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So, 15:32 Uhr
18.02.2018
Zum zehnten Mal:

Nordhäuser Grafikpreis verliehen

Bereits seit dem 18. Januar präsentieren 17 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke in einer Sonderausstellung im Nordhäuser Kunsthaus Meyenburg der Öffentlichkeit. Sie waren zuvor im Rahmen einer Ausschreibung aus 118 Bewerberinnen und Bewerbern in zwei Jury-Sitzungen für die Endauswahl nominiert worden. Am Samstagnachmittag fand in einem feierlichen Rahmen die Preisverleihung statt...

Im Kunsthaus wurde der Grafikpreis verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus) Im Kunsthaus wurde der Grafikpreis verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Nach freundlichen Begrüßungsworten durch Kunsthausleiterin Susanne Hinsching (sie sprang für die erkrankte Bürgermeisterin Jutta Krauth ein), stellte sie alle 17 Künstlerinnen und Künstler den überaus zahlreich erschienenen Gästen kurz vor. Dabei hob Hinsching sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die unterschiedliche Herangehensweise, Techniken und Charakteristiken der nominierten Künstler und deren Werke hervor.

Franca Bartholomäi wurde mit dem 10. Nordhäuser Grafikpreis ausgezeichnet (Foto: Hans-Georg Backhaus) Franca Bartholomäi wurde mit dem 10. Nordhäuser Grafikpreis ausgezeichnet (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Schließlich lüftete Susanne Hinsching das bis dato gut gehütete Geheimnis über die Preisträger. Den mit 1.500 Euro dotierten 1. Preis des Nordhäuser Grafikpreises 2017 der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung erhielt die 1975 in Hohenmölsen (Sachsen-Anhalt) geborene Franca Bartholomäi. Sie studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle Malerei mit der Fachrichtung Grafik bei Prof. Thomas Rug. Von 2000 bis 2003 absolvierte sie ein Aufbaustudium, und seit 2003 ist sie freischaffend in Halle tätig.

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Zahlreiche Stipendien, Kunstpreise und Teilnahme an Ausstellungen künden eindrucksvoll von ihrer kraftvollen künstlerischen Fertigkeit, die sich vor allem in ihren groß- wie kleinformatigen Holzschnitten widerspiegelt und die Susanne Hinsching zurecht als "einzigartig" charakterisierte.

Gleich zwei Preise gingen an Tina Wohlfarth. Die 1978 in Saalfeld/Saale geborene Künstlerin nahm aus den Händen von Sparkassenvorstand Wolfgang Asche zunächst den Förderpreis der Kreissparkasse Nordhausen entgegen. Schließlich folgte noch der erstmals verliehene "Publikumspreis 2017 des Kunsthaus Meyenburg Förderverein e.V.", überreicht vom Vereinsvorsitzenden Dr. Wolfgang R. Pientka.

Wolfgang Asche wie auch Wolfgang Pientka hoben in ihren Lobesworten die Experimentierfreudigkeit bei den angewendeten Techniken hervor. Das Ergebnis sei "verblüffend und zieht den Betrachter geradezu magisch an", so Pientka. Ihr Rüstzeug für ihr künstlerisches Engagement erwarb sich Tina Wohlfarth an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Elke Hopfe und Prof. Martin Honert. Sie reiste zu Studienaufenthalten nach Kanada, den USA und Finnland und ergänzte somit durch tiefgreifende Beschäftigung mit anderen Kulturen ihre Ausbildung.

Wolfgang Pientka ehrt Tina Wohlfarth (Foto: Hans-Georg Backhaus) Wolfgang Pientka ehrt Tina Wohlfarth (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Die Künstlerin, die jetzt in Dresden wohnt, lässt sich nicht in eine bestimmte Kunstrichtung drängen, doch hat sie inzwischen ihre eigene „Handschrift“ entwickelt. Schwerpunkte sind dabei die Beschäftigung mit der physischen und psychischen Darstellung des Menschen, auch wenn dies oft „erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist“, wie Wolfgang Asche es formulierte. Tina Wohlfarth wendet in der Regel ungewöhnliche Techniken an, wie die äußerst aufwendige und deshalb auch selten angewandte Mezzotinto-Technik.

Schließlich würdigte Wolfgang Pientka die Künstlerin mit den Worten, sie sei „ganz Künstlerin und Mensch“. Dies zeige schon ihr Lebensmotto, mit dem man auf der Website begrüßt wird: „Der Mensch ist dem Menschen das Interessanteste!“ Der Publikumspreis stellt übrigens nicht das Ergebnis der Wertung durch eine Jury dar, sondern er spiegelt die Entscheidung der Ausstellungsbesucher, des Publikums wider. Es ist ein Preis, der von Laien vergeben wird.

Zu den 17 Künstlerinnen und Künstlern, die gleichsam einen breitgefächerten Einblick in die gegenwärtige Entwicklung der grafischen Kunst in Deutschland bieten, zählen Philip Angermaier (Handeloh), Franca Bartholomäi (Halle), Christine Ebersbach (Wurzen), Max Eichner (Barsinghausen), Katrin König (Eisenberg), Timm Kregel (Gorsleben), Uwe Klos (Cossengrün), Dorit Lecke (Dreieich), Sybille Mania (Weimar), Silke Miche (Berlin), Sylvia Pazstor (Dresden), Luise von Rhoden (Halle), Masami Saito (Erfurt), Erik Seidel (Plauen), Marlene Treu (Marklohe), Carolin Weinert (Leipzig) und Tina Wohlfarth (Dresden).

Die feierliche Preisverleihung wurde musikalisch begleitet von Cellist Matthias Weicker vom LOH-Orchester Sondershausen. Die Sonderausstellung mit den Werken von 17 Grafikern ist noch bis zum 11. März 2018 zu sehen. Das Kunsthaus Meyenburg in der Alexander-Puschkin-Straße 31 ist Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Hans-Georg Backhaus
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Grafikpreis zum 10. Mal verliehen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Autor: red

Kommentare
Kritiker2010
18.02.2018, 19.30 Uhr
Ist das Kunst oder kann das weg?
Habe mir die Kunstwerke vor einigen Tagen selbst ansehen können. Da ich aber nicht zur Spezies "Wunderblume" gehöre, beurteile ich so etwas eher pragmatisch, nach dem Motto: Gefällt mir oder (auch nicht) oder sieht zumindest nach viel Arbeit aus ...

Neben dem üblichen Gekleckse und Geschmiere der Altgedienten, dass allerorten dutzendweise herum hängt und zu Unrecht gelobhudelt wird, konnte man hier auch einige Werke junger Künstler sehen, die vor allem technisch recht aufwendig und mit viel Liebe zum Detail geschaffen wurden.

Mag es nun dem Kunstverständnis des Publikums, das sich dem Gewohnten und Bekannten ergab, oder eventuellen Befindlichkeiten der Jury geschuldet sein, so scheinen mir doch die wenigen kreativen Talente bei der Würdigung zu kurz gekommen zu sein.
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