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Di, 16:00 Uhr
29.11.2022
Kreis CDU stellt Forderungen auf

Brennpunkt 2023: die Schulen

Neue Technik, mehr Digitales, alles moderner - die Corona-Pandemie hat an den Schulen für einen kräftigen Schub gesorgt, doch bisher wurden und werden nur Grundlagen gelegt. Bildungsinvestitionen müssten im Kreis deswegen eine Verstetigung finden, fordert die Nordhäuser CDU, nicht nur in Sachen Technik. Auch bei Schulsozialarbeit und Essenversorgung bestehe Handlungsbedarf...

Die Schulen stehen im nächsten Jahr vor weiteren Herausforderungen (Foto: nnz-Archiv, Symbolbild) Die Schulen stehen im nächsten Jahr vor weiteren Herausforderungen (Foto: nnz-Archiv, Symbolbild)


Tablets und smarte Tafeln sind eine feine Sache, bringen aber im Unterricht nur dann etwas, wenn auch die nötige Netzwerktechnik im Hintergrund läuft und Personal da ist, welches mit den neuen Möglichkeiten umzugehen weiß.

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Corona war ein Treiber für die Modernisierung im Bildungswesen, den grundsätzlichen Investitionsstau im Klassenzimmer hat der Schritt in Richtung digitale Zukunft aber nicht beseitigt. In mancher Nordhäuser Schule steht Mobiliar, das 30 Jahre und älter ist, berichten René Fullmann und Carola Böck, die beiden Vorsitzenden der Nordhäuser Kreistags-CDU gestern, und auch in Sachen Digitalumbau sei man noch lange nicht da, wo man hin wolle.

Über fehlende Investitionen in der Bausubstanz kann man derweil schwerlich klagen, der Landkreis hat Großprojekte wie den Neubau des Humboldt-Gymnasiums in der Kreisstadt und die Sanierung des Schiller-Gymnasiums in Bleicherode vorangetrieben und plant fleißig weiter an der Schullandschaft, etwa mit einem kompletten Schul-Neubau in Ilfeld. Hinzu kommen diverse Investitionen an Turnhallen und Sportplätzen. Aber der CDU geht es gar nicht um die Arbeit mit Bagger und Schaufel.

Für Investitionen Abseits der Bausubstanz werde aber noch zu wenig Geld in die Hand genommen, die Prioritäten bedürften hier einer Neujustierung, meint man hier. Der Fraktion schwebe daher ein Investitionsplan vor, wie man ihn im Landkreis auch bei der Feuerwehr angewandt habe, sagt Carola Böck, die als Leiterin der Ellricher Regelschule in der Materie stehen dürfte.

Eine gute Ausstattung sei auch Grundlage für die Akquise neuer Lehrkräfte. „Wir brauchen neue, junge Lehrkräfte und die wollen heutzutage auch digital arbeiten. Eine moderne Pädagogik bedingt aber auch eine gute Ausstattung für alle Schulen. Wir wollen hier mit der Aufstellung eines Investitionsplanes Verbindlichkeiten schaffen, damit alle wissen, wer wann dran ist.“, erklärt Böck. Man müsse von den jährlichen Diskussionen weg, damit auch die Schulen langfristig planen könnten.

Status Quo Schulsoziarbeit
Soweit die technische Seite. Mit den finanziellen Unwägbarkeiten der Landesseite sehen Böck und Fullmann aber noch ein anderes Problem: die Verfügbarkeit der Schulsozialarbeit. Die gehört seit einigen Jahren zum Standard, zunächst in den Regelschulen, vermehrt aber auch in anderen Bereichen. Finanziert werden die Stellen durch das Land und hier läuft eine Säule der Schulsozialarbeit im Kreis demnächst aus. Unklar sei, wie es danach weitergeht und ob die Landesseite die Stellen weiter finanzieren wird. „Die Schulsozialarbeit hat für unsere tägliche Arbeit große Bedeutung gewonnen“, sagt Schulleiterin Böck, „hier ist das Bindeglied zwischen dem Brennpunkt Schule, den Eltern und den Ämtern. Die Schulsozialarbeiter wissen oft schneller und deutlicher, wo etwas im Argen liegt als wir es als Lehrer oder die Ämter tun könnten. An die soziale Arbeit am Kind vor Ort und die Elternarbeit dürfen wir keine Luft lassen.“ Der Landkreis müsse im Fall der Fälle einspringen, um wenigstens den Status Quo zu halten, fordert Böck. Neben dem möglichen Wegfall des Finanzierungsprogramms sieht man auch Schwierigkeiten bei der bisherigen Entlohnung der Schulsozialarbeiter. Inflationsanpassungen und gestiegene Honorarkosten sei in der Vergangenheit mit Stundenkürzungen begegnet worden, diese Entwicklung sei nicht haltbar. Ähnliche Diskussionen gebe es in allen Kreisen, es sei dringend geboten, hier Druck gegenüber der Landesseite aufzubauen. Sei man in Erfurt nicht bereit, die Gelder zur Verfügung zu stellen, müsse der Kreis einspringen um wenigstens den Status Quo zu halten.

Erschwingliches Essen für Alle
Und die Christdemokraten haben noch ein Drittes Anliegen, mit dem man in die kommende Haushaltsdiskussion gehen will: das Schulessen. Die allgemeinen Preissteigerungen haben auch hier keinen Halt gemacht, manchem Elternhaus, gerade kinderreichen Familien, falle es zunehmend schwer, die Verpflegung in der Schule zu bezahlen.

