ich kenne aber im Gegensatz einen Muslimen aus einer Nordhäuser Firma, der zu Feierlichkeiten im Betrieb Gehacktesbrötchen (vom Schwein) und Bier mit Alkohol genossen hat, ohne körperlichen oder anderen Schaden zu nehmen, es geht also, auch das ist Toleranz, und zwar uns gegenüber!
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Günther Hetzer
21.07.2016, 16.43 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Gehört nicht zum Thema des Beitrages
altmeister
21.07.2016, 16.57 Uhr
Esskultur und Essgewohnheiten
Da wir nun immer mehr Mitmenschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensrichtungen unter uns haben, möchte ich mal anfragen, wie es denn jedem Recht gemacht werden kann, mit dem, was in deutschen Küchen bzw. Kantinen gekocht wird. Der eine isst kein Schwein, der nächste kein Rind, andere essen nur Pflanzen und selbst da gibt's noch mächtige Abstufungen.
Da wird dem Druck von Minderheiten nachgegeben und es müssen alle dafür tiefer in die Tasche greifen. Vielfalt im Speisenangebot kostet Geld und das zahlen nicht nur die Minderheiten für ihre Extrawünsche! Das sollte jedem betriebswirtschaftlich denkenden Mitbürger bewusst sein!
Wer in Deutschland oder auch Europa leben möchte, sollte sich den hiesigen Essgewohnheiten anpassen oder selbst für zusätzliche Kosten aufkommen!
Wenn es nach mir ginge, wäre mindestens einmal die Woche Schnitzeltag für alle! Die Grünen haben schließlich auch schon gefordert, dass es in deutschen Kantinen einen vegetarischen Tag geben solle und da wäre meine Forderung nicht übertrieben. Wem es nicht passt....
Da wird dem Druck von Minderheiten nachgegeben und es müssen alle dafür tiefer in die Tasche greifen. Vielfalt im Speisenangebot kostet Geld und das zahlen nicht nur die Minderheiten für ihre Extrawünsche! Das sollte jedem betriebswirtschaftlich denkenden Mitbürger bewusst sein!
Wer in Deutschland oder auch Europa leben möchte, sollte sich den hiesigen Essgewohnheiten anpassen oder selbst für zusätzliche Kosten aufkommen!
Wenn es nach mir ginge, wäre mindestens einmal die Woche Schnitzeltag für alle! Die Grünen haben schließlich auch schon gefordert, dass es in deutschen Kantinen einen vegetarischen Tag geben solle und da wäre meine Forderung nicht übertrieben. Wem es nicht passt....
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conquistador23
21.07.2016, 17.08 Uhr
Frage
Hat irgendwer von meinen Vorkomentatoren den Artikel vollständig gelesen, oder gibt es bei euch Probleme mit der deutschen Sprache?
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conne
21.07.2016, 17.10 Uhr
Artikel zu Ende lesen
Bevor ich hier ein Kommentar schreibe,
sollte ich den Artikel vollständig zu Ende lesen.
Es wird deutlich darin geschrieben, dass es das Schweineschnitzel weiterhin gibt.
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Es wird deutlich darin geschrieben, dass es das Schweineschnitzel weiterhin gibt.
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altmeister
21.07.2016, 17.24 Uhr
Nicht nur lesen!
Sondern auch Zusammenhänge erkennen und Konsequenzen begreifen!
Diesen Rat kann ich nur den Kommentarschreibern conquistador23 und conne (welch zufällig ähnlicher Nickname bei gleicher Aussage) geben, welchen sich der Sinn so mancher Kommentare auch nicht erschließt, aus welchem Grund auch immer!
Diesen Rat kann ich nur den Kommentarschreibern conquistador23 und conne (welch zufällig ähnlicher Nickname bei gleicher Aussage) geben, welchen sich der Sinn so mancher Kommentare auch nicht erschließt, aus welchem Grund auch immer!
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Taiko
21.07.2016, 18.11 Uhr
Unsinn
Auf dem Speiseplan des Südharz Klinikums standen fast immer ein Fisch-, Geflügel-, ein Vegetarisches und ein Gericht mit Rind- oder Schweinefleisch.
Sicher werde ich wütend, wenn man Bundesweit von Einrichtungen liest, die Schweinefleisch unter dem Druck religiöser Menschen ganz vom Speiseplan streichen.
Aber das ist im Klinikum gewiss nicht so.
Außerdem sollte sich jeder darüber klar werden, dass unser Gesundheitssystem ohne Einwanderer gar nicht mehr funktionieren würde. Und unter denen sind nun mal viele (medizinisch gut ausgebildete) Muslime. Wenn diese sich mangels adäquaten Nahrungsangebots in andere Länder verdrücken, hätte mancher hier ein Problem im Fall von Krankheit oder Unfall.
Es wäre im ungünstigsten Fall einfach keiner da, der ihn behandelt, pflegt oder betreut.
