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Mo, 17:18 Uhr
24.09.2018
Neues aus dem Finanzausschuss

700.000 Euro in sieben Minuten verschoben

Am späten Nachmittag kam im Europa-Zimmer des Nordhäuser Rathauses der Finanzausschuss des Stadtrates zusammen. Im Mittelpunkt des öffentlichen Teils standen über- und außerplanmäßige Ausgaben. Die sollen vor allem den Kitas und Schulen der Stadt zugute kommen…


Ausschussvorsitzende Tilly Pape wollte, so erschien es dem Beobachter, wollte wissen, ob die Verwaltung aus den Fehlern der Haushaltsaufstellung für dieses Jahr gelernt habe und ob man sich hinsichtlich der Vorgehensweise für den nächsten Haushalt abstimmen könne. Das allerdings fand dann noch nicht statt, vermutlich war und ist die fiskalische Welt im Rathaus vollkommen in Ordnung.

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Zu den Ausgaben, die eigentlich aus Verschiebungen innerhalb des Haushaltes herrühren:
  • Da müssen für den Um- und Ausbau der Kita “Domino” 145.000 Euro mehr als geplant ausgegeben werden. Die vom beauftragten Planungsbüro aufgrund der vorliegenden Ausschreibungsergebnisse geschätzten Baukosten hierfür betragen 1.605.000 Euro. Im Haushalt 2018 sind 1.460.000 Euro hierfür enthalten. In der Begründung der Vorlage wird dann indirekt eine Drohkulisse aufgemacht, sodass die Mitglieder des Ausschusses kaum eine Alternative zur Zustimmung haben. Denn es heißt: “Sollten die Mittel nicht bereitgestellt werden, kann die Baumaßnahme nicht fertiggestellt und der Kindergarten im 2. Halbjahr 2019 nicht in Betrieb genommen werden.”
  • Mehr Geld muss für die bauliche Unterhalten der Kita “Montessori” bereitgestellt werden. Exakt sind es 100.000 Euro. Begründung: “Im Kindergarten „Montessori“ sollen dieses Jahr der noch fehlende Sonnenschutz ergänzt, die Treppengeländer erneuert, die Außenanlagen instandgesetzt und eine Überdachung im Außenbereich angebracht werden. Die geschätzten Baukosten hierfür betragen 430.000 Euro. Im Haushalt 2018 sind 330.000 Euro enthalten.
  • 85.000 Euro als einst geplant sind es für die Grundschule in Niedersalza. Hier wird der Sozialtrakt der Turnhalle saniert und erweitert, da er den hygienischen Anforderungen an einen Schulbetrieb nicht mehr entspricht. In diesem Zusammenhang werden Umkleideräume für die Schüler neu geschaffen und ein barrierefreies WC für Rollstuhlfahrer integriert. Die vom beauftragten Planungsbüro geschätzten Baukosten betragen 185.000 Euro. Im Haushalt 2018 sind 100.000 Euro hierfür enthalten. Eine Nachfinanzierung in Höhe von 85.000 Euro ist erforderlich, um die Baumaßnahme fertigzustellen. Und weiter in der Begründung: “Sollten die Mittel nicht bereitgestellt werden können, müsste die Baumaßnahme nach den Rohbauarbeiten unterbrochen werden. Eine Nutzung wäre demzufolge nicht möglich und der Schulbetrieb würde behindert.”
  • Weitere 85.000 Euro wurden für die Käthe-Kollwitz-Schule bewilligt. An der Grund- und Regelschule Käthe-Kollwitz wird der Sozialtrakt der Turnhalle saniert, da er den hygienischen Anforderungen an einen Schulbetrieb nicht mehr entspricht. Des Weiteren wird ein barrierefreies WC für Rollstuhlfahrer integriert. Die vom beauftragten Planungsbüro geschätzten Baukosten hierfür betragen 235.000 Euro. Im Haushalt 2018 sind 150.000 Euro hierfür enthalten. Eine Nachfinanzierung in Höhe von 85.000 Euro ist erforderlich. Noch einmal 100.000 Euro wird für die Erneuerung der Hauptverteilung der Schule benötigt.
  • 145.000 Euro mehr als geplant müssen für die Sanierung des Sportplatzes der Lessing-Schule bereitgestellt werden. Die vom beauftragten Planungsbüro aktuell (inkl. Preiserhöhungen) geschätzten Baukosten hierfür betragen 710.000 Euro (hiervon 214.000 Euro Fördermittel). Im Haushalt 2018 sind 565.000 Euro hierfür enthalten. Eine Nachfinanzierung in Höhe von 145.000 Euro ist erforderlich. Sollten die Mittel nicht bereitgestellt werden, kann der Sportplatz nicht fertiggestellt werden. Dies würde zu Beeinträchtigungen des Schul- und Vereinssports sowie zu zusätzlichen Mehrkosten führen.
  • Zum Schluss noch einmal 50.000 Euro. Die sind für den Hohekreuz-Sportplatz geplant. Hier muss die Diskus- und Kugelstoßanlage grundhaft saniert werden. Das Geld für Planungsleistungen wird vom vom sogenannten Produktsachkonto (PSK) des Albert-Kuntz-Sportparkes verschoben.
Bei diesem Hin- und Herschieben bleibt letztlich die Frage, warum es immer wieder Unterschiede zu den einstigen Planungen gibt und was mit den “Löchern” der anderen PSK geschieht?

