eic kyf msh nnz uhz tv nt
Fr, 17:11 Uhr
03.10.2025
Meine Meinung

Einheit sieht anders aus

Dass die Bilanz von 35 Jahren deutscher Einheit unterschiedlich betrachtet wird, liegt auf der Hand. Dabei sollten Fakten und das Empfinden der Menschen aber nicht losgelöst voneinander bewertet werden. Meint nnz-Kolumnist Bodo Schwarzberg...

35 Jahre Deutsche Einheit - Symbolbild (Foto: privat) 35 Jahre Deutsche Einheit - Symbolbild (Foto: privat)
Die Zufriedenheit mit der deutschen Einheit ist Umfragen zufolge nicht sehr groß. Sie liegt zwischen ca. 50 und ca. 65 Prozent, je nach Region Ost oder West. Dabei wurde sie zumindest von größeren Teilen der DDR-Bevölkerung Ende der 80er Jahre zumindest gefühlt geradezu herbeigesehnt.

Anzeige symplr (4)
Die Betonung liegt hier auf gefühlt: Denn bei den ersten freien Volkskammerwahlen am 5. Februar 1990 erreichte die Allianz für Deutschland aus Ost-CDU, Demokratischem Aufbruch DA und Deutscher Sozialer Union (DSU) nur 48,15 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Allianz für Deutschland hatte sich eine schnelle Angliederung der DDR an das alte Bundesgebiet auf die Fahnen geschrieben.

Mehr als 50 Prozent des DDR-Wahlvolkes haderten, also mit der vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl massiv vorangetriebenen Wiedervereinigung, die jedoch als politischer Vorgang an sich von fast 100 Prozent der Deutschen nicht in Frage gestellt wird.

Die Skepsis, ja die Unzufriedenheiten, wollten nie so recht vergehen in Teilen der Bevölkerung, ja sie haben sich vor allem in Ostdeutschland in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt: Die Wahlergebnisse lassen da keinen Interpretationsspielraum: SPD und CDU? Überall Rückgang, Grüne und FDP meist bedeutungslos, dagegen sind AfD und (wieder) die Linke im Aufwind und mit dem BSW ist sogar eine neue Partei entstanden, die kritisch auf jene Parteien schaut, die vor 35 Jahren noch groß und stark waren.

Doch warum ist das so? Warum danken speziell die Ostdeutschen den Westdeutschen so wenig das Glück, das sie ja im Herbst 1989 selbst mit herbeigeführt hatten und das mit dem 3.10.1990 Hals über Kopf in eine unerreichbar geglaubte staatliche Struktur der Konsum-, Rede-, Reise- und Wahlfreiheit überführt wurde?

Wahrscheinlich glaubte man in Bonn am Rhein damals tatsächlich, dass die paar sprichwörtlichen, im Einigungsvertrag versprochenen Bananen ausreichen würden, um den im Herbst 1989 gegen die alte Obrigkeit noch aufmüpfigen DDR-Bürger und plötzlichen Ossi für alle Zeit zufriedenzustellen.

Man glaubte im Westen allein an den Warenfetisch, dem alle, materiell per Westwerbung und Westpaketen angefütterten Alt-DDR-Bürger zwangsweise mit der Einführung der D-Mark erliegen müssten. Betäubt vom plötzlichen Überangebot an noch Monate zuvor kaum erreichbaren Produkten, würde man die kommenden Schattenseiten des aufgesogen Werdens und damit die historische Niederlage eines untergegangenen Systems leichter ertragen: die Zerstörung tausender Betriebe mit hunderttausenden Arbeitsplätzen, die Zerstörung erfolgreicher Infrastruktur wie Bahnstrecken, Busverbindungen, Gaststätten, Jugendklubs, Dorfschulen, Schwimmbädern und vielem mehr.

Und von all dem, was man nicht sehen, aber hören konnte, wenn man mit den Menschen, so wie ich für acht Bücher, sprach: das jähe Ende sicher geglaubter Lebenspläne, die Erosion sozialer Beziehungen durch arbeitsbedingte Wegzüge gerade junger Menschen und der Widerspruch zwischen den zahlreichen Konsumangeboten und der vielfach plötzlich nicht mehr vorhandenen finanziellen Möglichkeit, diese auch zu nutzen.

