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Mehr als 700.000 Menschen in Thüringen leiden darunter

Schleichende Gefahr Bluthochdruck

Sonntag, 09. August 2020, 11:41 Uhr
In Thüringen leiden mehr Menschen an Bluthochdruck als in den meisten anderen Bundesländern. Auswertungen im BARMER Arztreport haben ergeben, dass 33,8 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer mit der Diagnose Bluthochdruck leben...

Konkret sind das 727.107 Menschen. Nur in Sachsen-Anhalt (34,9 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (34,2 Prozent) ist der Anteil noch höher. Im bundesweiten Durchschnitt haben 28,4 Prozent der Bevölkerung Bluthochdruck.

„Das Gefährliche an Bluthochdruck ist, dass er keine Schmerzen verursacht, aber zu lebensgefährlichen Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen. Sie rät, rechtzeitig auf Warnsignale des Körpers zu achten. „Wer längere Zeit Ohrensausen, Schwindel, Nasenbluten oder Kurzatmigkeit verspürt, sollte seinen Blutdruck ärztlich kontrollieren lassen. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck ist Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann Nierenschäden verursachen“, so Birgit Dziuk. Die Landeschefin der BARMER empfiehlt außerdem, die regelmäßigen Check-up-Untersuchungen beim Hausarzt wahrzunehmen. Dabei wird auch der Blutdruck kontrolliert.

Sommerhitze und hoher Blutdruck
Die Hitze im Sommer hat ihre Tücken. Hoher Blutdruck und Flüssigkeitsverlust können vermehrt zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Benommenheit, allgemeinen Kreislaufproblemen und im Extremfall sogar zu einem Kreislaufkollaps führen. Zu den besonders gefährdeten Gruppen gehören ältere Menschen, Säuglinge und Kinder, aber auch Menschen mit chronischen Erkrankungen. „Doch soweit muss es nicht kommen. Schon wer gleichmäßig über den Tag verteilt mindestens zwei Liter an zimmerwarmen, alkoholfreien Getränken wie Wasser, ungesüßte Säfte oder Tee trinkt, hilft seinem Körper, mit der Hitze besser zurecht zu kommen“, erklärt Birgit Dziuk. Was so banal klingt, ist besonders für ältere Menschen nicht immer leicht. „Senioren empfinden oft weniger Durst und vergessen das Trinken deshalb einfach. Für sie ist es hilfreich, die Tagesmenge der benötigten Flüssigkeit gut sichtbar bereitzustellen oder einen Trinkplan zu führen“, so die BARMER Landesgeschäftsführerin weiter.

Hypertonie in den neuen Bundesländern besonders häufig
Laut der BARMER-Analyse gab es im Jahr 2018 deutliche regionale Unterschiede bei Hypertonie-Diagnosen. Insgesamt wurde Bluthochdruck in den neuen Ländern häufiger diagnostiziert. „Das kann mit dem höheren Durchschnittsalter in den ostdeutschen Flächenländern oder auch mit dem Lebensstil zusammenhängen. Mit einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise lassen sich die Risiken für Bluthochdruck minimieren“, sagt Birgit Dziuk. Wer mit dem Rauchen aufhöre, sich mehr bewege, den Konsum von Salz und Alkohol reduziere oder die Stressbelastung senke, stärke das Herz-Kreislauf-System. Ein Blutdruck von 120 zu 80 gilt als normal, ab einem Wert von 140 zu 90 und höher liegt eine Hypertonie vor.
Autor: red

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