nnz-online
Lange hat es gedauert:

Der Autohof kommt - in Werther!

Donnerstag, 01. April 2021, 20:00 Uhr
Sie schien wie eine unendliche Geschichte zu werden - die Etablierung eines Autohofes entlang der A 38 im Landkreis Nordhausen. Sie begann vor 12 Jahren mit einer Absage...

Hier unter anderem soll auf den Autohof hingewiesen werden. (Foto: Planung) Hier unter anderem soll auf den Autohof hingewiesen werden. (Foto: Planung)
Langjährige Leser der nnz sich vielleicht erinnern an das Ringen um einen Autohof an der Autobahnanschlussstelle Nordhausen, genau bei Sundhausen. Die kommunale Politik wollte dieses Infrastrukturhighlight, hatte jedoch die Rechnung ohne einige Bürger des Ortsteils aufgestellt.

Die formierten sich zu einer Bürgerinitiative, und letztlich fasste der Nordhäuser Stadtrat mit einer Stimme Mehrheit den Beschluss, den Autohof nicht nach Sundhausen zu "holen". Das wiederum freute andere Spieler auf dem Parkett der Investitionen - zum Beispiel den Bürgermeister der Einheitsgemeinde Werther, Hans-Jürgen Weith.

Der legte sich für den Autohof bei Werther nicht nur mächtig ins Zeug, sondern legte einfach los. Holte sich ein positives Feedback von seinen Bürgern, initiierte eine Ämterkonferenz, die behördlich nichts einzuwenden hatte und schon am 23. Juni 2011 gab es im Gemeinderat einen ersten Beschluss dazu. Die nnz berichtete vor mehr als einem Jahrzehnt exklusiv von den Plänen.

Doch dann sollte es mit den positiven Nachrichten vorbei sein. Werther ging einen Vertrag mit mit einer Projektentwicklungsgsellschaft ein, die - langes Schreiben, kurzer Sinn - letztlich insolvent wurde. Hans-Jürgen Weidt gab nicht auf und holte Plan B aus der kommunalen Tasche. Der beinhaltete das Setzen auf regionale Investoren. Die liegen im Norden des Freistaates zwar nicht wie Sand an der Ostsee herum, aber Weidt wurde fündig.

Eine regionale Investorengruppe nahm sich des Vorhabens an. Mit im Boot ein größerer Akteur, die Total GmbH. Gespräche mit Grundbesitzern wurden geführt, im Jahr 2020 die Kaufverträge unterzeichnet und parallel konnte somit die Planung für die Bruttofläche von mehr als 100.000 Quadratmeter wieder aktiviert werden.

Übersicht (Foto: Investoren) Übersicht (Foto: Investoren)
Noch lassen sich die Investoren nicht vollends in die Karten schauen. Was aber der nnz bestätigt wurde ist, dass es neben einem Discounter mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmeter (schwarzer Pfeil), einem Fast-Food-Restaurant (blauer Pfeil), natürlich auch eine Tankstelle (roter Pfeil) geben soll. Hinzu kommen 50 Lkw-Stellplätze sowie ein Technikstützpunkt für Landtechnik.

Aber: da war doch noch etwas? Das Hotel. Die ursprünglichen der Dresdner Projektentwickler sahen so ziemlich alles vor: Von Glaspalast bis Holzhütten. Die jetzigen Investoren sehen im Erhalt des bestehenden Hotels "Zur Hoffnung" eine Option, die sie gern in den kommenden Monaten ziehen wollen. Gespräche mit mehreren potentiellen Betreibern gibt es. Nur soll die Entwicklung der aktuellen Pandemie sowie Gesetzgebung zum "Übernachten der Brummifahrer in ihren Lkw" abgewartet werden.

Übersicht (Foto: Planung/Investoren) Übersicht (Foto: Planung/Investoren)
Der Werthersche Bürgermeister, der am 7. Mai aus dem Amt scheidet, ist rundherum zufrieden. "Es ist schön zu wissen, dass es Menschen in unserer Region gibt, die hier in ihrer Heimat investieren und auf deren Wort man sich verlassen kann", sagt Hans-Jürgen Weidt und hat noch einen Wunsch: "Ich hoffe, dass dann auch die Gastronomie wieder in die 'Hoffnung' einziehen wird und der Saal für Feiern in der Gemeinde und darüber hinaus genutzt werden kann.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de