Hier nur einige Zahlen dazu, die ich aus dem Internet zusammensuchte:
  • Von den rund 8.000 (volkseigenen) Betrieben, deren Zahl sich nach der Wende kurzzeitig noch erhöhte, wickelte die Treuhandanstalt unter Birgit Breuel 3.700, also knapp die Hälfte ab. Mit mehr als 18 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreichte die Arbeitslosenquote zwischen 2003 und 2005 in Ostdeutschland ihren Höhepunkt.
  • Und: Vom einst 14.035 Kilometer langen Schienennetz der Deutschen Reichsbahn der DDR wurden bis 2019 2.468 km, also knapp ein Fünftel stillgelegt.
  • Wikipedia berichtet, dass von den so genannten Volksschwimmhallen, die in der DDR ab 1968 zu 73 Stück gebaut wurden, heute 26, also mehr als ein Drittel, geschlossen oder abgerissen wurden.
  • Wie viele Gastronomiebetriebe als vertraute Kommunikationszentren auf den Dörfern heute nicht mehr existieren, kann man aus folgenden Zahlen nur erahnen: Laut statista gibt es in Deutschland gegenwärtig 63.400 Restaurants, wohlgemerkt auf 83 Millionen Einwohner, aber allein in der DDR mit nur 17 Millionen Menschen wurden entsprechend einem mdr-Bericht 25.700 Speisegaststätten betrieben.
Was haben all diese zu vollkommen unterschiedlichen Bereichen herausgesuchten Zahlen gemeinsam? Sie zeigen den Verlust regionaler Existenz- und Kommunikationsgrundlagen sowie von Infrastruktur an, die bis 1990 für die Menschen und ihren Alltag selbstverständlich waren.

Es besteht in Deutschland also ein Widerspruch zwischen dem, was vor allem aus dem Westen stammende Politiker und viele Medien über das Leben in der ehemaligen DDR sagen, und dem, was viele Menschen erlebt und was sie empfunden haben.

Denn meist wird die DDR auf das Wirken des MfS, also auf politische Verfolgung, oder auch auf die Mauertoten und die Mangelwirtschaft reduziert und werden Wende sowie Wiedervereinigung als Befreiung von einem Joch der Traurigkeit und Unfreiheit hochstilisiert.

Mit dieser Herangehensweise aber übergeht man die Biografien und vor allem das Empfinden hunderttausender DDR-Bürger, die einfach ihr Leben lebten, in den Kneipen Steak mit Letscho aßen und tranken, sich mit Freunden trafen, Fußball spielten, im Urlaub FKK machten und ihre Gärten pflegten. Und das war die übergroße Mehrheit, der heute gern von oben herab erzählt wird, sie hätten sich doch nach 1990 besser an das neue System anpassen sollen, statt heute zu jammern und Parteien am rechten oder linken Rand zu wählen.

Die fehlende Anerkennung ostdeutscher Lebenswege und ostdeutschen Könnens, das Leugnen von 40 Jahren Lebens und auch Genießens, trotzt aller Einschränkungen und auch Verfolgungen, schlägt sich heute in einer verbreiteten Unzufriedenheit nieder. So dürfte im Denken so mancher Familie auch der geradezu unmenschliche Umgang mit Personen eine Rolle spielen, die in DDR im öffentlichen Dienst, an Schulen und Hochschulen, also staatsnah, tätig waren: In kurzen Verfahren, ich habe das an meiner damaligen Hochschule in Halle selbst miterlebt, wurde über jahrzehntelange Lebenswege von Wissenschaftlern geurteilt und verurteilt, und gerade ehemalige SED-Mitglieder wegen oft genug kleiner Verfehlungen entlassen.

Nie werde ich zum Beispiel den bei den Studenten beliebten promovierten Biologen vergessen, der unter Tränen in mein Labor kam und sagte, „Bodo, wenn Sie in der Personalkommission gewesen wären, Sie hätten bestimmt für meinen Verbleib in der Hochschule gestimmt.“ Er war mit nur einer Stimme Mehrheit entlassen worden, weil er Studenten zum Eintritt in die SED gedrängt hatte.

Ich war damals Forschungsstudent und hatte mich geweigert in die Personalkommission zu gehen, die in zweifelhaften Verfahren über jahrzehntelang tätige Hochschullehrer und deren politische Betätigung in der DDR und letztlich über ihren Verbleib in der Hochschule zu urteilen hatte.

Vielen Menschen in der ehemaligen DDR ist zudem das Sicherheitsgefühl abhandengekommen, welches gewiss an der Grenze zwischen Warschauer Pakt und NATO größer war als heute, mit einer rigoros nach Osten erweiterten NATO. Denn das fein austarierte Gleichgewicht des Schreckens zwischen Ost und West vor 1990 wurde von Abrüstungsverträgen, vertrauensbildenden Maßnahmen und vor allem diplomatischen Politikern aufrechterhalten, die die Sicherheitsinteressen auch der östlichen Gegenseite ernstnahmen.

Und so nimmt es nicht Wunder, dass wir uns ausgerechnet von der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Interview mit der Berliner Zeitung über das Schimpfwort „Putin-Versteher“ sagen lassen müssen, „Zu verstehen, was Putin macht, sich in ihn hineinzuversetzen, ist nicht falsch.“

Vergessen wird heute gern, dass sich das östliche Militärbündnis nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mit all seinen Atomraketen, Panzern und Soldaten kampflos zurückzog und dem Westen seinen historischen Sieg einfach so überlies. Hat der Westen das jemals honoriert?

