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Gewerkschaft bereitet Streik vor

Nordbrand Beschäftigte fordern Lohn-Plus

Dienstag, 27. April 2021, 15:20 Uhr
Lohnbrand bei Nordbrand - mit einem Aktionstag vor dem Werkstor bei Nordbrand in Nordhausen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) heute Druck gemacht für eine Lohnangleichung Richtung Westniveau...

Bisher blockiert die Arbeitgeberseite Tarifverhandlungen. Etwa 40 Beschäftigte nahmen über den Schichtwechsel an dem Aktionstag teil. Die Gewerkschaft informierte über die Blockade der Arbeitgeberseite, ein Streik steht im Raum. „Die Beschäftigten fühlen sich wie schmuddelige Stiefkinder behandelt.“ so Jens Löbel, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG, Region Thüringen.

Nachdem die Tarifverhandlungen für den Flächentarifvertrag in der Ernährungsindustrie Thüringen für gescheitert erklärt worden sind, hat die NGG Nordbrand zu Haustarifverhandlungen aufgefordert. Für das Mutterunternehmen Rotkäppchen in Freyburg (Sachsen-Anhalt) hat die Gewerkschaft im letzten Jahr einen Angleichungstarifvertrag abgeschlossen.

Ähnliches wird nun für die Unternehmenstochter Nordbrand in Nordhausen gefordert. So erhalten die Beschäftigten in Freyburg in diesem Jahr 4 Prozent mehr Lohn, in Nordhausen zahlt der Arbeitgeber freiwillig nur 2 Prozent. Schon im letzten Jahr haben die Beschäftigten bei Nordbrand eine niedrigere Erhöhung erhalten, als ihre Kollegen in Freyburg.

Bei Nordbrand bereitet man sich auf einen möglichen Streik vor (Foto: NGG) Bei Nordbrand bereitet man sich auf einen möglichen Streik vor (Foto: NGG)


Die NGG fordert Verhandlungen über einen Entgelttarifvertrag für die Firma Nordbrand Nordhausen, mit dem Ziel die Entgelte zu erhöhen und auf ein Niveau vergleichbarer Betriebe der Gruppe anzugleichen. Bei Rotkäppchen in Freyburg erhalten die Beschäftigten ab 2025 über 819 EUR mehr pro Monat. Das soll den Beschäftigten in Nordhausen verwehrt werden.

„30 Jahre nach der Wende ist es nicht hinnehmbar, dass es immer noch massive Lohnunterschiede gibt. Die Mitglieder sind zu Recht sauer. Sollte Nordbrand nach dem Aktionstag nicht einlenken, sind Warnstreiks nicht ausgeschlossen. Das Hochprozentige muss auch in der Lohntüte ankommen.“ untermauert Jens Löbel abschließend.

Update 15 Uhr - Statement Nordbrand Nordhausen:
„Wir haben bei Nordbrand Nordhausen schon im vergangenen Jahr aktiv die Initiative ergriffen und beschlossen, die regionalen Entgelt-Unterschiede für unsere tariflichen Mitarbeitenden schrittweise vollständig abzubauen. Bereits zum 1. Juli 2020 – mitten in der Corona-Krise – haben wir die Hauszulage um 200 Euro pro Mitarbeitenden pro Monat erhöht.

Zum 1. Februar haben wir die Tarifentgelte freiwillig um weitere zwei Prozent erhöht und werden den zweiten Schritt mit zusätzlichen zwei Prozent Erhöhung zum 1. Juli 2021 umsetzen. Das sind besonders in Zeiten hoher Unsicherheit außergewöhnliche Schritte. Eine Anpassung in dieser Höhe muss auch immer für ein Unternehmen wirtschaftlich tragbar sein“, teilt Nordbrand-Chef Robert Becke der nnz mit.
Autor: red

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