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Wegbereiter der Bluetooth-Tracker verliert den Anschluss

Donnerstag, 23. September 2021, 19:27 Uhr
Im Segment der inzwischen sehr beliebten Bluetooth-Tracker gilt die Firma Tile aus San Mateo, Kalifornien als Wegbereiter. Inzwischen bieten jedoch auch etliche andere Firmen entsprechende Tracker und passende Serviceleistungen rund um die "Bluetooth-Schlüsselfinder" an. Darunter unter anderem auch die Tech-Riesen Apple und Samsung, die mit ihren Produkten das Marktgeschehen mittlerweile dominieren. Zugleich fällt Tile in der Weiterentwicklung seiner Produkte weiter zurück...


Alles in allem verliert Tile also mehr und mehr den Anschluss und damit auch einen sehr wichtigen Punkt: Eine breite Nutzerbasis und damit Verbindungspunkte beim Datenaustausch zum Suchen und Auffinden von Gegenständen.

Was sind Bluetooth-Tracker genau?
Wer sich mit dem Thema Bluetooth-Tracker noch gar nicht auseinandergesetzt hat, fragt sich nun wahrscheinlich, welchen Zweck die Geräte eigentlich genau besitzen. Umgangssprachlich werden sie häufig immer noch als Bluetooth-Schlüsselfinder bezeichnet. Was im Prinzip vom Begriff her nach wie vor korrekt ist. Allerdings können die kleinen Tracker deutlich mehr. So taugen sie nicht nur zum Auffinden von Schlüsseln, sondern lassen sich auch an alle möglichen anderen Dinge anbringen. Einsatzbereiche für Bluetooth-Tracker sind vielfältig.

Einsatzzwecke für Bluetooth-Tracker:
· Klassischer Schlüsselfinder: Ein besonders häufiger Einsatzbereich für Bluetooth-Tracker dürfte der des klassischen Schlüsselfinders sein. Praktisch alle gängigen Bluetooth-Tracker lassen sich daher auch leicht an ein Schlüsselbund anbringen.
· Smartphones, Notebooks & Co.: Wer sein Smartphone in einer Hülle beziehungsweise Handytasche aufbewahrt oder sein Notebook in einer Notebooktasche, kann diese natürlich ebenfalls mit einem Bluetooth-Tracker ausstatten. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein entsprechendes Ersatzgerät mit der installierten Tracker-App. Wer also gerne unterwegs Online-Spiele zockt oder Kartenspiele im Casino spielt und danach in Gedanken versunken schnell mal sein Handy vergisst, für den dürften die Tracker eine gute Anschaffung sein.
· Portemonnaies und Gepäckstücke: Nützlich erweisen sich die Tracker auch für das Auffinden von verlorenen Portemonnaies und Gepäckstücken. Hierfür bieten die Hersteller wie eben auch Tile ihre Tracker in speziellen Bauarten an, etwa im klassischen Kartenformat.
· Hunde, Katzen und andere Haustiere: Zu guter Letzt eignen sich die kleinen Tracker auch sehr gut für die Überwachung und für das Auffinden vermisster Haustiere. Hier bieten einige Hersteller sogar spezielle "Tiertracker" an. Zwar reichen die Bluetooth-Tracker hier in puncto Sicherheit nicht ganz an die GPS-Tracker heran. Gerade in der Stadt besteht dennoch eine gute Chance, sein geliebtes Tier wiederzufinden. Warum ausgerechnet in der Stadt, erklären wir im Folgenden.

Bluetooth-Tracker: Auf die Größe der Netzwerke kommt es an
Bluetooth-Tracker spielen ihre Stärke vor allem im Nahbereich aus. Wer beispielsweise in der Lage ist, den mutmaßlichen Ort des verlorenen Gegenstands einzugrenzen, hat gute Chancen, diesen mittels eines Trackers auch wiederzufinden. Häufigster Einsatzzweck dürfte wohl das Suchen und Finden von Schlüsseln oder anderen Gegenständen in der eigenen Wohnung sein. Zugleich können moderne Bluetooth-Geräte und somit auch die Tracker auch im Freien vergleichsweise gute Reichweiten von bis zu 80 Metern erreichen. Wer seinen Schlüssel oder sein Smartphone also etwa im Park oder im Biergarten verloren hat, hat ebenfalls gute Karten, was das Wiederfinden betrifft.