Ich gehe von meiner Meinung nicht ab: Der Kriegsverbrecher Putin wurde vom Westen und seiner Arroganz mit erzeugt. Oder um noch einmal den Friedensnobelpreisträger und früheren US-Außenminister Henry Kissinger zu Wort kommen zu lassen: „Wenn die Präferenz für Demokratie in den internationalen Beziehungen zum Hauptziel erklärt wird, führt das zu einem missionarischen Impuls. Das könnte einen erneuten militärischen Konflikt zur Folge haben.“

Und da sind wir wieder beim Sicherheitsgefühl, ja allgemein beim Empfinden der Ostdeutschen 35 Jahre nach der deutschen Einheit: Den 1989 unzweifelhaft gewonnenen Freiheiten und Möglichkeiten steht ein Verlust zahlreicher „weicher Faktoren“ gegenüber, der allein mit einer guten Verfassung und einem Überangebot an sinnvollen, aber auch unzähligen, sinnlosen Produkten nie aufgewogen werden kann.
Bodo Schwarzberg
Autor: psg

Kommentare
Urlauber65
03.10.2025, 17.45 Uhr
Kann ich so unterschreiben
Leider wahr. Es war nicht alles schlecht!!
Wyatt Earp
03.10.2025, 18.21 Uhr
Kneipensterben, endlich mal ein interessantes Thema
Wieviele der verlustig gegangenen Kneipen oder Restaurants als Treffpunkte im Osten hat der Westen oder Kohl zu vertreten Herr Schwarzberg?

Kann es vielleicht sein, dass wir Ossis, inklusive Sie, das selbst "organisiert" haben?

Und auch die vielen anderen Dinge, die Sie hier anführen sind eindeutig hausgemacht. Das möchte hier natürlich kaum jemand hören oder lesen. Da sind sie mir gegenüber bei Like oder Unlike eindeutig im Vorteil. Ich rede mit meinen Menschen aber gerne über Zustände und Fakten und schwatze oder schreibe ihnen nur ungern das, was sie hören wollen. Wir kommen sonst hier im Osten nicht weiter!
Nörgler
03.10.2025, 19.07 Uhr
Nun dann, Wyatt Earp
Da schreibt jemand seine Sichtweise auf und sie machen sich lustig. Das ist beschämend und feige hinter einem Nicknamen. Schreiben sie auch eine Kolumme. Mit ihrem richtigen Namen und stellen sich damit den anonymen Kommentaren.
Wyatt Earp
03.10.2025, 19.28 Uhr
Kneipen- Restaurantsterben ist ein ernstes Thema
Das sind in der Tat soziale Treffpunkte, die eine Bedeutung besitzen. Das ist nicht lächerlich und falsch interpretiert.

Die Nachfrage, warum am Sterben der Westen Schuld sein soll ist meines Erachtens legitim. Darauf kann man doch sachlich antworten. Auch das Sterben der Schwimmhallen u.a. wird doch nicht im Westen entschieden.

Und warum sollte ich hier eine Kolumne schreiben um etwas zu kommentieren? Meine Kommentare müssen nicht jedem gefallen.
hannes07
03.10.2025, 20.24 Uhr
Man muss Vereinigung auch zulassen!
Ja, nicht alles lief super.

Dieses "in der DDR war alles besser" Gelaber ist aber einfach nur anstrengend.
Die Unzufriedenheit ist wirklich ein Problem. Weil "gut" immer nicht "gut genug" ist.

Seid froh das es wieder ein geeintes Deutschland gibt und wir hier alle in Frieden leben können. Ja, in Frieden.

Und nebenbei, auch im Westen sterben Kneipen!! Das ist ein entwicklungspolitisches Problem und kein Vereinigungsproblem.
Gehard Gösebrecht
03.10.2025, 21.42 Uhr
Nee, Hannes07...muss ich nicht
Ich muss nicht froh sein, dass ich mit dem Bürgergeld durch blühende Landschaften wandele.
Ich muss auch nicht froh sein, dass Scheindemokraten immer reicher werden und Gesetze gegen das eigene Volk beschließen.
Dafür und für viele anderen "Unzulänglichkeiten " sind die DDR Bürger nicht auf die Straße gegangen.
Innere Sicherheit ist in Deutschland mittlerweile so gut wie nicht mehr vorhanden.
Kaum ein Tag vergeht, wo nicht Jemand Opfer eines Messerangriffes wird.
Weihnachtsmärkte sind nicht mehr Orte der Freude sondern Orte des Schreckens und des Todes.
Arbeitslosig und Perspektivlosikeit und
Rauschgift sind die Geschenke des Westens.
Als Krönung sollen ehemalige NVA Soldaten die Kriegstreiberei des Westens mit der Waffe in der Hand gegen Russland unterstützen.
Nee Hannes, dass mache ich nicht mit.
Und ein Feiertag war das für mich heute nicht.
Nur meine gute Kinderstube hielt mich heute davon ab, eine schwarze Fahne aus dem Fenster zu hängen.
P.Burkhardt
03.10.2025, 23.53 Uhr
Ja... die Wiedervereinigung...
...war nicht perfekt... aber bei der Menge an Erfahrungen, die man mit der Vereinigung vollkommen verschiedener Staaten so hatte... ist das eigentlich auch kein Wunder.

