„Gesund beginnt im Mund“ - was das heißt haben jetzt rund 400 Schüler aus sechs Schulen erfahren. Denn der Kinder- und Jugendzahnärztliche Dienst des Gesundheitsamtes Nordhausen hatte jetzt anlässlich des Tages der Zahngesundheit ins Jugendclubhaus eingeladen - zum Theaterstück „Olaf und die Bakterien“, aufgeführt von Jens Heidtmann vom „Holzwurmtheater“ aus Winsen...

Olaf entpuppte sich als wuscheliges Wesen, das am liebsten Pommes und Eis isst und noch nicht einmal eine Zahnbürste kennt. Mit Hilfe der Zuschauer, mit viel Witz, Musik und dem „ersten und einzigen analogen Tablet-Computer der Welt“ erklärte Professor Dr. Dentamann Olaf, wie gesunde Ernährung, Bakterien im Mund, Karies und Zähne putzen zusammen hängen.

Die Kinder lernten so auf spielerische Weise, wie wichtig die Eigenverantwortlichkeit für ihre Zähne und für die tägliche Zahnpflege ist. Denn nicht alle bringen bei Schuleintritt die gleichen Voraussetzungen mit. Das Team des Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienstes untersucht jährlich ca. 7500 Kinder, davon etwa 2700 Grundschüler. Obwohl sich die Zahngesundheit bundesweit deutlich verbessert hat, wird immer wieder festgestellt, dass es noch zu viele Kinder mit erkrankten Milch- oder sogar schon bleibenden Zähnen gibt. Bei den Schulanfängern im Landkreis Nordhausen besteht bei ca. 40% Behandlungsbedarf, nur die Hälfte hat ein naturgesundes Gebiss. Hier sind die Eltern gefordert. Leider beachten nicht alle die Empfehlungen des Gesundheitsamtes zum Zahnarztbesuch bzw. nehmen das Angebot zur Beratung durch den Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienst im Gesundheitsamt nicht an.


Um den Kindern die Wichtigkeit des Themas Zahnpflege bewusst zu machen, wurde beispielsweise im letzten Jahr das tägliche Zähneputzen an der Förderschule Pestalozzi eingeführt. Die Reihenuntersuchung erfolgt dort zweimal im Schuljahr und vierteljährlich besucht die Prophylaxeschwester die einzelnen Klassen, um die Kinder immer wieder neu zu motivieren. Eine Übernahme des täglichen Zahnputzrituals vom Kindergarten in die Grundschule wäre auch für alle anderen Einrichtungen wünschenswert, scheitert aber zu oft an den örtlichen Gegebenheiten.

Die jetzige Theaterveranstaltung ist bei den Kindern auf jeden Fall gut angekommen. Sie haben mitgesungen und viel gelacht. Für die Hortbetreuung gab es als Abschluss noch ein Zahnputzspiel sowie einen Apfel für den Heimweg.