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NABU lädt wieder zum Insektensommer

Wespen mögen es nicht feucht

Sonnabend, 31. Juli 2021, 09:00 Uhr
Schwarzgelb, unbeliebt, aber auch unersetzlich: Wespen haben ein Imageproblem. Jetzt im Hochsommer sind die Hautflügler wieder unterwegs und stören uns beim Eis essen und Grillen. Beim deutschlandweiten Insektensommer vom 6. bis 15. August kann man die Tiere besser kennen- und schätzen lernen...

Gemeine Wespe mit Sandgoldwespe (Foto: Peter Brixius) Gemeine Wespe mit Sandgoldwespe (Foto: Peter Brixius)

„Jetzt ist normalerweise die Zeit in dem wir immer wieder Anfragen zu Wespen und ihren Nestern bekommen. In diesem Jahr sind die Anrufe in der NABU-Landesgeschäftstelle zu dem Thema allerdings überschaubar“, sagt der Insektenexperte Ronald Bellstedt vom NABU Thüringen. „Wir vermuten, dass es wegen des kühlen und verregneten Frühlings weniger Wespen gibt.“

Viele Menschen dürfte es vielleicht freuen, wenn es weniger von den gelbschwarzen Brummern gibt, doch die Tiere sind enorm wichtig. So bestäuben auch Wespen Nutzpflanzen, sie vertilgen Schädlinge, wie Blattläuse und Spannerlarven und nützen so der Landwirtschaft und im Gartenbau. Zudem beseitigen sie als geflügelte Gesundheitspolizei Aas. Wer bei Wespen gleich an’s Stechen denkt, liegt falsch. Nur etwa jede fünfte der weltweit rund 137.000 Wespenarten hat einen Wehrstachel. Die in Deutschland häufige Gemeine Wespe, die uns jetzt vielfach begegnet, gehört allerdings dazu. Wer aber die Tiere nicht bedrängt oder nach ihnen schlägt, hat wenig zu befürchten. Der NABU Thüringen ist gespannt wie viele Wespen in diesem Jahr beim Insektensommer gemeldet werden.

Um belastbare Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen bei der Insektenzählung mitmachen. Eine besondere Rolle beim Insektensommer spielt wie im Vorjahr der Marienkäfer, von dem es in Deutschland rund 70 Arten gibt. Der NABU möchte herausfinden, ob der heimische Siebenpunktmarienkäfer oder der Asiatische Marienkäfer häufiger zu sehen ist. Letzterer wurde erst vor wenigen Jahrzehnten eingeschleppt. Wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat, soll der Insektensommer zeigen. Im Juni lag der Siebenpunkt vorne.

Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer.

Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gezählt und gemeldet werden. Jetzt im August soll dabei auf einige häufig vorkommende Arten besonders geachtet werden: Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Siebenpunkt-Marienkäfer, Streifenwanze, Blaugrüne Mosaiklibelle und Grünes Heupferd. Wer diese Tiere nicht kennt, kann sie ganz einfach mit dem NABU-Insektentrainer unterscheiden lernen.
Autor: red

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