Mit dem Wissen von heute würden die damals agierenden Menschen anders vorgehen. Hinterher ist man auch in diesem Fall immer schlauer.

Auch heute wird Schrott für wenig oder gar kein Geld an den Mann gebracht, oder muss sogar bezuschusst werden, damit es irgendwie voran geht.... der Preis für manche ehemaligen VEBs ist also gar nicht so das Thema.

Das Beispiel mit den Kneipen und Restaurants ist doch sicher nicht ernst gemeint, ich hab nicht nachgezählt, aber ich.meine das Angebot ist heute größer...und vor allem besser und vielfältiger als in den 80ern.

Im Übrigen bringt es überhaupt nichts, unumkehrbare Vorgänge Jahrzehnte später zu verdammen und bei heute agierenden vollkommen anderen Personen Schuldige zu suchen.

Irgendwann sollte jeder mal in der Realität ankommen und wenigstens versuchen darin zu leben....

Einen fröhlichen 3. Oktober allen 😘
rasska86
04.10.2025, 00.35 Uhr
Auf den Punkt gebracht
..diese Kolumne sagt genau das aus, was viele Menschen im Osten erfahren haben und wie sie diese "Wiedervereinigung", was eben nur eine Ein-bzw. Angliederung war, erlebten. Nachdem der Osten am 3.Oktober 1990 offiziell "beigetreten" war , ging's zur Sache. Treuhand usw. Beim 2+4 Vertrag saßen die Ostvertreter am Katzentisch, wie es auch westliche Teilnehmer äußerten. Heute sind wir fest in Natohand, sollen gar gegen ein Land kämpfen, welches sämtliche Truppen und militärische Ausrüstung aus dem Osten Deutschlands abgezogen hat.
Elfie 20
04.10.2025, 00.43 Uhr
Wiedervereinigung
Ich weiß noch zu DDR Zeiten, schimpften alle über das MfS. Mit Recht, heute gibt es Meldestellen für Hass und Hetze (sagen unsere etablierten Parteien) , obwohl man nur seine Meinung sagt. Oh, was ist das denn, Überwachung wie zu DDR Zeiten.
Teja
04.10.2025, 02.15 Uhr
Einheit
Gewiss,wird immer vergessen,das wir alle mal einen Kaiser hatten und damals ein Land waren.
Die dann folgenden 40 Jahre Trennung haben dies alle vergessen lassen..
Nur haben auch alle vergessen das es damals die gleichen Unterschiede zwischen Arm und Reich gab,so wie heute wieder in der Demokratie.
Es gab schon immer die kapitalistischen Gewinner und diejenigen,die dies mit ihrer Arbeit ermöglichten.
Das es nach der Vereinigung viele neue Gewinner gab,ist nicht wegzudiskutieren.
Diese sind die Ursache für die Unzufriedenheit und Existenzängste des gemeinen Volkes.
Auch die Besetzung von Führungspositionen im öffentlichen Dienst durch Leute,die in den alten Bundesländern geboren sind,bis heute betrifft das den Großteil ,gibt zu denken.
Das Gefühl,das der Frieden in Gefahr ist,nicht nur durch Putin sondern auch durch die Machenschaften des Kapitals wird bei den meisten Menschen für immer mehr Angst und Frust sorgen.
Ich kenne mehrere Wendeaktivisten,die heute sagen,hätten wir damals gewußt,wohin die Reise geht,hätten wir anders gehandelt....
Ein schöner Schein trügt oft und führt irgendwann zur Ernüchterung.
Schade,das es dazu gekommen ist.
NDH-Kanne
04.10.2025, 08.10 Uhr
Die Wiedervereinigung ...
Ich würde diesen Tag als Gedenktag machen und nicht als Feiertag machen !!!
Kuller2022
04.10.2025, 08.57 Uhr
Deutschland vereint
Ich bin patriotischer Deutscher und habe noch ein Nationalgefühl. Aber ich verbitte mir in die rechte Ecke gestellt zu werden. Weil ich zu DDR-ZEITEN immer ein zu loses Maul hatte (von der Sojetunion lernen heißt SIECHEN lernen)wurde mir ein Studium verwehrt.Ich habe damals den Widerspruch zwischen Propaganda und Lebenswirklichkeit auch ausgesprochen.Schon vergessen daß wir alle ,die meisten hinter vorgehaltener Hand,die Realität bewertet haben.Wenn ich jetzt mit 81 Jahren zurückblicke-ich wollte die DDR nicht geliebt haben um nun weiter ,auf den auch jetzt zutreffenden Unzulänglichkeiten wieder rumzuhacken.Dann würde ich mich als notorischen Nörgler betrachten . Ich bekam nach der Wende als Seiteneinsteiger meine Chance -habe diese genutzt und Karierre gemacht. Mit über 71 Jahren durfte ich meine letzte Arbeit abliefern .Muss also ,auch als Nichtstudierter, doch eine ordentliche Arbeit abgeliefert haben .Fazit-ich bin ,trotz allem ,glücklich in diesem vereinten Deutschland noch (81)zu leben.
Leser X
04.10.2025, 09.07 Uhr
Friedensfähigkeit hat gelitten
Für mich ist es am bedrückendsten miterleben zu müssen, wie die Friedensfähigkeit des "neuen" Deutschland seit der Wieder"vereinigung" kontinuierlich abgenommen und der Hang zu einer konfrontativen Außenpolitik in gleichem Maße zugenommen hat. Dafür ist damals bestimmt keiner auf die Straße gegangen.
KlausMüller1960
04.10.2025, 10.06 Uhr
Kolonialisierung....
Die angebliche Wiedervereinigung war lediglich eine Kolonialisierung der DDR...das ist auch der Grund warum es bis jetzt keine Gleichbehandlung von Ostdeutschen gibt.
Nordhäuser
04.10.2025, 10.45 Uhr
Alles besser.
Immer dieses Geheule: Früher war alles besser.

