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NOFV-Spielausschuss bringt Abstieg ins Gespräch

Wacker wird sich wehren

Dienstag, 13. April 2021, 20:30 Uhr
Derzeit läuft die Befragung der Oberligavereine des Nordostdeutschen Fußballverbandes zum Umgang mit der laufenden, nicht einmal zu einem Drittel absolvierten, Saison 2020/21. Während Konsens herrscht über einen möglichen Aufsteiger, kommt Unmut auf wegen eines eventuellen Absteigers. Es wäre der FSV Wacker 90 Nordhausen …

Wird um seinen Verein kämpfen: Wacker-Präsident Torsten Klaus (Foto: B.Peter) Wird um seinen Verein kämpfen: Wacker-Präsident Torsten Klaus (Foto: B.Peter)


Auf der letzten Staffeltagung herrschte unter den Oberligisten aus dem Nordosten Deutschlands Einigkeit darüber, die laufende Saison abzubrechen. Obwohl die meisten Vereine bisher nur ein knappes Drittel aller Spiele absolvierten, will der Verband per Quotientenregel einen Aufsteiger in die Regionalliga entsenden. Eine breite Mehrheit der Vereine könnte sich mit diesem Gedanken anfreunden. Schwieriger wird es in der Frage möglicher Absteiger, die auf der Tagung bewusst ausgeklammert wurde.

Ende der Woche bestätigte dann der Vorsitzende des Spielausschusses, Uwe Dietrich, gegenüber dem Internetportal FuPa, dass der Ausschuss die Empfehlung ausgesprochen habe, Aufsteiger aus den Landesverbänden zuzulassen. „Auf der anderen Seite wird es auch Absteiger aus beiden Staffeln geben, um in der neuen Saison spielfähig zu bleiben“, sagte Dietrich gegenüber FuPa.

"Es wird einen verminderten Abstieg in beiden Staffeln geben, damit es nicht mehr als 18 Mannschaften pro Staffel geben wird. Aber dies bedarf einer Entscheidung des Präsidiums", erklärte er. Auch ein verminderter Abstieg würde aber bedeuten, dass auf jeden Fall die Tabellenletzten der Nord- und Südstaffel, der Brandenburger SC Süd in der Nordstaffel und eben auch Wacker Nordhausen absteigen müssten.

In der Parkallee sieht man die Situation verständlicherweise anders und Wackers Präsidium will verhindern, dass der Vorschlag des Spielausschusses vom Präsidium des NOFV abgesegnet wird. Auch Insolvenzverwalter Thomas Dithmar ist empört: „Ich dachte, das ist eine schlechter Scherz, als ich davon erfuhr“, sagte er der nnz. „Wir würden einen solche Entscheidung nicht kampflos hinnehmen“, gibt der Erfurter Anwalt weiter zu Protokoll.

Heute traf er sich mit Wacker-Präsident Torsten Klaus, um eine gemeinsame Strategie zu besprechen. Die sieht als ersten Schritt eine Brief an die Präsidialen des NOFV vor. Darin machen die Nordhäuser ihren Standpunkt klar, dass aus ihrer Sicht die Saison keinen Absteiger haben darf, zumal der FSV Wacker bisher mit seinen acht absolvierten Spielen exakt ein Viertel der vorgesehenen Spiele bestritt. Auf dieser Grundlage, so die Argumentationslinie der Wacker-Verantwortlichen, könne weder inhaltlich noch satzungsrechtlich ein sportlicher Abstieg begründet werden. In Nordhausen hofft man darauf, dass es zu einer fairen Regelung kommt, in der kein Verein nach einer solchen Rumpfsaison mit nur einer Handvoll Spielen absteigen muss.

Der Brief soll jedoch keine Drohung sein, betonte Thomas Dithmar, sondern solle die Diskussionen um eine zufrieden stellende Beendigung der verkorksten Spielzeit anregen. Schließlich gehe man fest davon aus, in der nächsten Saison das NOFV-Präsidium in einem modernen, umgebauten Albert-Kuntz-Sportpark zu einem Oberligaspiel begrüßen zu können. „Befreit von allen anderen Problemen“, fügt der Insolvenzverwalter vielsagend hinzu.
Olaf Schulze
Autor: osch

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