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15. Thüringer Pflegesymposium

Fachlicher Austausch in Ilfeld

Sonnabend, 25. September 2021, 08:21 Uhr
Händeringend werden in den Alten-, Pflegeheimen und Krankenhäusern geeignete Fachkräfte gesucht aber der Markt ist leergefegt. Auf dem Pflegesymposium am Mittwoch sprach man sich mehrfach für eine Veränderung und Erweiterung der Pflegereform aus. Neue Arbeits- und Ausbildungsbedingungen sollen den Beruf attraktiver machen…

Wir müssen die Arbeitsbedingungen verbessern, forderte Martina Röder, Gastgeberin und Geschäftsführerin der Ilfelder Neanderklinik am vergangenen Mittwoch bei dem 15. Thüringer Pflegesymposium. Verbessern heißt: mehr Zeit für die zu Pflegenden und eine höhere Vergütung im Job. Schirmherrin war auch diesmal Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner.

Teilnehmer aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen kamen in der Ilfelder Neanderklinik zu einem fachlichen Austausch zusammen. Wir haben Themen gewählt, die uns alle bewegen, sagte Martina Röder. So wurde von Carsten Drude, Vorsitzender des Bundesverbandes Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe, über den neuen, generalistischen Ausbildungsweg gesprochen. „Für die Lernenden sind die Ausbildungswege abhängig vom Angebot des Trägers und der Schule“, erläuterte Drude. In insgesamt 400 Praxisstunden sollen die Azubis alles Praktische kennen lernen. Drude ist sich sicher, dass es durch den generalistischen Weg gelungen ist, Interesse für den Beruf zu wecken. Rechtsanwalt Stephan Kreuels aus Münster sprach am vergangenen Mittwoch über heilkundliche Aufgaben und Organisationsverantwortung der Pflegeprofession. Ein Update zur Aktualisierung der Begutachtungsrichtlinie zur Pflegebedürftigkeit gab Sabine Hindrichs. Sie erläuterte auch den Konflikt „Selbstbestimmung versus Selbstständigkeit“.

„Wir stehen alle vor Herausforderungen und wir möchten uns im Namen des Deutschen Pflegeverbandes herzlich für ihr Engagement bedanken“, sagte die Geschäftsführerin der Neanderklinik den Teilnehmenden. Es fehlen Personalbemessungsinstrumente für den Krankenhausbereich, diese sind aktuell noch nicht auf den Weg gebracht. Alle Personalbemessungen und Lohnerhöhungen, die wir hier durchführen, führen aktuell immer dazu, dass es für die zu pflegenden Seniorinnen und Senioren teurer wird. Diese Situation ist nicht mehr tragbar, mahnte Röder.

Zum Abschluss wurde zum Deutschen Pflegetag nach Berlin eingeladen. Er findet am 13. und 14. Oktober als Hybridveranstaltung statt.
Sandra Witzel
Autor: swi

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