Wenn alles doch früher besser war, warum wolltet ihr dann die Wiedervereinigung?
diskobolos
04.10.2025, 12.12 Uhr
Meldestellen für Hass und Hetze,
finden Sie also schlimm, Elfie 20. Dann sollte wohl jeder seinen Hass anonym und ungestraft verbreiten dürfen: Beleidigungen, Mordaufrufe, Todesdrohungen, z. B. gegen Lokalpolitiker und Journalisten halten Sie für angemessenen Umgang? Und 10:2 Leser finden das gut.
Was für ein trüber Landstrich . . .
P.Burkhardt
04.10.2025, 13.26 Uhr
MfS und Meldestellen....
Ein Gedankenspiel:

Die DDR hätte weiter bestanden, die friedliche Revolution hätte es nie gegeben, die SED wäre weiter an der Macht und der Ostblocke würde immer noch bestehen- im Jahr 2025.

Was denken denn hier einige, welche Überwachung und Verfolgung wir heute hier hätten, wenn das MfS die Möglichkeiten von Internet und KI haben würde ? Wieviel Freiheit für Gedanken, Selbstverwirklichung und Kreativität gäbe es wohl ?

Es ist gut, dass wir diese Truppe in die Wüste geschickt haben. Der Vollzug der Einheit war fehlerbehaftet. Das ist soweit unstrittig, aber die Alternative wäre eine Katastrophe für uns alle geworden.

Die.Meldestellen, die mal im Gespräch waren (gibts die überhaupt wirklich noch ? Ich weiß es gar nicht), sind doch nichts, was irgendwie mit dem MfS vergleichbar wäre.

Ich denke, dass viele gelernte DDR-Bürger bis heute nicht erkannt haben, dass das eigene Engagement für das eigene Leben verantwortlich ist. Politiker und Gesellschaft setzen nur den Rahmen.
Leser X
04.10.2025, 14.06 Uhr
P.Burkhardt
Ihre Gedankenspiele scheinen mir aber doch recht häufig einer gedanklichen Einbahnstraße zu entspringen. Das haben frühere Protagonisten auch so gemacht. Das Prinzip scheint mir das gleiche, nur die Vorzeichen sind andere.
Kuller2022
04.10.2025, 14.23 Uhr
Sorry !
Wenn ich Korrekur gelesen hätte Wäre es nicht passiert. Natürlich schreibt sich Sowjetunion mit W-Wie Wiedervereinigung. Wir gehören zusammen. Wo ist das Land Wo alles in Ordnung ist ? Nun genug WWWWWWW
P.Burkhardt
04.10.2025, 15.15 Uhr
LeserX
...das Gedankenspiel ist nicht neu und auch nicht von mir. Wenn auch unter umgedrehten Vorzeichen, hat das Andreas Eschbach in "NSA - Nationales Sicherheitsamt" bereits vor Jahren verarbeitet.

