Mi, 10:20 Uhr
11.09.2024
Vogel des Jahres gesucht
Rotschwanz, Kranich, Eule, Specht und Storch
Vor kurzem starteten der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz aus Bayern, zum fünften Mal die öffentliche Wahl – alle können mitmachen und entscheiden, wer der nächste Jahresvogel werden und dem Kiebitz nachfolgen soll...
Mit Hausrotschwanz, Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Waldohreule stellen sich fünf sehr unterschiedliche und spannende Kandidaten zur Wahl, erklärt Marcus Orlamünder, der Naturschutzreferent des NABU Thüringen. Jeder von ihnen steht für ein Naturschutzthema, das unsere Aufmerksamkeit braucht. Jeder der fünf hat es verdient, gewählt zu werden. Deshalb hoffen wir auch in Thüringen auf eine rege Wahlbeteiligung.
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein früher Vogel – schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ertönt sein melodischer und lautstarker Gesang. Den Winter verbringt der zierliche Singvogel in Nordafrika. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem vertritt er die Gruppe der Gebäudebrüter, die es durch Sanierungen immer schwerer hat, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan lautet daher: Mut zur Lücke!
Mit seinem typischen Trompeten stellt sich der Kranich (Grus grus) zur Wahl. Der Zugvogel ist in vielerlei Hinsicht ein spektakulärer Kandidat. Mit bis zu 116 cm Körperhöhe ist er größer als ein Weißstorch. Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst sind Naturschauspiele, die jedes Jahr viele Menschen anlocken und faszinieren. In vielen Ländern gilt er als Symbol für Glück und Frieden. Weil er Feuchtgebiete zur Rast und Brut braucht, lautet sein Slogan: Nasse Füße fürs Klima!
Der etwa krähengroße Schwarzspecht (Dryocopus martius) bewohnt am liebsten alte Mischwälder. Der Vogelkandidat ist leicht zu erkennen: Sein Gefieder ist schwarz bis auf den tiefroten Mittelscheitel. Er frisst baumbewohnende Insekten und deren Larven. Für seine Bruthöhlen, die er mit spitzem Schnabel in den Stamm hämmert, braucht er alte Bäume. Er ist der Zimmermann des Waldes, denn seine Höhlen werden von über 60 verschiedenen Nachmietern genutzt, unter anderem von Siebenschläfer, Fledermaus und Hohltaube. Trommeln für Vielfalt! ist darum sein Wahlslogan.
Kandidat Nummer vier ist viel scheuer und daher seltener zu sehen als sein weißer Namensvetter: Der Schwarzstorch (Ciconia nigra). Sein Gefieder ist überwiegend schwarz mit grünlich violettem Metallglanz. Er lebt zurückgezogen in großen Waldflächen und zieht einen Monat später als der Weißstorch nach Afrika zum Überwintern. Zur Nahrungssuche begibt er sich häufig an Gewässer, wo er unter anderem Frösche und Fische fängt. Daher sein Wahlspruch: Freiheit für Flüsse!
Die Waldohreule (Asio otus) ist neben dem Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland. Optisch ähnelt sie dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Ihre Ohren sind keine, sondern Federpuschel, die nichts mit der Hörfunktion zu tun haben. Die Wahlohreule lebt beispielsweise in lichten Wäldern, jagt Mäuse und Wühlmäuse im Offenland und nistet gern in alten Krähennestern. Wie alle Eulen kann sie völlig geräuschlos fliegen. Bei der nächtlichen Jagd ortet sie ihre Beute akustisch. Ihr Wahlslogan: Ohren auf: Natur an!
Am 3. September um 9:00 Uhr wird das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Bis zum 10. Oktober, 11:00 Uhr, kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der Vogel des Jahres wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt
Autor: redMit Hausrotschwanz, Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Waldohreule stellen sich fünf sehr unterschiedliche und spannende Kandidaten zur Wahl, erklärt Marcus Orlamünder, der Naturschutzreferent des NABU Thüringen. Jeder von ihnen steht für ein Naturschutzthema, das unsere Aufmerksamkeit braucht. Jeder der fünf hat es verdient, gewählt zu werden. Deshalb hoffen wir auch in Thüringen auf eine rege Wahlbeteiligung.
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein früher Vogel – schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ertönt sein melodischer und lautstarker Gesang. Den Winter verbringt der zierliche Singvogel in Nordafrika. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem vertritt er die Gruppe der Gebäudebrüter, die es durch Sanierungen immer schwerer hat, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan lautet daher: Mut zur Lücke!
Mit seinem typischen Trompeten stellt sich der Kranich (Grus grus) zur Wahl. Der Zugvogel ist in vielerlei Hinsicht ein spektakulärer Kandidat. Mit bis zu 116 cm Körperhöhe ist er größer als ein Weißstorch. Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst sind Naturschauspiele, die jedes Jahr viele Menschen anlocken und faszinieren. In vielen Ländern gilt er als Symbol für Glück und Frieden. Weil er Feuchtgebiete zur Rast und Brut braucht, lautet sein Slogan: Nasse Füße fürs Klima!
