Do, 18:10 Uhr
28.09.2023
Aus dem Hauptausschuss
Theatersanierung wird teurer
Der politische Alltag hat in Nordhausen lange geruht, nun folgt Schlag auf Schlag. Kreistag und Stadtrat hatte man diese Woche bereits, heute folgte der Hauptausschuss der Stadt. Unter anderem stand das Theater auf der Tagesordnung…
Im Informationsteil hatte Oberbürgermeister Kai Buchmann nichts Neues zu berichten, schließlich hatten sich die Anwesenden erst gestern zum Stadtrat gesehen. Zügig ging es also weiter zu den Ausschussvorlagen und die begannen mit dem Baugeschehen.
Wie bereits im Stadtrat angekündigt, wird demnächst im Herzen der Stadt gebaut und auch gesperrt: zwischen der Magnetkreuzung in der Bahnhofstraße und dem Kreisel am unteren Ende der Rautenstraße müssen die Gleise erneuert werden. Das kurze Teilstück schlägt mit Kosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro zu Buche, der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 155.000 Euro. Die Arnoldstraße bleibt von der Baumaßnahme unberührt. In Anbetracht der jüngeren Baustellenprobleme hatten die Ausschussmitglieder Fragen. Die Antwort in Kürze: aufschieben lässt sich die Maßnahme nicht, die Gleise haben eine Überholung dringend nötig, außerdem müssen die zur Verfügung stehenden Mittel zwingend noch dieses Jahr verbaut werden. Zu erwarten steht zudem, dass die Bauarbeiten in Zukunft in Richtung Bahnhof fortgesetzt werden.
Die Vorlage fand Zustimmung und es ging weiter mit dem Theater. Das war sowohl im Stadrat wie auch im Kreistag zuletzt Thema. Zuständig ist hier nicht alleine die Stadt Nordhausen, sondern auch der Kreis, die Stadt Sondershausen und der Kyffhäuserkreis. Unter den vier Gesellschaftern hält die Stadt den größten Anteil am Verbund von Theater Nordhausen und Loh-Orchester Sondershausen.
Die Stadt hat nun vor, einen neuen Mietvertrag mit TNLOS aufzusetzen. Bisher gebe es mehrere, kleinteilige Verträge, der neue Ansatz soll diese nun in einem Vertrag bündeln, erläuterte der Oberbürgermeister. Zudem hofft man die Vorsteuer neu ziehen zu können, was der Stadt rund 6,6 Millionen Euro an Einsparungen bringen würde. In der Gesellschafterrunde ist der Vorschlag nur zähneknirschend angekommen, allen voran der Landkreis Nordhausen sieht die Sache kritisch. Gleichzeitig wurde mit dem Land eine Finanzierungsvereinbarung ausgehandelt, die den Mietvertrag abdecken würde, warf Buchmann ein, zudem seien der Anteil an den Gesamtbetriebskosten mit gerade einmal zwei Prozent eher überschaubar.
Es wird teurer
Nach der Eröffnung des Theateranbaus geht es auch im alten Haus voran. Hier hat man sich auch das Dach einmal näher angesehen. Bereits geplant war eine Teilsanierung, die nun wohl ausgeweitet wird. Von Seiten des Landes werde der Schritt begrüßt, hieß es aus der Stadtverwaltung, mache man die Sache nicht jetzt ordentlich, müsse man in fünf bis zehn Jahren wieder am Theater bauen, das sollte vermieden werden.
Entsprechend der Zustimmung wurden Fördermittel in Höhe von 70% in Aussicht gestellt, so die Stadt die Eigenmittelfinanzierung bewilligt. Im Antrag stellt sich die aktualisierte Kostenerfassung wie folgt dar:
Läuft alles nach Plan, werden die Bauarbeiten im 2. Quartal 2026 abgeschlossen. Nach Umzug und Schlossfestspielen sehe man also einer Eröffnung der Spielzeit im September 2026 entgegen. Damit das klappe müsse man aber heute die Pflöcke einschlagen, so Buchmann.