Im Landkreis greifen in diesem Falle zwei Mechanismen: für Einkommensschwache Familien die im Bezug von Leistungen des Jobcenters stehen, können die Kosten über den Topf „Bildung und Teilhabe“ übernommen werden. Zusätzlich gibt es einen mit rund 80.000 Euro ausgestatteten „Härtefallfonds“, der Abseits dieses Topfes dafür sorgen soll, das die Schulen Betroffenen schnell und unbürokratisch im Notfall aushelfen können.

Wenn im neuen Jahr weitere Preissteigerungen zu erwarten sind, könnte diese Hebel womöglich nicht mehr ausreichen, befürchtet man bei der CDU. Die Situation sei schon seit der letzten Erhöhung angespannt, berichtet Böck. Der Landkreis solle daher prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Essenspreise in der Breite generell zu deckeln. „Essen darf kein Luxus sein. Die Kosten werden im Moment eins zu eins auf die Eltern umgelegt, auf Dauer werden das viele Familien nicht stemmen können. Es muss einen Weg geben, hier eine breite Unterstützung zu finden damit die Versorgung für alle bezahlbar bleibt“. Würden im Frühjahr Bestellungen in Größenordnungen ausfallen, sei niemandem geholfen, auch nicht den Caterern.

Wie eine Lösung aussehen könne, das müsse die Kreisverwaltung sehen. Abseits davon sei es am Land, seine Hausaufgaben zu machen, insbesondere mit Blick auf den Landeshaushalt, dessen Ausgestaltung weiter offen ist. Erst wenn hier Klarheit herrscht, wird man auch im Kreis deutlicher sehen können, welche Optionen man hat.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Psychoanalytiker
29.11.2022, 22.35 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Schmähkritik
Psychoanalytiker
30.11.2022, 13.05 Uhr
Nachdem es jetzt sogar in dieser Zeitung ...
... "SCHMÄHKRITIK" ist, wenn man nichts anderes als in den Medien (Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, Nachrichten, Veröffentlichungen, Lexika, u.s.w.) nachvollziehbare Fakten zusammenfasst, probiere ich es nochmal:

1. Deutschlands Schüler schneiden in den allseits bekannten Pisastudien kathastrophal ab. Das zeigt das Potential, das in ihnen steckt.

2. Deutschlehrer zeigten im Rahmen eines Tests bezüglich der Korrektur von einem Diktat, dass sie nicht wirklich Deutsch können. Mehrheitlich wurden von 23 eingebauten Fehlern nur 10 bis 15 gefunden. Wenn die "Ausbilder" der Schüler schon mangelnde Fachkompetenz zeigen, wie sollen es dann die Schüler lernen?

3. Trotz guter Schulbildung brachen einige Elite-Politiker diverser Parteien ihre Ausbildung oder ihr Studium ab, bestimmen aber die Linie der Politik mit.

4. Es gab Elite-Politiker, die ihren Doktortitel aberkannt bekamen oder ihn selbst "zurückgaben", weil sie nachgewiesener Maßen BETROGEN haben.

5. Es gibt Politiker, die die aktuelle Politik mitbestimmen, obwohl ihre mittels Studium erworbene Fachkompetenz eher das Bücherschreiben oder das Märchenvorlesen ist.

6. bis ..... Es gibt Schüler, die .....

Mein Fazit: In diesem Land soll man schon in die Schule gehen und versuchen, etwas zu lernen. Wenn man dann seine Lehre oder sein Studium abbricht, kann man immer noch "Elite"-Politiker in den Bundes- oder Landes-Regierungen werden und es so "zu etwas bringen."

Wenn also diese o.g. (in den "Staatsmedien" veröffentlichten und nachvollziehbaren) Fakten "SCHMÄHKRITIK" ist, dann sollte man sich mit Kritik anderer Art sehr, sehr zurücknehmen .... .
Trüffelschokolade
30.11.2022, 14.48 Uhr
CDU-Kürzungen
Die CDU ist für enorme Kürzungen im Thüringer Bildungsbereich verantwortlich. Auf ihre Kappe gehen Kürzungen von Dutzenden von Millionen.

Und jetzt stellt sie sich hin, und meint, man solle gefälligst mehr investieren...?

Außerdem meint sie, man müsse mehr zur Gewinnung von neuen, jungen Lehrkräften machen - wo sich wahrscheinlich alle einig sind. Gleichzeitig hat sie aber einen großen Anteil daran, dass Thüringens Image schlecht ist und Leute kaum hierher wollen/kaum bleiben wollen. Das Kungeln und gemeinsame Abstimmen mit Rechtsextremisten wie kürzlich, aber auch bei der Kemmerich-Wahl, hat wie kaum eine Aktion der letzten Jahre dem Ruf des Bundeslandes bundesweit (und sogar international) geschädigt.
So viel Chuzpe, Anmaßung, muss man echt erstmal aufbringen.
tannhäuser
30.11.2022, 16.57 Uhr
Können Sie nicht einfach mal...
...einen Kommentar ohne AfD-Bashing schreiben, Trüffelschokolade?

Mit der CDU haben Sie Recht und dann kommt wieder das Haldewang-Kramer-U-Boot angeschwommen und pervertiert Ihren Kommentar zu einem Statement gegen diejenigen, die zwar auch Lärm machen, aber ebenso unschuldig sind an allen bisherigen CDU-Ministerpräsidenten und deren legislaturperiodistischen teilweise gelben, teilweise roten Co-Abhängigkeits-Machtausübenden.

Wir Thüringer Wähler können uns aber, da wir immer zeitnah ins Wahllokal kommen, wenigstens aufrecht in die Augen blicken (Und den nörgelnden Nichtwählern sagen "Dann mach Briefwahl oder bekomme am Sonntag Deinen Arsch hoch!").
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