nnz-online
Stadtarchiv erhält Fördermittel

Forschung wird gefördert

Montag, 07. Juni 2021, 15:23 Uhr
Für das Jahr 2021 ist es dem Stadtarchiv Nordhausen erneut gelungen, Fördermittel von über 51.000 Euro einzuwerben. Die Gelder sollen auch für die Forschungen zur Bombardierung der Stadt genutzt werden…

„Durch Kooperationen mit auswärtigen Partnern, darunter dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur Medien (BKM) und der Thüringer Staatskanzlei über das Referat Kunst und Kultur, konnten wir erneut unseren Handlungsspielraum für die Erschließung und Präsentation des städtischen Archivgutes ausbauen“, freut sich Nordhausens Stadtarchivar Dr. Wolfram G. Theilemann.

„Wie vom Stadtrat 2018 gefordert, hat das Archiv 20.000 Euro zur Flankierung des laufenden Forschungsprojektes „Nordhausen April 1945: Hintergründe, Opfer, Erinnerung“ aus Mitteln für Kunst und Kultur der Thüringer Staatskanzlei eingeworben. Das bisher größte historische Forschungsunternehmen der Stadtverwaltung ist auch aus dessen Sicht ein Leuchtturmprojekt“ so der Stadtarchivar weiter. Jedoch hatte die COVID19-Pandemie seit Anfang 2020 fast alle Forschungsmöglichkeiten in Großbritannien und USA so stark ausgebremst, so dass nur durch maximalen Erwerb digitaler Quellenreproduktionen und optimale Kommunikationsmöglichkeiten das Projekt erfolgreich werden kann. Mit der Förderung können nun unter anderem digitale Reproduktionen aus Übersee beauftragt, eine Klausurwerkstatt mit Luftkriegsexperten durchgeführt, weitere (Privat-) Archivalien erschlossen und Vorbereitungen für den nutzerfreundlichen Netzauftritt der Projektergebnisse getroffen werden.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur Medien stellt über ihre Initiative „Neustart Kultur“, koordiniert unter dem Titel „Wissenswandel“, mehr als 31.000 Euro für ein Gemeinschaftsprojekt des Stadtarchivs Nordhausen mit dem Universitätsarchiv Leipzig und der Universität Mannheim bereit. Thema hier ist „Wieder da. Die Nordhäuser Siegelsammlung: wiedergefunden – digital verfügbar – bürgerwissenschaftlich erschlossen“. Ziel ist die Bereitstellung einer zeitgemäßen Online-Datenbank, um die 2017 wiederentdeckte und 2018 digitalisierte Nordhäuser Siegelsammlung mit über 7.000 Siegeln im Netz auch sicht- und nutzbar zu machen. Über das Mitteldeutsche Archivnetzwerk werden Fachleute auf Basis der Vorarbeiten die Grundlage für eine langfristige Online-Erschließung der Siegel im Netz durch bürgerschaftliche Arbeit aller Interessierten erstellen. Im Pilotmodus sollen zudem automatisierte Bildinhalterkennungsprogramme getestet werden. Schließlich werden Videotutorien als Einführungsangebote von Dr. Miriam Weiss erarbeitet und bei Werkstattreffen in Nordhausen – ein erstes voraussichtlich am 27. November - Neugierige angeleitet.

„Mehr Informationen wird es unter anderem im nächsten Band der „Beiträge“, herausgegeben von Nordhäuser Geschichtsverein und Stadtarchiv, Ende 2021 geben. 18 Autorinnen und Autoren haben wieder Aufsätze angekündigt, sieben liegen bereits der Redaktion vor. Daneben arbeitet das Stadtarchiv wieder an neuen Förderanträgen. Darin geht es u.a. um die Druckostenfinanzierung für die große Studie von Jens Schley zum Luftkrieg um Nordhausen 1945, eine öffentliche Tagung sowie mehrerer Bürgerforen, auf denen seine Forschungsergebnisse breitenwirksam diskutiert werden können“, weiß Dr. Theilemann abschließend zu berichten.
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de