Der Ausschuss stimmte auch hier zu und ging zur Planung des nächsten Stadtrates am 18. Oktober über. Auf dem Programm stehen neben dem Haushalt auch die Nutzung der alten Feuerwehrwache, deren Leerzug noch nicht ganz abgeschlossen ist, sowie Solarparks, der Lindenhof und das vor kurzem verunfallte Feuerwehrfahrzeug.
Angelo Glashagel
Autor: redIm Informationsteil hatte Oberbürgermeister Kai Buchmann nichts Neues zu berichten, schließlich hatten sich die Anwesenden erst gestern zum Stadtrat gesehen. Zügig ging es also weiter zu den Ausschussvorlagen und die begannen mit dem Baugeschehen.
Wie bereits im Stadtrat angekündigt, wird demnächst im Herzen der Stadt gebaut und auch gesperrt: zwischen der Magnetkreuzung in der Bahnhofstraße und dem Kreisel am unteren Ende der Rautenstraße müssen die Gleise erneuert werden. Das kurze Teilstück schlägt mit Kosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro zu Buche, der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 155.000 Euro. Die Arnoldstraße bleibt von der Baumaßnahme unberührt. In Anbetracht der jüngeren Baustellenprobleme hatten die Ausschussmitglieder Fragen. Die Antwort in Kürze: aufschieben lässt sich die Maßnahme nicht, die Gleise haben eine Überholung dringend nötig, außerdem müssen die zur Verfügung stehenden Mittel zwingend noch dieses Jahr verbaut werden. Zu erwarten steht zudem, dass die Bauarbeiten in Zukunft in Richtung Bahnhof fortgesetzt werden.
Die Vorlage fand Zustimmung und es ging weiter mit dem Theater. Das war sowohl im Stadrat wie auch im Kreistag zuletzt Thema. Zuständig ist hier nicht alleine die Stadt Nordhausen, sondern auch der Kreis, die Stadt Sondershausen und der Kyffhäuserkreis. Unter den vier Gesellschaftern hält die Stadt den größten Anteil am Verbund von Theater Nordhausen und Loh-Orchester Sondershausen.
Die Stadt hat nun vor, einen neuen Mietvertrag mit TNLOS aufzusetzen. Bisher gebe es mehrere, kleinteilige Verträge, der neue Ansatz soll diese nun in einem Vertrag bündeln, erläuterte der Oberbürgermeister. Zudem hofft man die Vorsteuer neu ziehen zu können, was der Stadt rund 6,6 Millionen Euro an Einsparungen bringen würde. In der Gesellschafterrunde ist der Vorschlag nur zähneknirschend angekommen, allen voran der Landkreis Nordhausen sieht die Sache kritisch. Gleichzeitig wurde mit dem Land eine Finanzierungsvereinbarung ausgehandelt, die den Mietvertrag abdecken würde, warf Buchmann ein, zudem seien der Anteil an den Gesamtbetriebskosten mit gerade einmal zwei Prozent eher überschaubar.
Es wird teurer
Nach der Eröffnung des Theateranbaus geht es auch im alten Haus voran. Hier hat man sich auch das Dach einmal näher angesehen. Bereits geplant war eine Teilsanierung, die nun wohl ausgeweitet wird. Von Seiten des Landes werde der Schritt begrüßt, hieß es aus der Stadtverwaltung, mache man die Sache nicht jetzt ordentlich, müsse man in fünf bis zehn Jahren wieder am Theater bauen, das sollte vermieden werden.
