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Landkreis Nordhausen:

Jugendamt Nordhausen als „Chancengeber“

Dienstag, 15. Juni 2021, 15:09 Uhr
Jugendämter erreichen mit ihrer vielfältigen Arbeit und ihrem Beratungsangebot rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland. Sie arbeiten zum Wohl von Kindern, Jugendlichen und Familien. Zu den Herausforderungen eines Jugendamtes zählen auch Kinder und Jugendliche, die in begrenzten finanziellen Verhältnissen aufwachsen...

„Auch im Landkreis Nordhausen gehören finanzielle Sorgen für einen Teil der Kinder und Jugendlichen zum Alltag. Es gibt Kinder, die schlechtere Startchancen für ihr Leben haben als andere. Für sie ist das Aufwachsen mit vielen Stolpersteinen verbunden“, sagt Roswitha Lindemann, Leiterin des Sozialen Dienstes. „Auf den ersten Blick ist das nicht immer sichtbar – hinter dem fehlenden Geld für den Markenschulranzen, Ausflüge, Kinobesuch oder das Fußballtraining verbirgt sich oft das Aufwachsen in Armut. Für diese Kinder und Jugendlichen sind viele Wünsche oft schwierig zu erreichen.“ Deshalb hilft auch das Nordhäuser Jugendamt dabei, Benachteiligungen entgegenzuwirken und ist als „Chancengeber“ aktiv. „Gerade wenn der Alltag von Geldknappheit und materiellen Sorgen bestimmt ist, ist jeder Euro wichtig“, so Lindemann. „Deshalb machen auch wir im Jugendamt auf verschiedene staatliche Unterstützungssysteme aufmerksam.“

Ein Beispiel für unterstützende Leistungen ist der Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende. Der kann beantragt werden, wenn der andere Elternteil keinen oder nur selten Unterhalt zahlt. Hier erhalten Kinder je nach Alter zwischen 165 und 293 Euro monatlich. Über das Wohngeld kann als Zuschuss zur Miete beantragt werden. Auch für die Kosten der Kinderbetreuung gibt es über das Gute-Kita-Gesetz Unterstützung für alle Familien, die Kindergeldzuschlag und/oder Wohngeld erhalten, so dass sie keine Elternbeiträge mehr zahlen müssen. Über das Programm Bildung und Teilhabe gibt es zudem für leistungsberechtigte Familien finanzielle Hilfen beispielsweise für das Mittagessen in Kita und Schule, Klassenfahrten oder Teilhabe an Freizeitangeboten wie Sportvereine. Zu all diesen Unterstützungsmöglichkeiten berät auch das Jugendamt.

In der Armutspräventionsstrategie, die der Kreistag 2018 beschlossen hat, sind Eckpunkte festgelegt, die insbesondere die Teilhabechancen langfristig verbessern sollen und in verschiedenste Planungsbereiche der Jugendhilfe, wie zum Beispiel den Jugendförderplan oder die Familienförderung ausstrahlen. Dabei setzt das Jugendamt Nordhausen stark auf vorbeugende und unterstützende Angebote, die dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und Familien zu schaffen. „Die vielfältigen Angebote haben dabei zum Ziel, Kinder und Jugendliche stark zu machen und dafür zu sorgen, dass sie ihre Fähigkeiten und Talente entfalten können, gesund aufwachsen und ihren Weg selbstbewusst und selbstständig gehen können“, so Roswita Lindemann.
Autor: red

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