nnz-online
Entdeckt

Eintauchen in die räumliche Welt

Sonnabend, 18. September 2021, 17:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung (Foto: nnz) Eröffnung der Ausstellung (Foto: nnz) Die meisten Abbildungsmedien geben unsere Welt nur flach wieder. Der Wunsch, Zweidimensionales räumlich darstellen zu können, ist schon sehr alt. Die neue Sonderausstellung im Museum Tabakspeicher, die heute Nachmittag eröffnet wurde, zeigt, welche faszinierende Erfindung es im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ermöglichte, die Welt in Bildern räumlich zu erleben: die Stereofotografie...

Blick in eine "andere Welt" (Foto: nnz) Blick in eine "andere Welt" (Foto: nnz)
Schon bald erfreute sie sich großer Beliebtheit. In ganz Europa herrschte eine regelrechte Stereomanie. Bald besaß jeder bürgerliche Haushalt ein Stereoskop zum Anschauen von 3D-Fotos. Mit diesem speziellen Betrachtungsgerät konnte man sich nun die Welt nach der Devise „Auf dem Sofa um die Welt“ kostengünstig nach Hause holen.

Zu den beliebtesten Motiven zählten Städte- und Landschaftsaufnahmen, die bis heute attraktiv sind und in der Motivwahl nicht selten denen glichen, die von Künstlern bereits gezeichnet und gemalt worden waren. Vor allem Rom, Venedig, London und Paris waren beliebte Reiseziele.

Begeben Sie sich auch auf eine stereofotografische Zeitreise durch unsere Heimatstadt. Der Fotograf Michael Garke zeigt ein breites Spektrum an mittlerweile historischen Nordhäuser Motiven und aktuelle stereofotografische Aufnahmen. Das Museum dankte ihm, der Carl Zeiss AG, Jena, dem Stadtmuseum Jena und mehreren Sammlern für die beeindruckenden und außergewöhnlichen Leihgaben. Der besondere Dank der Stadt, den Beigeordneter Peter Uhley überbrachte, galt der Kuratorin der Ausstellung, Birgitt Hellmann. Sie hatte bereits im Jahr 20216 die Ausstellung im Jenaer Stadtmuseum gestaltet.

In ihrem Vortrag ging sie auf die Geschichte der Stereoskopie von der Antike bis in die Jetztzeit ein. Erst die Möglichkeit der "Fotografie als Fortsetzung der Malerei mit anderen Mitteln" schuf jedoch die Voraussetzung, dass diese Form der Bilddarstellung quasi einer breiten Schicht der Bevölkerung die räumliche Sicht der Dinge ermöglichte, ohne jemals vor Ort gewesen zu sein.

Schauen Sie also in den kommenden Wochen (bis Jahresende) durch eine vom Museum Tabakspeicher zur Verfügung gestellte eine 3D-Brille und staunen Sie, so wie es schon unsere Ahnen taten.
Autor: psg

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de