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Bund der Vertriebenen

Tag der Heimat

Donnerstag, 23. September 2021, 12:11 Uhr
Die Heimatvertriebenen aus dem Landkreis Nordhausen begingen vergangene Woche ihren diesjährigen Tag der Heimat, der unter dem bundesweiten Motto „Vertreibung und Deportation ächten-Völkerverständigung fördern“ stand...

Der Kreisvorsitzende Egon Primas, der auch Vizepräsident des BdV ist, ging in seiner Rede anlässlich des 80. Jahrestages des Stalin-Erlasses zur Deportation und Verbannung der Russlanddeutschen auf deren Schicksal und das begangene Unrecht ein.

Auch erinnerte er an die Vertreibung der Deutschen aus den historischen deutschen Ostgebieten nach Ende des 2. Weltkrieges. Sie kamen hier in der neuen Heimat mit dem, was sie am Leib trugen, als Fremde an und wurden auch von den Einheimischen als solche betrachtet. Trotzdem ließen sie sich nicht beirren und halfen aktiv am Aufbau des in Schutt und Asche liegenden Heimatlandes mit und wurden heimisch. In ihrer Charta am 05./06. August 1951 erklärten die Heimatvertriebenen in Stuttgart den Verzicht auf Rache und Vergeltung und zeichneten Visionen eines freien und geeinten Europas, in denen die Völker ohne Furcht und Zwang leben, auf. Sie forderten das Recht auf Heimat ein, welches als grundlegendes Menschenrecht zu verstehen ist. Noch heute werden Debatten über ein internationales Vertreibungsverbot geführt, die in der Charta der Heimatvertriebenen wurzeln. Noch werden heute Vertreibungen gerechtfertigt, wie in den immer noch geltenden Benes´- Dekreten in Tschechien. Die daraus erwachsenen politischen und gesellschaftlichen Anliegen sind weiterhin im europäischen Dialog zu berücksichtigen.

Egon Primas erinnerte an die an die Vertreibung der Deutschen aus den historischen deutschen Ostgebieten (Foto: Bund der Vertriebenen) Egon Primas erinnerte an die an die Vertreibung der Deutschen aus den historischen deutschen Ostgebieten (Foto: Bund der Vertriebenen)


Er dankte dem als Gast anwesenden Bundestagsabgeordneten Manfred Grund für seine Unterstützung bei der Durchsetzung der Interessen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern auf Bundesebene. So wurden in der letzten Legislatur die Zwangsarbeiterentschädigung auf den Weg gebracht oder Deutsche Minderheiten in den Heimatgebieten unterstützt. Für Spätaussiedler konnten Verbesserungen im Rentenrecht erreicht werden. In Berlin wurde im Juli ein Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Vertreibung, Versöhnung eröffnet, dass das Gedenken an die Flucht und Vertreibung der Deutschen, deren Aufarbeitung und wissenschaftliche Erforschung sicherstellt.

Mit dem diesjährigen Kulturprogramm, welches der Männerchor Goldene Aue und die schlesische Heimatfreundin Gisela Bagemihl aus Niedersachswerfen ausgestalteten, wurden Erinnerungen wach. Durch ihren erinnerungspolitischen Einsatz und den lebendigen Kulturerhalt tragen die Heimatvertriebenen ihr kulturelles Erbe als gesamtgesellschaftlich relevante Angelegenheit an die nachkommenden Generationen weiter.

„Die Vertreibung der Deutschen ist tiefer, bis in die Gegenwart wirkender Einschnitt in der deutschen Geschichte. Das Thema muss auch in Zukunft im Bewusstsein unserer Gesellschaft wachgehalten werden. Die Heimatvertriebenen waren und sind Brückenbauer für ein geeintes friedliches Europa“, so Egon Primas abschließend.
Autor: red

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