Sehr lesenswert ☝️

Vorsorglich: Einmalige Reaktion auf eine direkte Ansprache - kein Chat.
gelbe Karte
Wanderwölfin
04.10.2025, 15.37 Uhr
Elfi
Ja,das stimmt.Kritisiert man Jemand, welcher während der Krankschreibung mit der Zigarette und der Bierflasche am Bahnhof steht,dann ist das Hass und Hetze.
Jäger53
04.10.2025, 16.07 Uhr
Einheit
Was ist das nur für ein Land, wo die Kriegstreiber Lobby , Waffenhersteller ( Rheinmetall usw.) Hand in Hand mit bestimmten Teilen der Regierung zusammen arbeiten. Zu DDR Zeiten habe ich mich sehr sicher gefühlt, aber jetzt? Ein Einheit sind wir noch lange nicht. Die neuen Bundesländer habe kein Mitsprache Recht. Nicht einmal ein Ministerium ging bei der neuen Regierung an eines der neuen Bundesländer. Ich bin aber der guten Hoffnung das wenigstens die Toiletten Dame aus den neuen Bundesländern kommt. Anstatt mit Russland
Hand in Hand zu arbeiten , treibt Deutschland Russland mit zu diesem unsinnigen Krieg. Nur um an Russlands Grenzen kampfbereit zu sein. Die Ukraine hat sich 2014 als Spielball angeboten dank Ihrer Führung. Weiterhin ungleiche Löhne und immer noch ungleiche Renten.
Das ist nicht das Deutschland wofür 1989 Menschen auf die Straßen gegangen sind.
Lautaro
04.10.2025, 18.12 Uhr
Jäger53 !
Lassen sie das !
Denken sie an den Rentner, welcher seine Majestät Schwachkopf nannte und dann an Marius Müller Westernhagen erinnerte......Neulich 6Uhr früh, da tritt man mir die Tür ein.... !
Kleiner Tipp "Pfefferminz" !
marco-sdh
04.10.2025, 18.14 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Bleiben sie höflich.
Kobold2
04.10.2025, 19.38 Uhr
Es ist halt eine Meinung
genaugenommen, die hier Vorherrschende und wenig Differenzierende mit den immer gleichen "Schuldigen". Nicht mal beim Kneipensterben erinnert man sich an die zahlreichen Trinkgemeinschaften, in Hinterhöfen und Gärten bei den neuen Getränkehändlern, die ihr Glück in der nun möglichen beruflichen Selbständigkeit versuchten. Es läuft die schon lagen abgenutzte Platte, der Westen, die Treuhand, die Politiker, die NATO. Einzig beim Putin ist man etwas kritischer zum Stammlied. Aber halt nur etwas, denn nicht nur unsere Politik hat diesen Mann groß werden lassen auch die Wähler haben hier gut weggesehen, vor dem, was sich da sichtbar seit seit 2008an bahnte, Gier frisst Hirn und billiges Öl und Gas war wichtiger als die Folgen, vor denen auch international gewarnt wurde und dsie uns nun beschäftigen. Die Grenzprovokationen, Luftraumverletzungen u.v.a.m. haben nicht nur zuletzt Finnland und Schweden dazu bewogen, sich der Nato anzuschließen, die Balten, Polen, Rumänien, Bulgarien usw. hatten keinen Bock mehr auf die Einflussnahme des Kremls. Wie die aussieht, kann man ja an Belarus Moldawien, Serbien, Georgien usw. anschauen. Zur Wahl der CDU gab es damals zahlreiche Mahnungen, aber man wählte halt das, was man gern hören wollte. Die Wahrheit war zu unbequem und selbst als es noch unbequemer wurde, wählte man die gleiche Partei 4 Jahre danach nochmal. Der wirtschaftliche Abschwung hatte auch seinen Anteil im angesprochenen Warenfetisch, neben den nun dauerhaft erhältlichen Bananen. So waren doch die einheimischen Produkte wenig bis kaum gefragt, so das für zahlreihe Firmen auch die Märkte über Nacht wegbrachen.
Zur neu gewonnenen Freiheit gehört aber auch, frei entscheiden zu dürfen, wie man sein Leben selbst mit seinen Möglichkeiten gestaltet. Aber hier erwarten zahlreiche Menschen immer noch eine Bringschuld von anderen in denen sie dann auch die Schuld für ihre Unzufriedenheit sehen, anstatt nach Lösungen zu suchen. Das macht sie auch empfänglich für weitere Märchenerzähler.
Es bestreitet niemand, das Vieles hätte besser gemacht werden können, aber die Wiedervereinigung auf so wenig zu reduzieren, ist doch etwas zu simpel.
Franz 2018
04.10.2025, 21.49 Uhr
Ich finde nicht, das die Überschrift stimmt
Ich habe 89 demonstriert. Dann kam die Wiedervereinigung und 91 das erste Mal Kurzarbeit 0... Hat mich nicht gewundert, wer wollte auch noch Telefone mit Wählscheibe... Ich jedenfalls nicht. Also fing ich an, Bewerbungen zu schreiben.... Meine Kolleginnen erklärten mich für verrückt. Am Ende hatte ich acht Zusagen für eine neue Ausbildung aus dem gesamten Bundesgebiet und erschien beim Arbeitsamt wegen einem Monat Arbeitslosengeld... Die konnten das gar nicht glauben, das ich nicht auf sie gewartet hatte, sondern mein Leben und meine Zukunft selbst in die Hand genommen habe. Dann machte ich eine völlig neue Ausbildung, später ein Studium und Karriere im Beruf und das als Frau. Viele frühere Kolleginnen haben gejammert und geklagt und gewartet,das der Staat, wie früher, sich um alles kümmert, was nicht passiert ist.... So sah die tatsächliche Realität aus. Nein, der Staat ist nicht dazu da, einem das Leben abzunehmen, sondern man muss sich schon selbst bewegen....Das fiel vielen DDR Bürgern schwer und tut es zum Teil bis heute. Ich würde