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ANTON ADLERAUGE BEDAUERT:

Die verschwundene Schutzhecke

Mittwoch, 15. September 2021, 16:38 Uhr
Heute war ich auf dem Friedhof. Und erschrak. Dort, wo die Hecke aus Lebensbäumen den Betriebshof von den Gräbern trennte, Wetterschutz und Vögeln Sicherheit und Brutmöglichkeiten bot, gähnende Leere. Die Hecke, verlautet aus der Verwaltung, wäre unschön geworden, was sich an braunen Stellen gezeigt habe. Musste sie dennoch der Säge zum Opfer fallen? Überzeugt davon bin ich nicht...

Hecke ist verschwunden (Foto: Anton) Hecke ist verschwunden (Foto: Anton)
Friedhofschefin Lange wolle sich die Sache nach ihrem Urlaub selbst ansehen. Sie beruhigt. In jedem Fall werde man Ersatz schaffen. Vielleicht noch im Herbst. Was sich für die kahle Stelle anbiete, werde man sehen. Indes machte sich die Friedhofsverwaltung verdient mit Neuanpflanzungen, die jetzt entlang von Wegen stehen, gepflegt und bewässert werden. Als Ersatz für all die großen und kleinen Bäume, die infolge extremer Trockenheit starben.

Was die verschwundene Hecke betrifft, so täte die Verwaltung gut daran, Pflanzungen zu bevorzugen, die Vögeln nicht nur Schutz, vielmehr auch Nahrung in harten Wintern bieten: Gehölze, die Beerenfrüchte tragen. Der Nordhäuser Friedhof mit seinem Baumbestand ist einer der ökologisch schönsten, die ich kenne.

Auf Bänken im Schatten grüner Dächer kann man als Besucher sinnend verweilen, in sich gehen, dem Gesang der Gefiederten lauschen, Ruhe finden. Neben dem Lob für die jungen Bäume fügte ich ein weiteres an, kämen noch einige Beerensträucher oder Früchte tragenden Bäumen hinzu, hier und da mit Nisthilfen versehen.
Anton Adlerauge
Autor: psg

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