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Mi, 06:00 Uhr
23.05.2018
Aus dem Jugendhilfeausschuss

Knappheit hier, Überschuss dort

Die Zusammenkunft des Jugendhilfeausschusses gestern in Großwechsungen stand ganz im Zeichen der Kindergärten. Beanke Juch erläuterte die Besonderheiten der örtlichen Einrichtung, der Ausschuss befasste sich unter anderem mit dem Stand der weiteren Entwicklung der Platzsituation in den Kindergärten des Kreises, denn wie es aussieht wird die Realität von der Prognose abweichen...

Beanke Juch: seit sieben Jahren "ThEKiZ"- Einrichtung (Foto: Angelo Glashagel) Beanke Juch: seit sieben Jahren "ThEKiZ"- Einrichtung (Foto: Angelo Glashagel)

Bei den "Kleinen Entdeckern" in Großwechsungen hat man vor sieben Jahren neue Wege eingeschlagen. Die Kita sollte mehr sein als ein traditioneller Kindergarten in dem die Eltern ihre Kinder abgeben und wieder abholen, ansonsten aber nur marginal am Alltag ihrer Kinder teilhaben. Im Rahmen eines Modellprojektes wurden die "Entdecker" zur "ThEKiZ"-Einrichtung, zu einem Thüringer Eltern-Kind-Zentrum. Ziel ist es die Selbstbestimmung und Autonomie der Familien zu unterstützen und familiäre Netzwerke zu fördern.

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Konkret heißt das: ein Papa kümmert sich um eine Sportgruppe, ein paar Mamas organisieren eine Krabbelgruppe für angehende Krippenkinder, es gibt eine Eltern- und Forscherwerkstatt die nach Anfrage auch am Wochenende zugänglich ist und eine "Bibliothek" in der auch neben Kinderbüchern und CD's auch Utensilien für den nächsten Kindergeburtstag ausgeliehen werden können, wie Sitzbänke oder auch ein Pavillon.

Die Mission der "kleinen Entdecker" geht derweil auch über den eigenen Ort hinaus, mit sieben "Elternberater" und Elternbegleitern ist man wöchentlich und nach Bedarf in der Gemeinde Werther ansprechbar, erzählt Beanke Juch, Leiterin der "Kleinen Entdecker".

Das Modell könnte Schule machen, zumal die Aufgaben der Kindergärten entgegen der Prognosen nicht kleiner werden. Die Stadt Nordhausen wächst und auch im Umland wurden zuletzt wieder deutlich mehr Kinder geboren, als die Bevölkerungsprognosen vermuten ließen. Allein im Jahr 2016 erblickten rund 335 Kinder mehr das Licht der Welt, als die Statistiker erwartet hatten, berichtete heute Ina Schmücking.

Der Jugendhilfeausschuss trat gestern in Großwechsungen zusammen (Foto: Angelo Glashagel) Der Jugendhilfeausschuss trat gestern in Großwechsungen zusammen (Foto: Angelo Glashagel)

Die Entwicklung muss sich in den kommenden Jahren auch in den Planungen der öffentlichen Hand niederschlagen, aus den Neugeborenen der Geburtenstarken Jahrgänge werden inzwischen Kindergartenkinder und irgendwann ruft auch die Schulbank. Bisher wurde der Platzbedarf an Hand der ausgegebenen "Kita-Cards" gemessen, Nachweise mit denen Eltern ihre Kinder in einem Kindergarten anmelden konnten. Nur wurden nicht alle beantragten Kita-Cards auch genutzt.

Deswegen soll die neue Bedarfsplanung auf ein breiteres Datenfundament gestellt werden. In einem "aufwendigen Verfahren" habe man verschiedene Datensätze wie Einwohnerentwicklung und Altersdurchschnitt zusammengeführt und habe das Gespräch mit den Verantwortlichen vor Ort gesucht.

Belastbare Zahlen gibt es bisher nicht, noch sei man dabei Daten zu sammeln, erklärte Schmücking, einige erste Trends ließen sich aber bereits ausmachen. So zeigt sich das in den größeren Gemeinden wie Nordhausen, Harztor und Bleicherode die vorhandenen Plätze zunehmend knapp werden. Auf dem Land gehe die Rechnung zumeist auf. Insbesondere dort, wo Einrichtungen nicht in der Nähe der Hauptverkehrsrouten liegen, gibt es häufig auch Überkapazitäten. Die Eltern würden hier eher vom "Wunsch- und Wahlrecht" gebrauch machen und ihre Kinder in anderen Einrichtungen unterbringen.

Jugendschöffen vorgeschlagen

Am Ende war es knapp, bis zum 15. Mai hatten verantwortungsbewusste Bürgerinnen und Bürger die Chance, sich für fünf Jahre als Jugendschöffen zu verpflichten. Die Gerichtsbarkeit mit Sitz in Mühlhausen hatte sich vom Nordhäuser Kreis eine Liste mit je 24 männlichen und weiblichen Kandidaten erbeten. Bis letzte Woche hatten sich immerhin 30 Damen aber nur 14 Herren gemeldet, inzwischen sind es nun 26. Die Vorschlagsliste sollte heute im Jugendhilfeausschuss beschlossen werden. Tim Rostenstock (Die Linke) meldete Bedenken an, man habe auf Grund der Kurzfristigkeit keine Zeit gehabt die Vorschläge genauer zu prüfen.

Der Beschluss fand dennoch Zustimmung, die Vorschlagsliste wird demnächst für eine Woche öffentlich ausliegen, sollten einzelne Bewerber beanstandet werden, können die Bedenken dem zuständigen Gericht mitgeteilt werden, dem die letztliche Entscheidung zufällt.

Keine Bewegung in Sachen Schülerbeförderung

Auch die Beiträge zur Schülerbeförderung waren noch einmal Thema. Die Linke Fraktion im Kreistag hat vorgeschlagen den Elternbeitrag zur Schulbeförderung von 19 auf 10 Euro zu senken. Im Zuge der Haushaltsdebatte war die Empfehlung des Ausschusses in der vergangenen Sitzung negativ ausgefallen, im Kreistag stand die Debatte dann aber nicht auf der Tagesordnung.

Da der Kreishaushalt nun nicht mehr auf die Debatte bestimmt, bestand heute die Möglichkeit noch einmal über die Absenkung nachzudenken, regte Rosenstock an, deswegen sei der Punkt zuletzt von der Tagesordnung gestrichen worden. Am Ende entschied man sich nicht noch einmal zu entscheiden, der Jugendhilfeausschuss lehnt die Absenkung weiterhin ab, viel diskutiert wurde nicht mehr, für Rosenstock eine "Farce".
Angelo Glashagel
Autor: red

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