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Forum: Wiethoffs Wahlsinn (2)

Dienstag, 21. Oktober 2014, 11:14 Uhr
Zugegeben: Es ist momentan nicht leicht, Thüringen zu regieren. Die SPD-Spitze legte sich auf Rot-Rot-Grün fest. Das ist nun mal Demokratie und könnte rein mathematisch der Wählerwille gewesen sein. Könnte...


Der weitere Weg dort hin – so wie von der SPD geplant – hat mit Demokratie jedoch nichts mehr zu tun und man könnte die Überschrift an die Wirklichkeit durch Tausch eines Buchstabens anpassen: Wahnsinn.

Jetzt will die SPD alle 4311 Menschen fragen, die der sozialdemokratischen Partei in Thüringen noch angehören. Bis zum 4. November sollen sie der Empfehlung ihrer Spitze folgen - oder eben nicht. Die Abstimmung ist gültig, wenn sich 20 Prozent der Mitglieder beteiligen. Wenn noch nicht alle Mathematik von der SPD-Führung bereits überarbeitet wurde (neues Schulsystem oder so), reicht also die einfache Mehrheit von 863 Thüringern für die Entscheidung wer nun Thüringen wirklich regieren soll.

Das muss man sich noch mal ganz in Ruhe überlegen: Der größte Wahlverlierer in Thüringen lässt von minimal 432 Genossen bestimmen, welche Koalition die nächsten 5 Jahre die Geschicke des Bundeslandes bestimmt. Da ist es wirklich kein Wunder, wenn die Wahlbeteiligung immer weiter sinkt.

954.927 Wähler sind nicht zur Wahl gegangen, um der SPD-Führung die Möglichkeit zu geben, 432 Menschen, die vielleicht nur sehr teilweise zur Wahl gegangen sind, die Entscheidungsgewalt über die Thüringer Regierung zu übertragen. Jenseits aller moralischen Bedenken gegen ein neues linksaußen geführtes Bündnis, die überall in Presse, Funk und Fernsehen heute morgen schon reichlich geäußert wurden und hier keiner Wiederholung bedürfen, muss man hier mal fragen: Seid ihr Führungs-Genossen der thüringischen SPD noch zu retten?
Jürgen Wiethoff
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Autor: red

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