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Roswora: Der Osten arbeitet an seinem Image

„Ostdeutschland für Zuwanderung attraktiver machen"

Sonntag, 06. Juni 2021, 09:41 Uhr
Annett Roswora, stellvertretende Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge begrüßt den Beschluss ostdeutscher Regierungschefs, ihre Länder für Zuwanderer attraktiver zu machen...

„Ostdeutschland für Zuwanderung attraktiver zu machen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunft des Freistaats. Wir brauchen Menschen, die nach Thüringen ziehen und hierbleiben, um den sinkenden Einwohnerzahlen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, begrüßt Annett Roswora, stellvertretende Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge, den entsprechenden Beschluss der ostdeutschen Regierungschefs.

In ihrer gestrigen Konferenz am 2. Juni 2021 haben sie insbesondere die länderübergreifende Zusammenarbeit bei der Unterstützung interkultureller Öffnungsprozesse als erfolgsversprechenden Ansatz gewürdigt. „Wer ein tolerantes Miteinander fördert, trägt dazu bei, internationale Fachkräfte für den Freistaat zu gewinnen und zu halten“, unterstreicht Roswora.

Bei dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe den Schulterschluss mit den ostdeutschen Bundesländern zu suchen, die demografisch und migrationsgeschichtlich unter vergleichbaren Bedingungen arbeiten, habe sich bereits bewährt. „Die Kräfte zu bündeln und den Erfahrungsaustausch zu fördern, ist sinnvoll und spart Ressourcen“, erläutert die stellvertretende Beauftragte und verweist auf das Thüringer Zentrum für Interkulturelle Öffnung, das für den Freistaat diese Rolle als zentrale und koordinierende Stelle übernimmt. So initiierte das Zentrum 2019 zusammen mit Partnerorganisationen aus Sachsen-Anhalt im ersten und im zweiten Schritt auch aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen den Austausch im Rahmen eines „Fachverbundes Interkulturelle Öffnung – Ost“ (IKÖ Ost). Gemeinsam befürworten sie den Beschluss der Landesoberhäupter und machen deutlich: „Wir unterstützen und begleiten komplexe Entwicklungen, die einen langen Atem fordern. Dass sich die Landesregierungen inhaltlich hinter unsere Arbeit stellen und sie finanziell mittragen, ist eine entscheidende Voraussetzung, um auf dem Weg hin zu mehr Weltoffenheit dauerhaft voranzukommen“, macht Julia Brade vom Thüringer Zentrum für Interkulturelle Öffnung deutlich.

Zur täglichen Arbeit des Zentrums gehört die Begleitung und Beratung verschiedener Öffnungsprozesse in öffentlichen Verwaltungseinrichtungen und Unternehmen. Dies bedeute beispielsweise für einen kultursensiblen Umgang mit Mitarbeitenden oder Kundinnen und Kunden aus anderen Herkunftsländern fit zu machen und dadurch die Schaffung eines weltoffenen Arbeitsklimas und damit auch einen Imagewandel zu befördern, erläutert Brade.

„Für Thüringen zeigen sich die Vorteile beschriebener Prozesse in der mittel- und langfristigen Steigerung der Standortattraktivität“, fasst Roswora zusammen. Ziel sei es, den Freistaat als hochwertigen Arbeits- und Lebensort für rückkehrende Menschen aus anderen Bundesländern sowie für internationale Fach- und Führungskräfte zu stärken.
Autor: red

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