Davon abgesehen merken sich die Apps der Tracker im Regelfall den letzten bekannten Standort des Geräts. Auch gibt es im Regelfall in den Apps die Möglichkeit, einen Alarm einzurichten. Dieser geht los, sobald sich der Tracker außerhalb einer vorbestimmten Reichweite des verbundenen Smartphones befindet. Beziehungsweise der Tracker nicht mehr mit dem Smartphone verbunden ist. Gerade bei Schlüsseln, Geldbörsen oder der Handtasche lässt sich das Verlustrisiko damit bereits deutlich minimieren. Hat der Anwender beispielsweise sein Portemonnaie im Restaurant vergessen, meldet sich die App, sobald der Nutzer das Restaurant ohne seine Geldbörse verlässt.

Bluetooth-Netzwerke: Anwender unterstützten sich gegenseitig
Eine der größten Stärken der Bluetooth-Tracker liegt jedoch tatsächlich ganz woanders: Nämlich bei den Netzwerken, welche die Tracker und Smartphone-Apps untereinander aufbauen. Im Prinzip trägt also jeder Teilnehmer der Netzwerke dazu bei, dass andere Nutzer ihre verlorenen Gegenstände wiederfinden können. Tile nennt sein Netzwerk schlicht "Fundbüro-Netzwerk", während Nutzer von Samsung sich mit dem "SmartThings"- und Nutzer von Apple mit dem "Wo ist?"-Netzwerk verbinden. Im Prinzip funktionieren alle Netzwerke nach dem gleichen Konzept. So scannen die Apps und Geräte aller Nutzer permanent nach Geräten anderer Nutzer, die ebenfalls in dem Netzwerk angemeldet sind und sich in Reichweite befinden. Dies betrifft also nicht nur die Tracker selbst, sondern auch Smartphones.

Verliert ein Anwender nun beispielsweise seinen Schlüssel mit einem angebrachten Bluetooth-Tracker auf einem Gehweg, kann er auf die anderen Nutzer im Netzwerk hoffen. Läuft ein solcher nämlich in Reichweite an dem Schlüssel mit Tracker vorbei, verbinden sich die beiden Geräte und es erfolgt eine entsprechende Meldung an das Netzwerk. Hieraufhin erhält der Besitzer des Schlüssels eine Meldung inklusive einer Ortsangabe. So weiß dieser gleich, wo in etwa sich der Schlüssel beziehungsweise der Tracker befinden sollte. Übrigens erfolgen solche Meldungen anonym und die Netzwerkverbindungen sind, wie etwa auch beim Onlinebanking oder beim Spielen in einem Online Casino, verschlüsselt. So sind auch der Datenschutz und die Sicherheit gewährleistet.

Tile schwächelt mit seiner kleinen Nutzerbasis
Mit Blick auf den Tracker-Pionier Tile schwächelt dieser bedauerlicherweise genau dort, wo die Tracker im Regelfall ihre größte Stärke haben sollten: Nämlich der Nutzerbasis und somit bei der Größe des Netzwerks. Zwar bieten die Tile-Tracker laut diversen Tests nach wie vor eine gute Leistung. Hier punkten sie im Besonderen mit ihrer hohen Reichweite bei direkter Verbindung und einem guten Datenschutzkonzept. Bei der Nutzerbasis und der damit einhergehenden Größe des Netzwerks fällt Tile dann jedoch im Vergleich zu den beiden großen Konkurrenten Samsung und Apple deutlich zurück.

Selbst in einer größeren Stadt konnte sich auch das neue und somit aktuellste Modell Tile Pro laut Tests nahezu nie mit einem anderen Nutzer verbinden. Hier haben die Geräte von Samsung und Apple schlicht schon durch ihre enorm große Verbreitung deutliche Vorteile. Wer also mittels eines Bluetooth-Trackers von Tile seine Gegenstände auch außerhalb der eigenen vier Wände wiederfinden möchte, muss ein wenig das Glück auf seiner Seite haben. Bessere Chancen hat der Tile-Nutzer lediglich, wenn er den möglichen Ort des Gegenstands halbwegs eingrenzen kann. Dann spielen die Tile-Tracker mit ihrer Reichweite ihre aktuell wohl größte Stärke aus.
Autor: red

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