Entsprechend der Zustimmung wurden Fördermittel in Höhe von 70% in Aussicht gestellt, so die Stadt die Eigenmittelfinanzierung bewilligt. Im Antrag stellt sich die aktualisierte Kostenerfassung wie folgt dar:
- 43.765.061 € Gesamtkosten
- 32.399.715 € Fördermittel
- 11.365.346 € Eigenmittel
Läuft alles nach Plan, werden die Bauarbeiten im 2. Quartal 2026 abgeschlossen. Nach Umzug und Schlossfestspielen sehe man also einer Eröffnung der Spielzeit im September 2026 entgegen. Damit das klappe müsse man aber heute die Pflöcke einschlagen, so Buchmann.
Der Ausschuss stimmte auch hier zu und ging zur Planung des nächsten Stadtrates am 18. Oktober über. Auf dem Programm stehen neben dem Haushalt auch die Nutzung der alten Feuerwehrwache, deren Leerzug noch nicht ganz abgeschlossen ist, sowie Solarparks, der Lindenhof und das vor kurzem verunfallte Feuerwehrfahrzeug.
Angelo Glashagel
Kommentare
grobschmied56
28.09.2023, 23.56 Uhr
43 Kisten für den Bau ...
... nun wird mir etwas klarer, was HausH mit seinem Beitrag gemeint haben könnte!
Tja, HausH, da stimme ich Ihnen teilweise zu. Die Kosten für manche Sachen laufen einfach komplett aus dem Ruder.
Dreiundvierzig Millionen sind ein Menge Zeug. Da muß eine alte Frau verdammt lange für stricken.
Das Problem sind einerseits die Bürokraten, von denen jeder unglaublich wichtig ist, oder sich wichtig macht. Die wollen heutzutage für jeden Mauerstein ein 'Klimazertifikat' mit Goldrand.
Das andere Problem sind abgehobene intellektuelle Überflieger, die tatsächlich glauben, ihre Inszenierung könne eben nur mit high-tech -Bühne, Light-show und 10 kw-Krawall-Rumsdi-Bumsdi Beschallungsanlage vom Marktführer 'Böhse' funzionieren...
Mit etwas Wehmut erinnere ich mich zurück an Zeiten, da zwei Personen, beleuchtet von einem Spot einen Abend bestritten und das Publikum begeisterten.
Weil es halt ein gutes Stück und gute Schauspieler waren.
Tja, HausH, da stimme ich Ihnen teilweise zu. Die Kosten für manche Sachen laufen einfach komplett aus dem Ruder.
Dreiundvierzig Millionen sind ein Menge Zeug. Da muß eine alte Frau verdammt lange für stricken.
Das Problem sind einerseits die Bürokraten, von denen jeder unglaublich wichtig ist, oder sich wichtig macht. Die wollen heutzutage für jeden Mauerstein ein 'Klimazertifikat' mit Goldrand.
Das andere Problem sind abgehobene intellektuelle Überflieger, die tatsächlich glauben, ihre Inszenierung könne eben nur mit high-tech -Bühne, Light-show und 10 kw-Krawall-Rumsdi-Bumsdi Beschallungsanlage vom Marktführer 'Böhse' funzionieren...
Mit etwas Wehmut erinnere ich mich zurück an Zeiten, da zwei Personen, beleuchtet von einem Spot einen Abend bestritten und das Publikum begeisterten.
Weil es halt ein gutes Stück und gute Schauspieler waren.
8
5
Login für Vote
Strandläufer
29.09.2023, 06.48 Uhr
Nichts Neues
Es ist doch immer so. Erst müssen öffentliche Ausschreibungen ran, mit preislich sich unterbietenden Angeboten. Wenn man dann "the lucky winner" ist, wird es, Potzblitz, doch um vieles teurer. Wer billig kauft, kauft zweimal, sagte mein Großvater schon.
Aber das ist ja das Schöne an öffentlichen Geldern. Die rauszuhauen tut privat niemandem weh.
Es wird ja auch niemand in die Verantwortung genommen.
Ich fand das alte Nordhäuser Theater wunderschön und einmalig.
Etwas restauriert und aufpoliert - das wäre toll geworden.
Diese Unart in Nordhausen überall die schöne Architektur mit modernem Beton zu verunstalten bedauere ich sehr.
Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.
Aber das ist ja das Schöne an öffentlichen Geldern. Die rauszuhauen tut privat niemandem weh.
Es wird ja auch niemand in die Verantwortung genommen.
Ich fand das alte Nordhäuser Theater wunderschön und einmalig.
Etwas restauriert und aufpoliert - das wäre toll geworden.
Diese Unart in Nordhausen überall die schöne Architektur mit modernem Beton zu verunstalten bedauere ich sehr.
Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.
12
6
Login für Vote
ChristianNDH
29.09.2023, 08.34 Uhr
Da braut sich was zusammen
Ich bin geborener Nordhäuser und unser Theater ist mir wichtig. Nur was da an Geld versenkt wird, das ist nicht mehr feierlich. Derzeit stehen da 43 Mio Euro, wovon die Stadt 11 Mio beisteuern muß.
Für mich sind die ausufernden Kosten nicht mehr glaubhaft. Wie kann die Saniereung nur eines Gebäudes so viel Geld verschingen? Mir schwant, dass wenn das Gebäude (vielleicht) im September 2026, also in drei Jahren betriebsklar meldet, ca. 50 Mio ausgegeben sein werden.
Allein die Abschreibungen werden dann den städtischen Haushalt mit 1 Mio per anno für die nächsten 50 Jahre belasten und der Betrieb kostet ja auch noch Geld. Was sich hier die öffentliche Verwaltung "leistet" lässt mich sprachlos zurück.
Für mich sind die ausufernden Kosten nicht mehr glaubhaft. Wie kann die Saniereung nur eines Gebäudes so viel Geld verschingen? Mir schwant, dass wenn das Gebäude (vielleicht) im September 2026, also in drei Jahren betriebsklar meldet, ca. 50 Mio ausgegeben sein werden.
Allein die Abschreibungen werden dann den städtischen Haushalt mit 1 Mio per anno für die nächsten 50 Jahre belasten und der Betrieb kostet ja auch noch Geld. Was sich hier die öffentliche Verwaltung "leistet" lässt mich sprachlos zurück.
13
3
Login für Vote
Umdenker39
29.09.2023, 12.21 Uhr
Abschreibungen geringer
Ich weiß, Kommentare sind kein Chat, dennoch zur Klärung. Die Abschreibung der Baukosten wird über jährliche Auflösung des Sonderpostens (in Höhe der Zuschüsse) reduziert. Die Belastung des Haushaltes durch Abschreibungen erfolgt also "nur" in Höhe des Eigenanteils. Das sollte die Miete dann bestenfalls decken.
43 Mio-Euro sind dennoch echt heftig.
43 Mio-Euro sind dennoch echt heftig.
6
0
Login für Vote
Karsten Ploger
29.09.2023, 14.10 Uhr
Künstlerischer Betrieb am Theater
Ich denke auch das man Ende bei 50 Mio landen wird.
Hoffentlich bleibt genug Geld übrig, um den künstlerischen Betrieb aufrecht zu erhalten! Denn Geld kann nur einmal ausgegeben werden.....
Hoffentlich bleibt genug Geld übrig, um den künstlerischen Betrieb aufrecht zu erhalten! Denn Geld kann nur einmal ausgegeben werden.....
5
0
Login für Vote
Teja
29.09.2023, 17.06 Uhr
Kosten
Baukosten sind derzeit so gut wie gar nicht festzulegen.
Das Material wird meist nach Tagespreis in Rechnung gestellt.
Damit muß auch die Vergabeordnung im öffentlichen Bereich entsprechend geändert werden,nur die,die das könnten tun sich da sehr schwer.
Die Vertragsunternehmen bieten heut zu Tage nur noch die Leistungskosten als Konstante an,den Materialpreis mit Hinweis auf die Marktsituation nicht mehr.
Die Personalkosten für die Künstler sollten mit den Baukosten,da andere Titelgruppe ,nicht in Abhängigkeit stehen.