Das alles dauerte ganze neun Minuten, inklusive der Informationen des Oberbürgermeisters zum Stand AKS, Theater und Feuerwache, die er bereits zur jüngsten Sitzung des Hauptausschusses gegeben hatte. Halt, in der vergangenen Woche konnte Kai Buchmann die Hochhzeitsprämie in Höhe von zwei Millionen Euro in Empfang nehmen, die das Land Thüringen für das Zusammengehen mit der einst selbständigen Gemeinde Buchholz spendiert hatte. Mal sehen, wie viel der zwei Millionen Euro bei den rund 200 Einwohnern in Buchholz ankommen?
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Peterchen1983
25.09.2018, 06.17 Uhr
Die Großen Parteikollegen machen es vor
So wie in Berlin werden auch hier Unsummen verschleudert . Alles wird am Ende immer viel teurer als angedacht!
Weil keiner dafür gerade stehen muss! Wer hat es erarbeitet? Wir!! Und wird jemand gefragt? Nein!
Herr Taft
25.09.2018, 10.05 Uhr
Brutale Baukosten...
... Beispiel "Montessori" :

Für einen Sonnenschutz, Treppengeländer und Außenanlagen 100.000 Euro. Ich weiß zwar nicht, was da genau gemacht werden soll, aber für 100.000 Euro bekommt man normalerweise die komplettsanierung eines Einfamilienhauses.

Auch die 50.000 für die Sanierung der wurfanlage auf dem hohekreuz-sportplatz... Dafür bekommt man eine neue Heizung inklusive Solaranlage und batteriespeicher...

Käthe Kollwitz schule: Sanierung des hygiene Bereichs für insgesamt 235.000 Euro... Leute, dafür bauen andere ganze Häuser....

Mir erscheint das alles sehr teuer..

Wer prüft denn die Angebote auf Plausibilität?
Andreas Dittmar
25.09.2018, 10.39 Uhr
Da gebe ich ihnen Recht @Spätzlevernichter
Mir ist das auch schon aufgefallen. Ich wollte ihnen allerdings gern den Vortritt lassen beim Kommentieren, weil ich sonst wieder Planung und Finanzierung mitliefern muss. Eine Kita für 1,6 Mio. zu sanieren ist heftig, auch wenn meine Devise immer lautet : Wer an den Kindern spart, hat in der Verwaltung nichts verloren. Das sollte ich erweitern : Wer mit Kindern Profitmaximierung betreibt, gehört hinter Schloss und Riegel. Ich wäre auch dafür, das man sich die Einzelposten genauer anschaut und Vergleiche anstellt aber ohne mit dem Rotstift zu streichen. Das sollte im Vorfeld der Finanzausschuß tun.
Zukunft
25.09.2018, 10.54 Uhr
Für's Spätzle
Unter Zeh wurde das Rechnungsprüfungsamt abgeschafft, unter Buchmann die Innenrevision. So zielgerichtet entledigt sich eine Verwaltung ihrer Eigenkontrolle.
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