Der etwa krähengroße Schwarzspecht (Dryocopus martius) bewohnt am liebsten alte Mischwälder. Der Vogelkandidat ist leicht zu erkennen: Sein Gefieder ist schwarz bis auf den tiefroten Mittelscheitel. Er frisst baumbewohnende Insekten und deren Larven. Für seine Bruthöhlen, die er mit spitzem Schnabel in den Stamm hämmert, braucht er alte Bäume. Er ist der Zimmermann des Waldes, denn seine Höhlen werden von über 60 verschiedenen Nachmietern genutzt, unter anderem von Siebenschläfer, Fledermaus und Hohltaube. Trommeln für Vielfalt! ist darum sein Wahlslogan.
Kandidat Nummer vier ist viel scheuer und daher seltener zu sehen als sein weißer Namensvetter: Der Schwarzstorch (Ciconia nigra). Sein Gefieder ist überwiegend schwarz mit grünlich violettem Metallglanz. Er lebt zurückgezogen in großen Waldflächen und zieht einen Monat später als der Weißstorch nach Afrika zum Überwintern. Zur Nahrungssuche begibt er sich häufig an Gewässer, wo er unter anderem Frösche und Fische fängt. Daher sein Wahlspruch: Freiheit für Flüsse!
Die Waldohreule (Asio otus) ist neben dem Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland. Optisch ähnelt sie dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Ihre Ohren sind keine, sondern Federpuschel, die nichts mit der Hörfunktion zu tun haben. Die Wahlohreule lebt beispielsweise in lichten Wäldern, jagt Mäuse und Wühlmäuse im Offenland und nistet gern in alten Krähennestern. Wie alle Eulen kann sie völlig geräuschlos fliegen. Bei der nächtlichen Jagd ortet sie ihre Beute akustisch. Ihr Wahlslogan: Ohren auf: Natur an!
Am 3. September um 9:00 Uhr wird das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Bis zum 10. Oktober, 11:00 Uhr, kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der Vogel des Jahres wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt
Kommentare
Hayden 69
11.09.2024, 12.12 Uhr
Vogel des Jahres
Ganz wichtig heutzutage ein Vogel des Jahres zu küren oh mein Gott gibt es nicht wichtigeres. Ich könnte ja das Suppenhuhn vorschlagen.
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nur_mal_so
11.09.2024, 13.07 Uhr
@Hayden
Der "Vogel des Jahres" wird vom NABU (das ist der Naturschutzbund Deutschland) seit 1970/71 (ich erspare Ihnen das Rechnen: seit 54 Jahren) ausgerufen, 1970 war es der Graureiher, bei der ersten bundesweiten Abstimmung 1971 der Wanderfalke.
Die Wahl fällt seither auf Vögel, deren Art selbst oder ihr Lebensbereich (und damit rückwirkend natürlich auch wieder der Fortbestand der Art) durch das Verhalten des Menschen mittel- oder unmittelbar gefährdet ist.
Nun kann man selbstverständlich sagen, "was interessieren mich Graureiher, Wanderfalke oder Hausrotschwanz, ich schlag die Tiere ja nicht persönlich tot." Und natürlich kann man die Benennung, welche und wie viele heimische Vogelarten durch menschliches Tun und Lassen gefährdet sind, unwichtig und lächerlich finden.
Und ja, sicherlich gibt es Wichtigeres. Zum Beispiel wie ein Kugelfisch "puff" zu machen bei allem was man nicht kennt, versteht oder nachvollziehen kann und sein Unwissen oder seine Ignoranz sofort in die Tastatur zu hauen. Das finde ich tatsächlich recht wichtig, weil dadurch die geistige Reife der Mitkommentatoren einschätzbar ist.
Die Wahl fällt seither auf Vögel, deren Art selbst oder ihr Lebensbereich (und damit rückwirkend natürlich auch wieder der Fortbestand der Art) durch das Verhalten des Menschen mittel- oder unmittelbar gefährdet ist.
Nun kann man selbstverständlich sagen, "was interessieren mich Graureiher, Wanderfalke oder Hausrotschwanz, ich schlag die Tiere ja nicht persönlich tot." Und natürlich kann man die Benennung, welche und wie viele heimische Vogelarten durch menschliches Tun und Lassen gefährdet sind, unwichtig und lächerlich finden.
Und ja, sicherlich gibt es Wichtigeres. Zum Beispiel wie ein Kugelfisch "puff" zu machen bei allem was man nicht kennt, versteht oder nachvollziehen kann und sein Unwissen oder seine Ignoranz sofort in die Tastatur zu hauen. Das finde ich tatsächlich recht wichtig, weil dadurch die geistige Reife der Mitkommentatoren einschätzbar ist.
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