Das Material wird meist nach Tagespreis in Rechnung gestellt.
Damit muß auch die Vergabeordnung im öffentlichen Bereich entsprechend geändert werden,nur die,die das könnten tun sich da sehr schwer.
Die Vertragsunternehmen bieten heut zu Tage nur noch die Leistungskosten als Konstante an,den Materialpreis mit Hinweis auf die Marktsituation nicht mehr.
Die Personalkosten für die Künstler sollten mit den Baukosten,da andere Titelgruppe ,nicht in Abhängigkeit stehen.
7
1
Login für Vote
Karsten Ploger
29.09.2023, 22.21 Uhr
Titelgruppe bei Theaterbau contra Personal
@teja: Was weiß ich, was eine "Titelgruppe" ist? Fakt ist: Sowohl Eigenmittel für den Bau als auch für den Betrieb des Theaters kommen aus der Stadtkasse. Punkt.
Je mehr für den Bau - je weniger für Straßen, Grün usw und für den künstlerischen Betrieb des Theaters.
Nicht, daß am Ende ein Prunkbau steht und kein Geld mehr für die Künstler und das andere Personal da ist.
Je mehr für den Bau - je weniger für Straßen, Grün usw und für den künstlerischen Betrieb des Theaters.
Nicht, daß am Ende ein Prunkbau steht und kein Geld mehr für die Künstler und das andere Personal da ist.
4
4
Login für Vote
Dirk67
02.10.2023, 09.13 Uhr
@Strandläufer Wenig Ahnung vom Theater...
...bescheinige ich Ihnen.
Der jetzt errichtete Anbau ist ein Ersatz für einen bis zur Bombardierung bestehenden Anbau mit Hinterbühne. Es gab bereits zu DDR-Zeiten einen Plan für die Wiedererrichtung des Anbaus, der an den nötigen Finanzen scheiterte.
Die Bühnentechnik ist teilweise noch aus 1917 (Neueröffnung). DIe Werkstätten sind in der Loge am Dom eingemietet, die Probebühne im Klubhaus Niedersalza, für die Lagerung der Kulissen wurden Container im Hof aufgestellt. Also alles zusammengefasst keine vernünftigen Arbeitsbedingungen. Eine kleine Renovierung hätte es eben nicht gereicht!
Hier wird wieder fleißig kommentiert von Leuten, die nie ins Theater gehen und mit Kultur ohne hin nichts anfangen können.
Der jetzt errichtete Anbau ist ein Ersatz für einen bis zur Bombardierung bestehenden Anbau mit Hinterbühne. Es gab bereits zu DDR-Zeiten einen Plan für die Wiedererrichtung des Anbaus, der an den nötigen Finanzen scheiterte.
Die Bühnentechnik ist teilweise noch aus 1917 (Neueröffnung). DIe Werkstätten sind in der Loge am Dom eingemietet, die Probebühne im Klubhaus Niedersalza, für die Lagerung der Kulissen wurden Container im Hof aufgestellt. Also alles zusammengefasst keine vernünftigen Arbeitsbedingungen. Eine kleine Renovierung hätte es eben nicht gereicht!
Hier wird wieder fleißig kommentiert von Leuten, die nie ins Theater gehen und mit Kultur ohne hin nichts anfangen können.
7
5
Login für Vote
Karsten Ploger
02.10.2023, 14.01 Uhr
@dirk: Die Allgemeinheit zahlt aber fuers Theater
Ihr Vorwurf das nur die ihre Meinung sagen dürfen, die ins Theater gehen ist sehr abgehoben.
Die Allgemeinheit zahlt fürs Theater und steht wohl auch dahinter, darf deshalb auch hinterfragen.
Die Allgemeinheit zahlt fürs Theater und steht wohl auch dahinter, darf deshalb auch hinterfragen.
