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Mo, 19:10 Uhr
26.09.2016
Forum:

„Wortklauberei“

Ich dachte immer, in einer offenen Gesellschaft kann jeder seine Meinung sagen. Ist eine „ehrliche Meinung“ der richtige Weg, um „Karriere“ zu machen? Ich glaube mittlerweile, mit einer „eigenen“ Meinung kommt man nicht sehr weit, es sei denn, die Meinung ist stromlinienförmig. Wer hätte das gedacht?


Ich wundere mich immer, wie geschickt oder auch nicht, die politischen Akteure im Bund eine „Wortklauberei“ betreiben. Nehmen wir nur das Beispiel mit der Obergrenze für Flüchtlinge. Eine Obergrenze wurde immer von der AfD gefordert und dann auch von der CSU. Das ein Land Menschen nicht in unbegrenzter Zahl aufnehmen kann, ist, denke ich mal, jedem klar, weil sonst die Sozialsysteme und der „innere“ Frieden gefährdet wären.

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Die CDU, die SPD, die Grünen, die Linke haben immer so getan, dass es keine Grenze für die Aufnahme von Menschen geben kann. Und jetzt? Die SPD ruderte zurück, indem sie den Begriff der Kontingente ins Gespräch brachte, was in meinen Augen nur ein anderer Begriff für Obergrenze ist, aber das gleiche bedeutet. Und jetzt spricht Herr Gabriel selbst von Obergrenze, aber natürlich meint er das anders als AfD und CSU, so stellt die Obergrenze die Integrationsfähigkeit eines Landes dar, zum Beispiel wie viele Lehrer und Erzieher ausgebildet werden können um die Integrationsaufgaben zu bewältigen, wie viele Schulen und Wohnungen in welchem Zeitraum gebaut werden können und, und, und. Ich frage mich, welcher Unterschied zwischen der geforderte Obergrenze von AfD und CSU und der SPD sein soll? Das eine Obergrenze mit der Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft zu tun hat, steht ja auch für jedermann außer Frage. Wieder nur eine „Wortklauberei“?

Die Wahlergebnisse in Berlin werden von den politischen Akteuren unterschiedlich interpretiert und jeweils zum eigenen Vorteil ausgelegt. Bei einer Wahlbeteiligung von ca. 64 % sind 36 % nicht wählen gegangen, die haben wahrscheinlich schon aufgegeben, und 14% haben AfD gewählt. Das sind 50% der Berliner Bevölkerung, die mit der Berliner Politik nicht einverstanden sind, darüber sollten sich die Parteien Gedanken machen und nicht „minimale“ Siege bejubeln.

Die Wahlbeteiligung war ja in den letzten Jahren dramatisch gesunken, wenn mal 50% gewählt haben, war das schon viel. Aber die Parteien haben so weiter gemacht, es hat sie nicht sonderlich gestört, weil es für ihre Machtoptionen immer gereicht hat. Nur jetzt sehen sie ihre Machtoptionen durch die AfD „bedroht“. Macht, Positionen, verbunden mit Geld und Sicherheit und Einfluss.

In lass neulich einen Bericht über die Ausbildung von Medizinstudenten an einer Universität. Was wird den Studenten mit auf den Weg gegeben, wenn sie in einem Krankenhaus Kariere machen wollen? Sie sollen dem Chefarzt niemals widersprechen, auch wenn er kein Recht hat, immer schmeicheln und ihn loben. Menschen mit eigenen Meinungen sind scheinbar nicht mehr gefragt.

In der „Zeit online“ wird über einen gebildeten jungen Mann berichtet, der an einer Universität studiert und bei Pegida mitläuft, er will nicht, dass sein Name und ein Bild veröffentlicht werden. Er hat eine Meinung, aber hat Angst, und will nicht seinen Namen und sein Bild veröffentlicht sehen.