nicht einen Tag tauschen wollen... Eigene Wohnung, Farbfernseher, Auto etc .. alles in der DDR gar nicht so einfach... Medizinische Versorgung heute und damals... Da liegen nicht nur Welten dazwischen sondern ganze Sphären.... Reisen, sagen, was man denkt, Beruf selbst aussuchen und einfach machen und aussehen, wie man will.... Ich habe 1992 meine Ausbildung in Bayern gemacht und hatte da überhaupt kein Problem mit den Ausbildern oder den Mitbürgern, wie man in den Wald reinruft...... Ich kam nach Thüringen zurück und da war das Gejammer, war dann noch 1,5 Jahre in Hessen und überall bin ich auf offene Menschen getroffen, die Interesse hatten und nur sehen wollten, was ich tatsächlich kann....Ich habe damals in einer Männerdomäne angefangen und nein, die Kollegen aus dem Westen hatten manchmal weniger Probleme damit als unsere ostdeutschen Männer und das ist bis heute so... Hätte ich eigentlich nicht gedacht, ist aber so.... Ja, es war im Osten nicht alles schlecht, im Westen aber auch nicht... Es ist wie mit allem, was neu und fremd ist, muss man erst kennen lernen, aber man muss sich auch darauf einlassen... Perfekt wird es nie sein....
murmeltier
04.10.2025, 22.11 Uhr
Ja, Kobold2
Auch ihre Meinung ist nur EINE Meinung. Und das ist gut so!
Kuller2022
04.10.2025, 23.03 Uhr
Hallo Franz !
Eigendlich bist du ja eine Franziska-oder?Schöner Kommentar. Teile diese Ansicht .Man muss sich schon selbst engagieren .Habe mich auch selbst gekümmert-siehe Deutschland vereint Alles Gute
Kobold2
05.10.2025, 09.35 Uhr
Ja murmeltier
Es kommt halt drauf an, ob die Meinung auf einer umfassenderen sachlichen Betrachtung der Fakten basiert, oder auf Einseitigkeit, Halbwahrheiten, Vorurteilen, populistischer Stimmungsmache, gefühlten Wahrheiten usw. Zu viele Menschen vergessen, dass die Einheit in der Realität mehr ein Anschluß an die damalige BRD war. Man hat sich förmlich der BRD an den Hals geworfen. Die Bananen, der Warenfetisch, Autos, u. v. a. m. hat viele Menschen blind werden lassen. Die Folgen wurden ignoriert. Auch ich habe Das Amt nie gebraucht und wir haben uns ebenfalls beruflich neu orientiert und nicht auf auf irgend etwas gewartet. Das haben wir auch unseren Kindern mitgegeben, die alle fest im Job stehen und selbst Familien gegründet haben. Der Weg war auch nicht immer leicht, aber das habe wir auch nie erwartet. Der alte Spruch aus den 90igern, "Hauptsache ich bin gesund und meine Frau hat Arbeit" war nie eine Option, zeigt aber, dass man im gewollten System nicht zurecht kam.
Gehard Gösebrecht
05.10.2025, 12.08 Uhr
Das Leben selbst in die Hand nehmen Franz2018
Habe ich nach meiner Kündigung beim Unternehmen "Zukunft" 1997 durch Verkehrsminister Wissmann a.D. (CDU) auch gemacht, nachdem über Nacht an die 100.000 Mitarbeiter entlassen wurden.
In den Medien hat man damals gar nicht soviel mitbekommen.
Wenn bei VW oder Opel 6000 Mitarbeiter gehen müssen, steht die Republik Kopf.
So bin ich dann in die "Freie Wirtschaft" gegangen.
Heute München und übermorgen Rostock, denn Mobilität war ja angemahnt worden.
Wegen der "hohen Löhne" welche bei Tätigkeiten im Oschten gezahlt wurden, bin ich dann endgültig in den Westen nach Hessen gegangen.
Nach 13 Jahren war dann dort auch Schluss, weil mein Chef den Staat um die Steuer und ein paar Bahngrössen geschmiert hatte, um Baustellen zu bekommen.
Dafür ist er 4 Jahre und 6 Monate in den Bau gewandert und wir wanderten auf das Amt.
Also an mangelnder Einsatzbereitschaft kann es nicht gelegen haben, dass ich wieder arbeitslos in der Heimat geendet bin.
Jetzt bin ich in der Privaten Pflege und jeden Tag Zuhause.
So sieht die Marktwirtschaft aus.
Wenn ich so zurückblicke komme ich zu den Schluss, dass man sich vieles hätte nicht antun sollen.
Vieles hat man falsch gemacht.
Vor allem den 9 November 89 hätte man sich vielleicht sparen sollen, denn verarschen können sich die ehemaligen DDR Bürger selbst.
Da brauchen wir keine Wessis noch dazu.
Schönen Sonntag noch..
Bodo Schwarzberg
05.10.2025, 12.42 Uhr
Schwarzberg dankt den Kommentatoren für die Ausgewogenheit
Liebe Kommentatorinnen und Kommentatoren, ich danke euch wortwörtlich ehrlich für die Ausgewogenheit eurer Kommentare. Ich denke, sie sind alle sehr inhaltsreich und geben eine große Meinungsvielfalt zum Thema Deutsche Einheit wieder. Ihr zeigt mit eurer Wortwahl und auch inhaltlich, dass man nicht aufeinander losgehen muss bei diesem Thema, sondern dass es noch geht, sachlich zu diskutieren. Vielen Dank. Macht weiter so in der nnz.
diskobolos
05.10.2025, 17.11 Uhr
Das kann nicht stimmen, Herr Gösebrecht
In keinem Unternehmen in Deutschland wurden in einem Jahr 100 000 Beschäftigte entlassen. Oder können Sie dafür eine Quelle nennen?
Wyatt Earp
05.10.2025, 17.41 Uhr
Entlassungen Reichsbahn - Aber vielleicht insgesamt
Bin da kein Insider, kann mir aber gut vorstellen, dass DB hundertausend Stellen DR über mehrere Jahre im Osten abgebaut hat.