Sicher werde ich wütend, wenn man Bundesweit von Einrichtungen liest, die Schweinefleisch unter dem Druck religiöser Menschen ganz vom Speiseplan streichen.
Aber das ist im Klinikum gewiss nicht so.
Außerdem sollte sich jeder darüber klar werden, dass unser Gesundheitssystem ohne Einwanderer gar nicht mehr funktionieren würde. Und unter denen sind nun mal viele (medizinisch gut ausgebildete) Muslime. Wenn diese sich mangels adäquaten Nahrungsangebots in andere Länder verdrücken, hätte mancher hier ein Problem im Fall von Krankheit oder Unfall.
Es wäre im ungünstigsten Fall einfach keiner da, der ihn behandelt, pflegt oder betreut.
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Leser X
21.07.2016, 19.03 Uhr
Eigentlich ein Bericht, der keiner ist...
... aber hervorragend geeignet, die üblichen Stammtisch-Kommentatoren ganz ganz schnell zu aktivieren...
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murmeltier
21.07.2016, 19.15 Uhr
Nichts verstanden, Herr X
Die Kernaussage ist doch, dass die AfD wieder mal Wellen schlagen wollte, letztlich sich aber mehr als lächerlich gemacht hat.
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N. Baxter
21.07.2016, 21.37 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Gehört nicht mehr zum Thema des Beitrags
Andreas Dittmar
22.07.2016, 18.59 Uhr
Was ist so lächerlich daran ?
Ich glaube nicht, dass Herr Höcke mit diesem Antrag Sachen zur Sprache gebracht hat, die aus der Luft gegriffen sind, nur um der Presse eine Steilvorlage zu liefern. Der besonderen Aufmerksamkeit, welche die Medien ihm und der AfD widmen, ist er sich bewußt.
Das es andernorts bereits praktiziert wird ist doch kein Geheimnis genau wie Ratschläge in Mainstreammedien zum richtigen Verhalten nicht moslemischer Mitbürger im Ramadan.
Es ist schon traurig, das sowas überhaupt zum Thema öffentlicher Disskusionen werden muss. Wenn man in diesen Zeiten, für Aussenstehende nicht nachvollziehbar, Schweineschnitzel was anscheinend sehr gut läuft, vom Speiseplan streicht, wirft das auch bei mir Fragen in eine bestimmte Richtung auf. (Netter Versuch vielleicht?) Bietet man es dann ohne plausieble Erklärung plötzlich wieder an, ist das zwar schön aber warum dann die ganze Umstellung ??? Wenn man den Artikel und die Kommentare liest, ist ja auch der Anfangsverdacht gar nicht so weit hergeholt.
Ich finde es richtig, das da eben noch jemand ist, der auch die kleinen Dinge ernst nimmt und Fragen stellt.
Das es andernorts bereits praktiziert wird ist doch kein Geheimnis genau wie Ratschläge in Mainstreammedien zum richtigen Verhalten nicht moslemischer Mitbürger im Ramadan.
Es ist schon traurig, das sowas überhaupt zum Thema öffentlicher Disskusionen werden muss. Wenn man in diesen Zeiten, für Aussenstehende nicht nachvollziehbar, Schweineschnitzel was anscheinend sehr gut läuft, vom Speiseplan streicht, wirft das auch bei mir Fragen in eine bestimmte Richtung auf. (Netter Versuch vielleicht?) Bietet man es dann ohne plausieble Erklärung plötzlich wieder an, ist das zwar schön aber warum dann die ganze Umstellung ??? Wenn man den Artikel und die Kommentare liest, ist ja auch der Anfangsverdacht gar nicht so weit hergeholt.
Ich finde es richtig, das da eben noch jemand ist, der auch die kleinen Dinge ernst nimmt und Fragen stellt.
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tannhäuser
22.07.2016, 20.49 Uhr
Man kann es Polemik nennen
Aber ist es nicht Aufgabe einer Oppositionspartei, im Parlament Nachfragen zu jedem den Wähler interessierenden Thema zu stellen? Das ist ihr parlamentarisches Recht und auch die Pflicht.
Die CDU mit Mohring sieht da ziemlich blass aus, wenn man es sich nicht mit der Kanzlerin verscherzen und zukünftige Macht-Optionen z.B mit den sehr islamfreundlichen Grünen verscherzen will.
Ansonsten muss man nicht jeden Tag Schweinefleisch essen. Aber man sollte es DÜRFEN!
Ist im Südharzklinikum schon mal jemand verhungert?
Die CDU mit Mohring sieht da ziemlich blass aus, wenn man es sich nicht mit der Kanzlerin verscherzen und zukünftige Macht-Optionen z.B mit den sehr islamfreundlichen Grünen verscherzen will.
Ansonsten muss man nicht jeden Tag Schweinefleisch essen. Aber man sollte es DÜRFEN!
Ist im Südharzklinikum schon mal jemand verhungert?
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