Welch ein Dilemma.
Ruth Alzschner
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Zukunft
26.09.2016, 19.39 Uhr
Etwa vergessen
Etwas wurde vergessen, in dieser Gesellschaft vermehrt anzutreffen, Mobbing. Das beginnt schon in der Schule und setzt sich im Berufsleben fort. Lehrer können nichts dagegen tun und Arbeitgeber? Manchmal tun sie es selbst. Den Mobbingopfern steht kaum jemand bei. Viele trauen sich auch nicht darüber zu sprechen, dass sie Mobbingopfer sind, weil sie sich schämen. Das sind alles Auswüchse, da kann ja Arbeit oder Schule keinen Spaß machen.
gosalianer
27.09.2016, 12.10 Uhr
Meinungen
Meinungen sind nicht automatisch Wahrheiten. Und da wir aufgrund der sozialen Netzwerke und Onlinemedien, einer regelrechten Meinungsflut ausgesetzt werden, kommt es einem so vor, als ob man ständig gegen den Strom schwimmt. Somit fühlt sich nicht nur der AFD-Wähler benachteiligt sondern auch der Befürworter einer Volkspartei. Dieser glaubt nämlich ebenfalls, dass nur er mit viel Weisheit und Intelligenz gesegnet ist, während der Rest ja einfach nur strunzdumm ist. Und so bekommt jeder das Gefühl, mit seiner eigenen Wahrheit nur gegen Windmühlen kämpfen zu müssen.

Die Wahrheit ist aber oftmals nicht schwarz oder weiß - es ist irgendetwas dazwischen. Aber mit "dazwischen" verschafft man sich in den sozialen Netzwerken, in den Medien, am Stammtisch oder auf einer politischen Veranstaltung/in einem Parteiprogramm etc. kein Gehör. Deshalb ist es besser seine Meinung möglichst weit am äußeren Rand zu platzieren, um den Wutbürger noch wütender zu machen oder auf seine Seite zu ziehen oder selbiges mit dem Gutmenschen zu veranstalten. Allein die Aufteilung in diese 2 Charakterisierungen sollte einem zu denken geben. Der "Normalo" steht dann irgendwo dazwischen, tippt sich vor den Kopf, und ist meistens auch derjenige, der am Ende nicht wählen geht. Man kann nicht pauschal behaupten, dass der Nichtwähler jemand ist, der sich bereits aufgegeben hat. Er ist einfach nur derjenige, der diesen Kindergarten nicht mitmachen möchte.
Zukunft
01.10.2016, 12.59 Uhr
Mobbing
Mobbing ist scheinbar auch in den Parteien weit verbreitet. Rühmt sich nicht besonders der Generalsekretär der CDU , Herr Tauber der christlichen Werte. Und dann das, Mobbingvorwürfe gegen die ehemalige Kreis-Geschäftsführerin im Main-Kinzig-Kreis, Frau Höhne- Weigl. Er streitet sie ab, gibt aber zu, von einem Papier zur Anleitung zum Mobbing gewusst aber nichts dagegen unternommen zu haben.

Was ist das für ein Politiker? Aber es kommt nach meiner Meinung noch schlimmer, er soll laut Medienberichten im vergangenen November gesagt haben:"Wer hier nicht für Angela Merkel ist, ist ein Arschloch und kann gehen." Was für ein Benehmen. Das sollen unsere "Eliten" sein?

Aber hatte nicht Herr Pofalla , der ehemalige Kanzleramtschef, einen ähnlichen "Ausrutscher" gegen Herrn Bosbach im Zusammenhang mit der Griechenland Rettung "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen". Was für ein Niveau? Eigentlich nicht mehr zu unterbieten.

Es sieht so aus, dass Leute mit anderer Meinung ausgegrenzt werden und der Druck auf sie erhöht wird, in der Hoffnung, auf Selbstaufgabe. Ich dachte, wir haben Meinungsfreiheit. Aber diesen Leuten wird nach meiner Erkenntnis nicht Einhalt geboten, sie fallen von einem gut bezahlten Job in einen anderen. Gilt heute etwa, wer kann am besten mobben?
Treuhänder
02.10.2016, 08.50 Uhr
Verweis
Ich möchte hier auf einen Beitrag im spiegel-online verweisen, unter der Überschrift "Mobbing-Methoden
Seelenmörder auf Kaninchenjagd". Das trifft genau den Kern der Sache.
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