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Helios misst Indikatoren zur Patientensicherheit

Mehr Transparenz im internationalen Vergleich

Sonnabend, 21. September 2019, 13:55 Uhr
Zum ersten Welttag der Patientensicherheit hat Helios ein eigenes System zur Messung der Patientensicherheit entwickelt und für seine 86 Kliniken verbindlich gemacht. Es ergänzt das seit 25 Jahren entwickelte Helios Qualitätsmanagementsystem.

Das System kombiniert international bereits etablierte Indikatoren zur Patientensicherheit (Patient Safety Indicators (PSI)) der US-amerikanischen Agency for Healthcare Research and Quality mit eigenen Helios Indikatoren. Zu den Indikatoren zählen zum Beispiel die Zahl im Körper vergessener Bauchtücher oder medizinischer Instrumente bei Operationen, Seitenverwechslungen, schwerwiegende Medikationsfehler, Stürze im Krankenhaus, aber auch Fehldiagnosen in der Klinik.

„Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler - leider auch im Krankenhaus. Deshalb leben wir bei Helios seit unserer Gründung vor 25 Jahren eine offene Fehlerkultur: Gemeinsam und auf Augenhöhe werden Fehler besprochen, damit sie möglichst kein zweites Mal passieren. Nur so können wir aus jedem Fehler lernen, um noch besser für unsere Patienten sorgen zu können,“ sagt Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann, Medizinischer Geschäftsführer von Helios. „Ab sofort sind unsere Mitarbeiter verbindlich aufgerufen, bestimmte Schadensfälle zu melden. Ab 2020 werden wir über diese Schadensfälle auch berichten“, so Meier-Hellmann. Ziel sei es, Schwachstellen in der Patientenversorgung zu eruieren und zu beheben.

Für einen Teil der Indikatoren besteht in einigen Ländern wie England oder in den USA bereits heute eine Meldepflicht. Ähnliches fordert der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) für Deutschland bereits seit Jahren. Helios ist der erste Klinikträger, der künftig für seine 86 Akutkliniken in Deutschland eine differenzierte Berichterstattung zu Schadensfällen veröffentlichen wird. Das Unternehmen hat dazu eine verbindliche Regelung für seine Mitarbeiter eingeführt und stellt sich damit dem internationalen Vergleich mit anderen Krankenhäusern.

„Nur, wenn wir unsere Fehler offenlegen, können wir auch etwas tun, um sie künftig zu vermeiden. Aus diesem Grund sind unsere Mitarbeiter von nun an verbindlich dazu aufgefordert, Schadensfälle zu melden. Wir werden die gemeldeten Fälle veröffentlichen und kontinuierlich an Präventionsmaßnahmen arbeiten, um künftige Fehler so weit wie möglich auszuschließen. Die Übersicht über sämtliche Ereignisse in 86 Kliniken liefert uns hervorragende Ansatzpunkte, ggf. Prozesse zu verändern, um die Sicherheit unserer Patienten weiter zu erhöhen“, so Prof. Dr. Andreas Meier-Hellmann.

Helios hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen eingeführt, um die Sicherheit der Patienten zu erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel Checklisten, die die bestmögliche inter- und intradisziplinäre Versorgung der Patienten sichern. Sie kommen seit 2009 bei allen Operationen in allen Helios Kliniken verpflichtend zum Einsatz. Die Checkliste „Prä“ bewertet bereits vor dem operativen Eingriff die Risiken. Die Checkliste „Peri“ hilft, Behandlungsfehler unmittelbar vor, während und direkt nach der Operation zu vermeiden: Seitenver-wechslungen oder im Körper vergessenes OP-Material werden auf ein Minimum reduziert. In allen Helios Kliniken sind darüber hinaus CIRS-Fehlermeldesysteme für kritische Ereignisse (Beinaheschäden) im Einsatz.
Autor: red

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