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Hotlines schwach, Websites besser

Online-Buchhaltung im Test

Mittwoch, 21. Juli 2021, 09:23 Uhr
Alljährlich ist die Einkommensteuervoranmeldung oder -erklärung für viele Selbstständige wie Privatleute ein lästiges Übel. Erleichterung verspricht eine cloudbasierte Online-Buchhaltung, die Schluss macht mit der Zettelwirtschaft...

Zahlreiche Produkte finden sich am Markt, doch welche Anbieter erleichtern Interessenten den Einstieg mit einem guten Service? In einer Studie hat das Deutsche Institut für Service-Qualität im Auftrag des Nachrichtensenders ntv 13 Anbieter im Bereich Online-Buchhaltung getestet. Die Bilanz fällt teilweise ernüchternd aus.

Service für Interessenten mit Schwächen
Insgesamt erzielen die getesteten Anbieter nur ein befriedigendes Ergebnis. Immerhin drei Unternehmen können sich das Qualitätsurteil „gut“ sichern, vier weitere zeigen einen befriedigenden Service. Dagegen kommen gleich sechs Software-Anbieter nicht über ein ausreichendes Ergebnis hinaus.

Die Interessenten-Hotlines sind nur selten eine gute Option: Bei vier von 13 Anbietern sind alle Anrufversuche im Testzeitraum erfolglos, bei einem kommen weniger als die Hälfte der Telefonate zustande und ein weiteres Unternehmen bietet gar keine entsprechende Hotline an. Etwas besser sieht es bei der Beantwortung von E-Mails aus: Fachlich geben sich die Berater hier keine Blöße. Allerdings mangelte es häufig an Individualität und jede zweite Auskunft bleibt zu oberflächlich.

Informative Websites
Aus Nutzersicht bieten die bedienungsfreundlichen Internetauftritte eine intuitive Navigation und verständliche Inhalte. Beim Informationsgehalt zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Anbietern, vor allem in puncto Kontaktdaten. Auf allen Websites wird aber über Produktfunktionen und Preise sowie Schnittstellen bzw. Integrationsmöglichkeiten informiert. Auch eine kostenlose Testversion ist Standardangebot eines jedes Anbieters.

Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität: „Fast erwartbar liefern die Anbieter vor allem online ein gute Kundenorientierung. Vor dem Kauf bietet es sich immer an, die Produkte anhand der kostenlos verfügbaren Demoversionen zu vergleichen.“

Die servicebesten Anbieter von Online-Buchhaltungslösungen
Testsieger ist Lexoffice mit dem Qualitätsurteil „gut“. Der Anbieter profiliert sich mit dem besten Online-Service für Interessenten. Die Website bietet aus Nutzersicht sehr umfangreiche und verständliche Inhalte und verfügt auch aus Expertensicht über einen hohen Informationswert im themenrelevanten Bereich der Online-Buchhaltung, etwa branchenspezifische Hinweise der Produktanwendung und Informationen zu Partnerprogrammen. Am Telefon kommen sämtliche Gespräche im ersten Anrufversuch zustande und die Mitarbeiter beraten meist strukturiert.

Den zweiten Rang belegt Wiso Mein Büro Web (Qualitätsurteil: „gut”). Die Berater antworten am Telefon vergleichsweise häufig bedarfsgerecht und zeigen eine relativ hohe Lösungsqualität. Der gute Online-Service basiert auf einem informativen Internetauftritt, der bei themenspezifischen Informationen wie auch bei Basics, etwa einem Glossar mit der Erklärung wichtiger Fachbegriffe oder einem FAQ-Bereich, gut aufgestellt ist.

Auf Platz drei positioniert sich Datev, ebenfalls mit einem guten Gesamtergebnis. Die Website punktet unter anderem mit einer hilfreichen Funktionsübersicht und einer direkten Kontaktmöglichkeit per Chat. Am Telefon beraten die freundlichen Servicemitarbeiter zudem fachlich stets korrekt.

Weitere Anbieter im Test: Billomat, Buchhaltungsbutler, Collmex, Debitoor, Fastbill, Invoiz, Papierkram, Reviso, Sage 50 und Sevdesk.

Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete 13 Software-Anbieter mit Online-Buchhaltungslösungen für Privatpersonen, Selbstständige sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die Servicequalität wurde bei jedem Unternehmen anhand von jeweils zehn Prüfungen der Websites durch geschulte Testnutzer, einer detaillierten Internetanalyse sowie je zehn verdeckten Telefon- und E-Mail-Tests (Mystery-Calls und -Mails) ermittelt. Ein Unternehmen bot im Testzeitraum keine Interessenten-Hotline an. Es flossen insgesamt 393 Servicekontakte mit den Unternehmen in die Auswertung ein.

Mehr dazu unter www.ntv.de/tests
Autor: red

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