5
4
Login für Vote
Kobold2
02.10.2023, 17.09 Uhr
Ja die Fakten
über die reale Situation am Theater interessieren einige Meinungsgefestigte nun mal nicht. Aber schön, das man sich hier unten rechts, ganz anonym blamieren kann.
2
8
Login für Vote
Bleistift und Lineal
03.10.2023, 11.17 Uhr
Die Frage ist doch: Warum gehen eigentlich nicht mehr Menschen ins Theater?
Ist da noch immer das Denken, "Dort geht nur die Elite hin"? "Theater verstehe ich nicht"? "Ich habe nicht genug Geld für Theater"?
Nun, letzteres Argument wurde schon entschärft, als in einem nnz-Artikel behauptet wurde, Theaterkarten würden 55€ kosten. Die Wahrheit ist, dass zum Beispiel das Schauspiel des Theaters Rudolstadt bereits ab 9€ besuchbar ist - weniger, als eine Kinokarte kostet.
"Theater verstehe ich nicht": seien Sie unbesorgt, kleine Stadttheater wie Nordhausen oder Rudolstadt können es sich gar nicht leisten, am Publikumsgeschmack vorbeizuinszenieren. Die Musiktheaterproduktionen Nordhausens sind immer sehr gefällig, bei einem Bier (oder auch Wein) würde man sagen "süffig".
Und ersteres: Im Theater Nordhausen habe ich schon lange keine "Eliten" mehr gesehen, woran auch immer man das überhaupt festmachen will. Im Gegenteil: die Besucher des Theaters Nordhausen sind sowohl vom Alter als auch von der sozialen Herkunft sehr gut gemischt, was man auch an der Besucherzahl sieht: 100.000 Besucher im Jahr in einem Landkreis von 80.000 Einwohnern können schon rein rechnerisch nicht alles "Eliten" sein.
Also, warum gehen nicht mehr Menschen ins Theater?
Ich kann mir das nur mit Berührungsangst erklären; vielleicht musste man als Kind im Deutschunterricht einmal zu oft eine langweilige Schultheateraufführung besuchen.
Meine Ermunterung daher: einfach mal über den eigenen Schatten springen, neugierig sein und hingehen.
Nun, letzteres Argument wurde schon entschärft, als in einem nnz-Artikel behauptet wurde, Theaterkarten würden 55€ kosten. Die Wahrheit ist, dass zum Beispiel das Schauspiel des Theaters Rudolstadt bereits ab 9€ besuchbar ist - weniger, als eine Kinokarte kostet.
"Theater verstehe ich nicht": seien Sie unbesorgt, kleine Stadttheater wie Nordhausen oder Rudolstadt können es sich gar nicht leisten, am Publikumsgeschmack vorbeizuinszenieren. Die Musiktheaterproduktionen Nordhausens sind immer sehr gefällig, bei einem Bier (oder auch Wein) würde man sagen "süffig".
Und ersteres: Im Theater Nordhausen habe ich schon lange keine "Eliten" mehr gesehen, woran auch immer man das überhaupt festmachen will. Im Gegenteil: die Besucher des Theaters Nordhausen sind sowohl vom Alter als auch von der sozialen Herkunft sehr gut gemischt, was man auch an der Besucherzahl sieht: 100.000 Besucher im Jahr in einem Landkreis von 80.000 Einwohnern können schon rein rechnerisch nicht alles "Eliten" sein.
Also, warum gehen nicht mehr Menschen ins Theater?
Ich kann mir das nur mit Berührungsangst erklären; vielleicht musste man als Kind im Deutschunterricht einmal zu oft eine langweilige Schultheateraufführung besuchen.
Meine Ermunterung daher: einfach mal über den eigenen Schatten springen, neugierig sein und hingehen.
7
4
Login für Vote
Lautaro
03.10.2023, 11.42 Uhr
Vorweg....ich liebe unser Theater !
