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SPD-Wieninger empört über mangelnde Informationen

"Wieder im Alleingang am Stadtrat vorbei"

Dienstag, 08. Juni 2021, 12:01 Uhr
Die ablehnende Haltung der Nordhäuser Stadtverwaltung zu einem touristischen Informationspunkt (wir berichteten hier) schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt schaltet such der Vorsitzende des städtischen Stadtentwicklungsausschusses ein...


In der letzten Kreistagssitzung machte Egon Primas als Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes seinem Unmut über das fehlende Entgegenkommen der Stadt Nordhausen im Bezug auf einen geplanten Aussichtsturm im Gipskarst Luft. Einige Kreistagsmitglieder, die auch im Nordhäuser Stadtrat sitzen, senkten betroffen den Kopf. Das behauptet Andreas Wieninger, der den Vorgang nicht einfach ad acta legen will.

„Wie kann das sein“, fragt der SPD-Stadtrat, „dass die Stadträte hier gerade das erste mal von einem solchen Vorhaben hören, nach über vier Jahren?“ Wieninger Beobachtung geht dahin, dass die Stadtverwaltung mit diesem Vorgang zum wiederholten Mal versucht hat, im Alleingang und am Stadtrat vorbei Tatsachen zu schaffen.

Bereits am 17.August 2017 wurde die Stadtspitze durch die Geschäftsführung des Naturparks Kyffhäuser/ Südharz über das Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ und die daraus entstandenen Ideen zur Umsetzung informiert. Die Verwaltung prüfte innerhalb kürzester Zeit mögliche Standorte für Info-Pavillons mit dem Landschaftspflegeverband einvernehmlich ab. Danach folgte die Idee mit einem Aussichtsturm. Nach zahlreichen Abstimmungsrunden schien auch hier Einverständnis erzielt zu sein.

„Innerhalb der nun über vier Jahre dauernden Abstimmung gab es keine konkreten Informationen in den Ausschüssen des Stadtrates“, beklagt Andreas Wieninger und fährt fort: „Stadtentwicklung und Tourismus haben anscheinend nach Meinung der Hausleitung mit dem Vorhaben nichts zu tun. Mit Sicherheit wären viele Stadträte und Stadträtinnen an einer Realisierung des Projektes interessiert gewesen und eine Lösung für die Verkehrssicherungspflicht des Turmes wäre sicher auch innerhalb von vier Jahren zu finden gewesen.“

Als Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses fordert er eine weitere Beschäftigung mit dem Thema. „Ich dränge darauf, daß die Gespräche mit dem Landschaftspflegeverband schnellstmöglich wieder aufgenommen werden, um doch noch zu  einer positiven Lösung zu kommen,“ fordert der Lokalpolitiker Andreas Wieninger.

„Es wäre kaum zu vermitteln, daß die Stadt darauf verzichten will, die biologische Vielfalt der Gipskarstregion in der Rüdigsdorfer Schweiz im gesellschaftlichen Bewusstsein zu stärken. Alles andere würde die langjährigen Bemühungen um den Erhalt dieser einmaligen Landschaft unglaubwürdig machen.“
Autor: red

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