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So, 11:00 Uhr
14.07.2024
Ortsdurchfahrt Obersachswerfen soll verbreitert werden

Krach um Straßenbauprojekt

Ende Juni hat das Thüringer Landesamt für Bau- und Verkehr (TLBV) Leinefelde-Worbis die geänderten Pläne für die Landesstraße in der Ortslage Obersachswerfen vorgestellt. Die treffen dort nicht auf große Begeisterung …

Straßenplan Obersachswerfen (Foto: K.Rödiger) Straßenplan Obersachswerfen (Foto: K.Rödiger)

Die Landesstraße 2067 verläuft von Ost nach West sehr geradlinig durch die Ortslage Obersachswerfen. Am östlichen Ortseingang, da wo die Wohnbebauung auch am dichtesten ist, stehen alte Lindenbäume rechts und links neben der Straße. Die Straße ist an dieser Stelle derzeit reichlich vier Meter breit. Nicht genug, sagt das TLBV und will die Straße auf sechs Meter Breite erweitern und zusätzlich einen zweieinhalb Meter breiten Fußweg anlegen.

Durch die geplante breite und gerade Ortsdurchfahrt befürchten die Anwohner eine erhebliche Zunahme der Fahrzeuggeschwindigkeit in der Ortslage. Außerdem wird der Abstand der Fahrzeuge zu den Wohnhäusern geringer und die alten Lindenbäume müssen gefällt werden.

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Sämtliche Vorschläge der Anwohner, die eine Verkehrsberuhigung und die Erhaltung der Lebensqualität im Ort zum Ziel hatten und sich weitestgehend auch mit den Empfehlungen des ADAC sowie des Umweltbundesamtes deckten, wurden jedoch von der Baubehörde abgelehnt.

„Wir hatten den Eindruck, das TLBV betrachtet Ortsdurchfahrten im Quell-Ziel-Verkehr als Störungen im Verkehrsfluss, die möglichst schnell durchfahren werden müssen.“, beklagt sich Klaus Rödiger, der die Interessen der Obersachswerfer vertritt.
„Wie soll die Lebensqualität des ländlichen Raumes verbessert werden, wenn durch gerade und breite Straßen, die zu hohen Geschwindigkeiten einladen mehr Verkehrslärm, eine höhere Schadstoffbelastung und Gefährdung für die Einwohner entsteht?“, fragt er in Richtung der Eichsfelder Baubehörde.

Empfehlungen des ADAC und Planungsempfehlungen für eine umweltentlastende Verkehrsberuhigung des Umweltbundesministeriums sprächen eine andere Sprache. Beide Papiere haben wir Ihnen hier als. pdf-Dateien angefügt.

Rödiger hegt außerdem die Vermutung, der Ausbau der Straße stünde im Zusammenhang mit den Gipstransporten vom Steinbruch am Kuhberg in der Nähe von Harzungen zur Firma. Saint Gobain Formula in Walkenried, die dann durch Obersachswerfen gewickelt werden könnten. Durch dien Umbau der Straße werde auch der Wert der anliegenden Immobilen reduziert, kritisierte er gegenüber der nnz. Ein Bürgersteig wäre dafür keine Kompensation. 

„Es ist nicht ersichtlich, welcher Vorteil für die ansässige Bevölkerung entstehen soll. Der Straßenausbau ist ausschließlich nachteilig“, begründet er die ablehnende Haltung der Obersachswerfer abschließend. Das TLBV verweigert ihm nach eigener Aussage die Herausgabe der genauen Pläne.

Nun fragt sich Klaus Rödiger, ob eigentlich das Landratsamt Nordhausen in die Planung des TLBV zur Bearbeitung der Landesstraße in Obersachswerfen involviert sei, die offensichtlich zur Verschlechterung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum führen wird.
Die nnz hat diese Frage an das Amt in der Behringstraße weitergereicht und wird über die zukünftigen Entwicklungen in dieser Sache hier berichten.
Autor: osch

Kommentare
Bodo Schwarzberg
15.07.2024, 00.32 Uhr
Kann Obersachswerfer nur unterstützen
Ich hoffe, dass sich die Obersachswerfer mit ihren aus meiner Sicht berechtigten Vorstellungen durchsetzen können. Wie so oft scheinen die Behörden mal wieder über die Köpfe Betroffener hinwegzuentscheiden oder zu argumentieren. Schreibtischarbeit hat oft wenig mit der Lebensrealität zu tun.

Allein schon wegen der Bäume müssten sich die hiesigen Umweltverbände zu Wort melden. Zudem ist ein natürlich gewachsenes Dorf wie Obersachswerfen ein Wert an sich, über den die Bürokraten und Lobbyisten von wem auch immer nicht einfach hinwegsehen können.
KeinKreisverkehr
15.07.2024, 09.01 Uhr
Ich wünsche den Anwohnern,
dass das Projekt so nicht durchgeführt wird. Und hoffe auf gleichsame Solidarität wenn es um die Einschränkung des Verkehrs in den Städten geht. Wir brauchen flächendeckend Tempo 30 und Verkehrsberuhigung um die Stadt Lebenswert zu machen. Verkehr (hauptsächlich Auto) und alle damit einhergehenden folgen verschlimmern Lebensqualität der Anwohner massiv. Und das genauso in der Stadt wie auf dem Dorfe.
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