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NABU Thüringen stellt Ergebnisse zur „Stunde der Gartenvögel“ vor

Spatz auf erstem Platz – Blaumeise erholt sich

Sonntag, 06. Juni 2021, 09:40 Uhr
Mehr als 4.700 Thüringer Bürgerinnen und Bürger haben sich an der Aktion beteiligt. Pro Garten wurden im Durchschnitt knapp 38 Vögel gemeldet. Die am häufigsten gemeldete Vogelart ist - wie schon in den vergangenen Jahren - der Haussperling...

Junger Spatz auf Erkundungstour (Foto: emw) Junger Spatz auf Erkundungstour (Foto: emw)

Die Rangliste der häufigsten Gartenvögel wird auch in diesem Jahr vom Haussperling angeführt. Es folgen Star, Kohlmeise, Amsel, Feldsperling, Blaumeise und Mehlschwalbe. „Auffällig ist, dass der erstmals öffentlich gewählte Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 26 Prozent hatte. Vermutlich liegt das an der durch die Aktion gestiegenen Aufmerksamkeit, die das Rotkehlchen nun genießt sowie dem damit verbundenen Promibonus, Deutschlands beliebtester Vogel zu sein“, sagt Klaus Lieder, ein Vogelexperte des NABU Thüringen.

Zu den Verlieren in 2021 gehören einige von Insekten lebende Vogelarten wie zum Beispiel Mauersegler, Trauerschnäpper, Hausrotschwanz, Zilpzalp, Nachtigall, Kuckuck und Klappergrasmücke. „Gut sieht es hingegen bei den Blaumeisen aus, im Vergleich zum Vorjahr gab es hier einen Anstieg um bis zu 22 Prozent. Damit erreicht der kleine Vogel, der im letzten Jahr durch eine neu in Deutschland aufgetretene Bakterieninfektion stark zurückgegangen ist, fast wieder das Niveau von 2019“, berichtet der NABU-Vogelexperte. Zunahmen zeigen sich aber auch bei einigen Vegetariern in der Vogelwelt, darunter Ringeltauben, Stieglitz, Gimpel und Kernbeißer.
„Der positive Trend bei einigen Arten liegt aber auch mit daran, dass viele Vögel den relativ milden Winter gut überstanden haben. Zudem hat sich das Balzgeschehen durch die Länge des Winters bis in den Mai hinein verzögert. Deshalb bestand eine bessere Chance, die Vögel zu sehen und zu registrieren“, so Lieder.

Klaus Lieder gibt einen Tipp für Vogelfreund*innen: „Wer unseren Vögeln helfen möchte, der gestaltet seinen Garten so naturnah wie möglich. Vor allem müssen sich Insekten dort wohlfühlen: Heimische Laubgehölze pflanzen, Wilde Inseln mit Ecken für Wildpflanzen anlegen und selbstverständlich auf Umweltgifte verzichten.“
Autor: red

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