Ende der 70er war ich in einer sogenannten "AG-Literatur und Theater". Wir waren oft im Theater und hatten ebensooft Kontakt zu den Schauspielern. In unserer Kleinstadt so etwas zu erleben, war für mich als Jungburschie (Teenager) damals etwas schönes.
Irgendwann wurde das Schauspiel gestrichen und nach dem Brecht Stück "Der gute Mensch von Sezuan" und dem Musical "Sekretärinnen" verlor ich das Interesse am Nordhäuser Theater.
Unser Theater ist etwas schönes, auf was wir stolz sein können. Aber es sollte sich ein paar Mäzene suchen.
Denn die Kosten für dieses auch allen "Nichtkonsumenten" in Form von öffentlichen Geldern..... aufzubürden halte ich für ungerecht. Das ist irgendwie so, als ob die Allgemeinheit die Unausgewogenheit der Öffentlich Rechtlichen finanzieren müsste. Diese konsumiere ich 1-2mal im Monat, aber ich kenne Menschen, die diese verachten und trotzdem dafür bezahlen.
Sorry für diesen Exkurs.....aber die Analogie war zu verführerisch ! :-)
Irgendwann wurde das Schauspiel gestrichen und nach dem Brecht Stück "Der gute Mensch von Sezuan" und dem Musical "Sekretärinnen" verlor ich das Interesse am Nordhäuser Theater.
Unser Theater ist etwas schönes, auf was wir stolz sein können. Aber es sollte sich ein paar Mäzene suchen.
Denn die Kosten für dieses auch allen "Nichtkonsumenten" in Form von öffentlichen Geldern..... aufzubürden halte ich für ungerecht. Das ist irgendwie so, als ob die Allgemeinheit die Unausgewogenheit der Öffentlich Rechtlichen finanzieren müsste. Diese konsumiere ich 1-2mal im Monat, aber ich kenne Menschen, die diese verachten und trotzdem dafür bezahlen.
Sorry für diesen Exkurs.....aber die Analogie war zu verführerisch ! :-)
3
5
Login für Vote
nur_mal_so
03.10.2023, 19.10 Uhr
"Ich liebe unser Theater!
- Aber ich war seit 20 Jahren nicht mehr drin."
Denn so lang ist "Sezuan" nun her.
Mich würde ehrlich interessieren, was jemanden, der sagt, er liebt Theater, davon abhält, das Theater zu besuchen.
Also, wirklich, keine Suggestivfrage, sondern ehrlich gemeint: "Ich liebe unser Theater, ich war nur seit Jahrzehnten nicht mehr drin" - warum?
Denn so lang ist "Sezuan" nun her.
Mich würde ehrlich interessieren, was jemanden, der sagt, er liebt Theater, davon abhält, das Theater zu besuchen.
Also, wirklich, keine Suggestivfrage, sondern ehrlich gemeint: "Ich liebe unser Theater, ich war nur seit Jahrzehnten nicht mehr drin" - warum?
6
2
Login für Vote
Flitzpiepe
03.10.2023, 23.19 Uhr
Das ist noch immer ein Schnäppchen
Das Weimarer Nationaltheater wird in den nächsten Jahren auch saniert.
Da sind es dann noch ohne die kommenden Kostensteigerungen bereits 167 Mio. €.
1/4 für das Nordhäuser Theater - das passt also.
Da sind es dann noch ohne die kommenden Kostensteigerungen bereits 167 Mio. €.
1/4 für das Nordhäuser Theater - das passt also.
1
3
Login für Vote
Lautaro
07.10.2023, 05.37 Uhr
Nun lieber Forist...".nur_mal_so" ! Jetzt habense mich !
Spätere Darbietungen des Nordhäuser Theaters haben mich einfach nicht mehr interessiert.
In jungen Jahren ja..... in späteren Jahren nicht mehr so.....was ist daran so falsch zu verstehen ?
In jungen Jahren ja..... in späteren Jahren nicht mehr so.....was ist daran so falsch zu verstehen ?
4
3
Login für Vote
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.