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Nnz-Forumsbeitrag zur Energiewende

Folgt der individuellen Mobilität ein Desaster?

Montag, 12. April 2021, 20:00 Uhr
Über die Zukunft der E-Mobilität und den schleichend langsamen Prozess der Veränderung hat sich nnz-Leser Tim Schäfer Gedanken gemacht und betrachtet dabei auch das eine oder andere Vorurteil...

Die Zukunft der (E-) Mobilität ist in einem scheinbar unendlich langsamen Prozess der Veränderung. Es geht um mehr Effizienz, der Verringerung der Verbrennung von Erdöl und letztlich um eine (noch) starke deutsche Industrie und bezahlbare Kosten, die individuelle Mobilität. Es gibt in Deutschland Probleme mit der Wahrheit, die in ein Desaster münden?

Können Sie sich ein Leben in unserer Gegend ohne Auto, Moped oder das Fahrrad vorstellen? Ich kann es nicht. Seit vielen Jahren scheint es einen harten Kampf zu geben, deren Argumentationen teils an der Wahrheit vorbeigehen. Einer Wahrheit, der auch ganz offenbar von einer starken politischen Lobby in Berlin, nicht so ganz entsprochen wurde.

Also wenn man die letzten zehn Jahre betrachtet, politisch also 2 Legislaturperioden. Kommen wir als Beispiel zunächst auf den Punkt Umweltfreundlichkeit. Da sei, wiederum als Beispiel, ein Elektroauto nicht umweltfreundlich. Also ist demnach ein Verbrenner umweltfreundlich (-er)? Zunächst einmal bedingen fossile und atomare Brennstoffe sehr große Probleme für die Umwelt, die wachsenden Verbräuche und deren Verfügbarkeit/ Nutzen lassen auf eine Notwendigkeit schließen. Nämlich effizienter und nachhaltiger damit umzugehen.

Ich weiß, sofort denkt der Leser, was ist mit den Batterien, dem Lithium und dem Kobalt, welches im Kongo von Kindern aus der Erde gekratzt werden muss? Lithium, so war es mehrfach auch im Fernsehen zu sehen, zerstört die Lebensgrundlagen von Menschen, etwa in Chile. Es gibt diese Probleme, auch die Elektroautos benötigen Material. Aber. Lithium, bezogen auf eine KWh Kapazität ist vorerst in den Batterien mit etwas über mehr als 100g enthalten. Also, hat das Auto einen Akku mit 80 KWh Kapazität, dann sind das in dem Beispiel 800g. Und in der chilenischen Wüste gibt es Gründe für sehr hohen Wasserverbrauch, da ist die Versalzung von Lithium nur ein Punkt.

Viel Lithium wird im Bergbau gewonnen. Kobalt oder Nickel, das sind Materialien, die in großen Mengen in mehreren Anwendungen der Industrie Verwendung finden, unter anderem auch in Verbrennungsmotoren, bspw. Kurbelwellen. Da wird das so hingenommen. Eine Information dazu gibt das Magazin Europäische Energiewende, demnach ist es so, dass nur circa acht Prozent der weltweiten Kobaltnutzung für die Batterien von Elektroautos verwendet wird. Der Kobaltanteil in den Batterien geht im Elektroauto auch definitiv zurück, wenngleich die Mengen aufgrund des Ansteigens der Elektroautos steigen. Diese Kobaltreduzierung führt sogar zu Batterieentwicklungen, die bereits fertig, also kein Forscherspiel im Elfenbeinturm, sind. Diese neuen Batterien (750 Wh/l = Energiedichte) kommen bereits in die Serienfahrzeuge 2021 ff. und ermöglichen höhere Reichweiten mit einer Ladung. So können die Elektroautos zunehmen, die deutlich bei 500 km Reichweite oder darüber liegen werden. Wasserstoff oder Methanwandler oder -Brennstoffzellen können neben E-Fuels ebenso eine Rolle spielen, wie Verbrenner, die weniger schlucken. Was ist aber in Deutschland mit dem Strom, immer noch sehe ich insbesondere Strom aus der Sonne als zielführend an. Lademöglichkeiten sind teils suboptimal, für die Städte, aber auch dezentral, fehlen noch Lösungen als praktische Angebote, die die Zweifel entkräften können. Da ist viel Zeit vergangen. Wie immer ist medial enorm viel getratscht und geschwurbelt worden. Aber die Frage sei gestattet, warum man in Deutschland nicht weiter ist? Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch das Benzin teurer wird. Der Strom aber ebenso? Dies kann fatale Auswirkungen haben, wird genau genommen sogar in ein Desaster münden.
Tim Schäfer

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Autor: red

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