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Corona-Situation im Landkreis

Zwei neue Infektionen, Humboldt-Tests bisher negativ

Mittwoch, 21. Oktober 2020, 16:17 Uhr
Im Landkreis Nordhausen wurden heute zwei neue Corona-Infektionen festgestellt. Keine der beiden neuen Fälle steht im Zusammenhang mit dem Humboldt-Gymnasium, das zu Beginn der Woche für rund 400 Personen zum Corona-Testzentrum wurde. Die ersten Ergebnisse liegen hier seit gestern Abend vor…

SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2, Isolat SARS-CoV-2/Italy-INMI1). Elektronenmikroskopie, Negativkontrastierung (PTA). Maßstab: 100 nm (Foto: Robert-Koch-Institut) SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2, Isolat SARS-CoV-2/Italy-INMI1). Elektronenmikroskopie, Negativkontrastierung (PTA). Maßstab: 100 nm (Foto: Robert-Koch-Institut)


Nachdem das Gesundheitsamt des Landkreises Nordhausen schon am Montag drei Folgeinfektion bei den veranlassten Corona-Tests des betroffenen medizinischen Bereichs festgestellt hat, wurden heute zwei weitere Neuinfektionen registriert. Eine Infektion ergibt sich ebenfalls aus den Testungen im medizinischen Bereich. Die zweite Neuinfektion habe nichts mit den Ereignissen de letzten Tage zu tun, hier erfolgte die Ansteckung außerhalb des Landkreises Nordhausen, heißt es aus dem Landratsamt. 

Die Testreihen am Humboldt-Gymnasium konnten derweil zügiger als erwartet abgeschlossen werden, die ersten Ergebnisse erhielt man bereits gestern Abend, bestätigen sowohl das Gymnasium wie auch das Landratsamt. Aktuell habe es noch keine positiven Testergebnisse gegeben.

Die Schule sei durch ihr eigenes Informationssystem gut aufgestellt gewesen, sagt der stellvertretende Schulleiter, Volker Vogt. Über das „digitale Schwarze Brett“, das eigentlich dafür gedacht ist Schülern und Eltern Informationen über alltägliche Dinge wie den Vertretungsplan via Handy zukommen zu lassen, konnte man die Betroffenen direkt kontaktieren. „Das ging gut und hat sich als sehr effizient erwiesen“, sagt Vogt. Neben der Information konnte man hier auch passende Formulare anbieten, die bereits fertig ausgefüllt zum Test mitgebracht werden konnten, was die Organisation vor Ort erheblich erleichterte.

Das Hygienekonzept der Schule fußt auf den Vorgaben des Landes. Daraus ergibt sich auch die hohe Zahl der möglichen Kontaktpersonen. In Schulen und Kindergärten fallen die nach der Einteilung des Robert-Koch-Instituts unter die „Kategorie 1“. Nähere Erläuterungen dazu gibt das RKI hier. Zur Zeit laufen die Schulen im Landkreis im sogenannten „Regelbetrieb“. Je nachdem wieviel Fluktuation der Stundenplan mit sich bringt und ob Lehrer und/oder Schüler betroffen sind, kann die Zahl der zu testenden Personen höher oder niedriger ausfallen. In jedem Fall wird, unabhängig von individuellen Faktoren, breit gestestet. Im kleineren Umfeld, etwa in der Familie, wird anders verfahren. Hier gelten Familienmitglieder erst dann als Kontaktperson im Sinne der Nachverfolgung, wenn innerhalb der Familie ein positives Testergebnis vorliegt.

Ein Infektionsfall an einer Schule muss nicht bedeuten, dass die Schule als Ganzes automatisch in „ Phase Gelb “ übergeht. „Hätten wir nicht gerade Ferien würde es bei uns jetzt eher eine bunte Ampel geben“, erklärt Volker Vogt. Nicht betroffene Bereiche würden also weiter wie bisher agieren können, während andere unter Einschränkungen weiter laufen könnten und die „roten“ Bereiche, also die konkret Betroffenen Personen, nicht mehr direkt am Unterricht teilnehmen könnten und ihr Lernpensum zu Hause absolvieren müssten. Ziel sei es die Vorgaben sachbezogen anzuwenden um bei vereinzelten Infektionsfällen nicht gleich ganze Schulen schließen zu müssen. „Eine Blaupause für den Umgang mit so einer Situation gibt es nicht, wir haben da alle neue Erfahrungen gemacht.“, sagt Vogt der nnz, die Zusammenarbeit zwischen Schule, Gesundheitsamt und Krisenstab habe in diesem Fall gut funktioniert, sollten wie im Eichsfeld einmal mehrere Schulen gleichzeitig betroffen sein, stünde man aber wohl vor einer größeren Herausforderung.

Verwirrung in Sülzhayn
Seit vergangenem Montag ist auch ein Kindergarten in der Gemeinde Sülzhayn betroffen. Die Einrichtung hatte aber bereits am Freitag Hygieneschutzmaßnahmen eingeleitet, was in den sozialen Medien zu einiger Verwirrung führte. Direkt betroffen war der Kindergarten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, erläutert das Landratsamt. Der Elternteil eines Kindes war nach einem Corona-Verdacht von sich aus auf die Einrichtung zugegangen und hatte den Kindergarten informiert.

Hier sah man sich in einer „Gefahrenabwehrsituation“ und reagierte ohne offizielle Anordnung des Amtes direkt mit entsprechenden Maßnahmen, erklärt die Leiterin des Hauses, Franzes Solf. Nach dem bekanntwerden positiver Testergebnisse am Montag wird die Einrichtung von behördlicher Seite nun als direkt betroffen geführt und operiert offiziell unter der „Phase Gelb“. Für die schnelle Reaktion sei man von Seiten des Gesundheitsamtes gelobt worden, auf digitale Informationswege wie im Falle des Humboldt-Gymnasiums habe man aber nicht zurückgreifen können, sagt Solf, dennoch sei es gelungen bis zum Dienstag alle Eltern zu informieren.
Angelo Glashagel
Autor: red

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