Am Abend ist in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen am Kornmarkt eine neue Ausstellung eröffnet worden. „Liebe zur Malerei II“ - so betitelt sie sich und stellt quasi die Fortsetzung einer Präsentation vom Mai 2012 dar. Geschaffen hat die Kunstwerke eine bekannte Südharzerin: Dr. Barbara Scholz. Die nnz mit weiteren Einzelheiten…

Dr. Barbara Scholz (links) im Gespräch (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Als Hausherr richtete Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Asche herzliche Worte der Begrüßung an die zahlreich zur Vernissage erschienenen Gäste und schloss dabei die anwesende Künstlerin in besonderer Weise mit ein.

In ihrer Laudatio ging Susanne Hinsching eingangs auf die Vita von Barbara Scholz ein: Nach dem Abitur folgte ein Studium der Medizin. Viele Nordhäuser kennen sie noch als Ärztin für Allgemeinmedizin. Doch wäre es allein nach ihr gegangen, hätte ihr beruflicher Werdegang ganz anders ausgesehen. Denn schon als Kind erkannte sie ihr künstlerisches Talent, entdecke sie für sich die Liebe zur Malerei. Und malte viel. Was wunder, dass sie von einem Kunststudium träumte – und bewarb sich. Ein Studienplatz war ihr bereits sicher. Doch ihrem Vater war dies gar nicht recht. Barbara sollte etwas „anständiges“ lernen. Sie fügte sich. Nahezu dreieinhalb Jahrzehnte praktizierte sie in Nordhausen als Allgemeinmedizinerin. An die Malerei war während dieser Zeit nicht zu denken. Ihr berufliches Engagement ließ ihr schlichtweg keine Zeit dazu.

Das änderte sich vor gut 10 Jahren – mit Eintritt in den Ruhestand. Ihre Liebe zur Malerei entdeckte sie wieder. Sie hatte es mehrfach durchblicken lassen: Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich wieder malen! Sie bekam eine Staffelei geschenkt und konnte sich nun ihrem Hobby wieder widmen.

In einem Arbeitskreis der Jugendkunstschule stellte sie ihr Talent zum Malen unter Beweis und vertiefte ihr Wissen bei Motivauswahl und Maltechniken. Die Laudatorin verwies darauf, dass Barbara Scholz ihre Motive aus der Natur nimmt, heimatliche Landschaften liegen ihr besonders am Herzen. Fasziniert ist sie ebenso vom Mediterranen, welches sie bei ihren Reisen in südliche Länder aufnimmt und mit nach Hause trägt. Ihr gelingt es in besonderer Weise, die Grundstimmung des jeweiligen Ortes einzufangen und künstlerisch umzusetzen.

Die zum Teil großformatigen Bilder, mehrheitlich in Acryltechnik ausgeführt, sind so in den letzten vier Jahren neu entstanden. Viele Werke seien gar dreidimensional, so Hinsching. „Die Acrylbilder von Barbara Scholz leben von Farbe, von expressiver Farbe. Gefällt der Künstlerin das Entstandene mal nicht, so wird es übermalt. Jedes Werk hat eine Geschichte zu erzählen“. Zudem zeige die Künstlerin viel Humor in ihren Bildern. Hinsching erinnerte daran, dass sich Barbara Scholz nach wie vor nicht als Künstlerin, eher als „Hobby-Malerin“ sieht. Die Laudatorin ermutigte abschließend die Gäste der Vernissage, sich auf die „expressive Farbigkeit“ der Bilder von Barbara Scholz einzulassen.

Die musikalische Einstimmung auf die neue Ausstellung übernahmen an diesem Abend Nikolas und Johannes Scholz, die beiden Enkel der Malerin. Auf dem elektrischen Klavier brachten sie meisterhaft u.a. bekannte Filmmelodien zu Gehör. Die Ausstellung ist bis zum 25. November 2016 zu den Öffnungszeiten der Kreisparkasse Nordhausen, Kornmarkt 9, (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) zu sehen.
Hans-Georg Backhaus