Do, 13:22 Uhr
21.09.2017
Gewerkschaft fordert mehr Sanierungen
Abwrackprämie für Asbest
Es steckt in Böden, Dächern, Wänden und ist im Landkreis Nordhausen auch nach Jahrzehnten noch eine Gefahr: Asbest. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) will das Material möglichst rasch aus dem Verkehr ziehen und fordert hierfür mehr staatliche Förderung...
Wir brauchen eine Sanierungs- und Abwrackprämie für Asbest, so Bezirksvize Harald Buntfuß. Zwar sei der Bau mit Asbestfaser seit 1993 verboten. Risiken berge allerdings der heimische Altbaubestand. Hausbesitzer schrecken bislang oft vor den hohen Kosten der Entsorgung zurück. Damit bleibt das Problem auch 30 Jahre nach dem Asbest-Boom aktuell, sagt Buntfuß.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes entstanden im Landkreis Nordhausen allein zwischen 1960 und 1979 – in der Hochphase der Asbest-Zeit – rund 2.600 Wohngebäude. Ein Großteil davon dürfte immer noch mit dem Baustoff belastet sein, schätzt der Gewerkschafter. Die Spätfolgen seien bis heute spürbar: Das Einatmen von Asbeststaub kann zu Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs führen. Laut Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) erkranken im Zusammenhang mit Asbest jedes Jahr fast 4.000 Menschen.
Das Material findet sich dabei nicht nur unter Linoleum-Böden und auf dem Schuppendach, sondern etwa auch unter älteren Fliesen, in Nachtspeicheröfen oder im Wandputz. Wer sich für eine Sanierung entscheidet, kann zwar Fördermittel bei der KfW-Bank bekommen. Doch auf der teuren Asbest-Entsorgung bleibt der Hausbesitzer meist sitzen. Hier können schnell ein paar Tausend Euro zusammenkommen. Die Folge: Das Material bleibe oft an der alten Stelle im Haus. Wenn saniert werde, lande es manchmal sogar im Hausmüll.
Mit einer Abwrackprämie kann die Politik einen direkten Beitrag für mehr Gesundheitsschutz leisten. Davon würden im Landkreis Nordhausen Hausbesitzer, Mieter und Bauarbeiter gleichermaßen profitieren. Denkbar sei ein eigenes KfW-Förderprogramm für Asbest. Per Zuschuss könnte Hauseigentümern somit ein Großteil der Entsorgungskosten erstattet werden.
Autor: redWir brauchen eine Sanierungs- und Abwrackprämie für Asbest, so Bezirksvize Harald Buntfuß. Zwar sei der Bau mit Asbestfaser seit 1993 verboten. Risiken berge allerdings der heimische Altbaubestand. Hausbesitzer schrecken bislang oft vor den hohen Kosten der Entsorgung zurück. Damit bleibt das Problem auch 30 Jahre nach dem Asbest-Boom aktuell, sagt Buntfuß.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes entstanden im Landkreis Nordhausen allein zwischen 1960 und 1979 – in der Hochphase der Asbest-Zeit – rund 2.600 Wohngebäude. Ein Großteil davon dürfte immer noch mit dem Baustoff belastet sein, schätzt der Gewerkschafter. Die Spätfolgen seien bis heute spürbar: Das Einatmen von Asbeststaub kann zu Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs führen. Laut Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) erkranken im Zusammenhang mit Asbest jedes Jahr fast 4.000 Menschen.
Das Material findet sich dabei nicht nur unter Linoleum-Böden und auf dem Schuppendach, sondern etwa auch unter älteren Fliesen, in Nachtspeicheröfen oder im Wandputz. Wer sich für eine Sanierung entscheidet, kann zwar Fördermittel bei der KfW-Bank bekommen. Doch auf der teuren Asbest-Entsorgung bleibt der Hausbesitzer meist sitzen. Hier können schnell ein paar Tausend Euro zusammenkommen. Die Folge: Das Material bleibe oft an der alten Stelle im Haus. Wenn saniert werde, lande es manchmal sogar im Hausmüll.
Mit einer Abwrackprämie kann die Politik einen direkten Beitrag für mehr Gesundheitsschutz leisten. Davon würden im Landkreis Nordhausen Hausbesitzer, Mieter und Bauarbeiter gleichermaßen profitieren. Denkbar sei ein eigenes KfW-Förderprogramm für Asbest. Per Zuschuss könnte Hauseigentümern somit ein Großteil der Entsorgungskosten erstattet werden.
Kommentare
Günther Hetzer
21.09.2017, 14.06 Uhr
Eigentum verpflichtet...
Mit einer Abwrackprämie kann die Politik einen direkten Beitrag für mehr Gesundheitsschutz leisten. Davon würden im Landkreis Nordhausen Hausbesitzer, Mieter und Bauarbeiter gleichermaßen profitieren.
Ein durch Steuern finanziertes Konjunkturprogramm für die Bauindustrie und das Handwerk? Vielmehr sollte man die Eigentümer Asbest belasteter Gebäude in die Pflicht nehmen. Vermieter müssten beauflagt werden, die Asbestbelastung nach VDI-Richtlinie, zu reduzieren. Eigentümer sollte man den Verkauf Asbest verseuchter Gebäude erschweren/verbieten.
Eine Förderung kann wenn überhaupt nur dann Sinn machen, wenn Vermieter für einen vorgeschriebenen Zeitraum keine Mietpreiserhöhungen durchführen, sowie Eigentümer das geförderte Wohneigentum auch für einen gewissen Zeitraum nicht veräußern.
Ein durch Steuern finanziertes Konjunkturprogramm für die Bauindustrie und das Handwerk? Vielmehr sollte man die Eigentümer Asbest belasteter Gebäude in die Pflicht nehmen. Vermieter müssten beauflagt werden, die Asbestbelastung nach VDI-Richtlinie, zu reduzieren. Eigentümer sollte man den Verkauf Asbest verseuchter Gebäude erschweren/verbieten.
Eine Förderung kann wenn überhaupt nur dann Sinn machen, wenn Vermieter für einen vorgeschriebenen Zeitraum keine Mietpreiserhöhungen durchführen, sowie Eigentümer das geförderte Wohneigentum auch für einen gewissen Zeitraum nicht veräußern.
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geloescht 20210830
21.09.2017, 20.16 Uhr
Gute Idee
The Razors Edge, nicht jeder kleine Hausbesitzer, der ein Haus von den Eltern oder Großeltern übernommen hat, kann sich nach einer Haussanierung und vielleicht auch noch Straßenausbaubeiträgen, Kosten für neue Wasseranschlüsse, Abwasser und Strom und und und... Auch noch ein paar tausend Euro für die Sanierung eines Stalldaches leisten. Ich weiß, wo von ich spreche. Für Eigenheimbesitzer gibt's außerhalb der energiesparenden Förderprogramme eigentlich keine Förderung. Von daher top Idee....
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