Ich kann ja nicht einmal mehr mit dem Zug von Nordhausen nach Sangehausen oder Erfurt fahren, ohne dafür eine Tagesreise einzuplanen. Züge fallen aus, weil angeblich keine Stellwerke besetzt sind. Was ist denn da los in diesem DB-Laden?

Heute wollte ich mal mit dem Auto nach Frankenhausen. Erstes Hindernis Bahnübergang Windehausen-Heringen. Zweites Hindernis Bahnübergang Berga - Kelbra. Ging nix mehr. Musste Hackpfüffel in SA anfahren und um den ganzen Kyffhäuser gurken. Ist das in einem Industrieland noch normal?
Gehard Gösebrecht
05.10.2025, 18.54 Uhr
Tja Herr/Frau diskobolos
Sie scheinen nicht gut belesen und informiert zu sein.
Was glauben Sie, wieso Bahnhöfe und Stellwerke nicht mehr besetzt sind.
Züge wegen Lokführermangel ausfallen.
Und das geht seit CDU Wissmann so.
Den Rest hat dann Mehdorn gemacht.
Und mit dem Glauben ist das so eine Sache.
Wanderwölfin
05.10.2025, 22.10 Uhr
Gerhard Gösebrecht
Ich habe im Jahr 1995 eine neue Ausbildung begonnen. Da waren auch drei ehemalige Eisenbahner dabei. Sie hatten die Wahl entweder in den Westen zu gehen, oder die Entlassung zu kassieren. Alle drei wollten die Heimat nicht verlassen. Sie arbeiten erfolgreich in dem neuen Beruf, aber die Bahn hat jetzt Personalmangel.
diskobolos
06.10.2025, 09.18 Uhr
Ach Herr Gösebrecht,
Personalmangel bei der Bahn heute ist doch kein Beweis für Ihre oben gemachte Aussage Wissmann hätte "über Nacht an die 100.000 Mitarbeiter entlassen". Merken Sie nicht den Unterschied?
Laberfred
06.10.2025, 10.02 Uhr
Beispiel Stellwerke
Ich habe an einem Teammeeting der DBAG zu dieser Stellenausschreibung teilgenommen, weil mich interessiert hat, warum die ihre Stellwerke nicht besetzt kriegen. Geht ganz einfach. Bewerbungsformular auf deren Webseite ausfüllen, Einladung bekommen und dann 1 Stunde online teilnehmen.

Um sich dafür zu entscheiden, muss man schon sehr viel Enthusiasmus mitbringen. Kein halbwegs erkennbarer Schichtwechselrhytmus, Schichtzeiten zwischen 6 und 12 Stunden quer durch Früh-, Spät- und Nachtschicht, gerne auch mal mehr als 9 Tage am Stück, als Neuling und eben wegen der Löcher in der Personaldecke als Lückenbüßer auf allen Stellwerken im Einzugsgebiet. Planungssicherheit nur von Woche zu Woche und (um den Bogen zum eigentlichen Thema zu spannen) einem Einkommen, das sich je nach Region unterscheidet. Was nichts anderes bedeutet, dass auch nach 35 Jahren gleiche und/oder mehr Arbeit im Osten weniger wert ist als im Westen. Und auch dort ist es an der Verantwortung und den Einsatzzeiten gemessen geradezu verhöhnend niedrig.

Mein Eindruck zum Thema Einheit: Der "Osten" hat nach wie vor gefälligst dankbar zu sein, dass er nach dem selbst herbeigeführtem Systemuntergang so schnell mit offenen Armen aufgenommen wurde und deshalb auch immer noch Abstriche hinzunehmen hat.
Gehard Gösebrecht
06.10.2025, 15.34 Uhr
Genau das meine ich doch
Und wer Beweise für etwas sucht, der sollte sich mit der Interna auskennen.
Aber ach...diskobolos.
Kommentar hinzufügen
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr (3)