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EINE AUSSTELLUNG, DIE MAN SEHEN SOLLTE:

Gefräßige Räuber der Urzeit

Mittwoch, 24. November 2021, 11:56 Uhr
Riesen der Urzeit. Wer die Ausstellung auf dem Bebelplatz noch nicht sah, sollte das nachholen. Sie ist beeindruckend. Bis zum Sonntag ist täglich von 14 bis 17 Uhr noch Gelegenheit gegeben. Betreiber Mario Reinhard gab sich mit seinem Team viel Mühe, um interessierten Menschen einen Einblick in eine längst untergegangene Tierwelt zu geben. Kurt Frank hat sich auf dem Platz umgesehen...

Furcht einflößend war auch Sarcosuchus imperato. Er  war der Schrecken in Flüssen und Teichen. Mehrfach schwerer und doppelt so lang wie heute lebende Echsen. (Foto: Kurt Frank) Furcht einflößend war auch Sarcosuchus imperato. Er war der Schrecken in Flüssen und Teichen. Mehrfach schwerer und doppelt so lang wie heute lebende Echsen. (Foto: Kurt Frank)
Nordhausen. Diese Schau hat es in sich. Die Modelle sind weitgehend der Originalgröße der Tiere der Urzeit angepasst und gestaltet, sagt Reinhard im Gespräch mit der nnz. Da ist das gefräßigste und gefährlichste „Ungeheuer“, das jemals auf dem Lande lebte: der Tyrannosaurus Rex. Sechs Meter hoch, 13 Meter lang und bis sieben Tonnen schwer machte er alles nieder, was ihm vor das gewaltige zähnebespickte Maul kam. Nur die gewaltigen Pflanzenfresser hatten ihn nicht zu fürchten.

Was T-Rex auf dem Lande, war Sarcosuchus imperator in Flüssen und Seen. Doppelt so lang und mehrfach schwerer als heutige Krokodile war er der Kaiser dieser Art Riesenechsen. Ein Skelett dieses Superkrokodils fanden Forscher 1964 in einem Wüstengebiet in Niger.

Die längste Flügelspannweite heute lebender Vögel (Albatros/Bartgeier) beträgt drei Meter. Nichts im Vergleich zu den Flugsauriern, die einst zahlreich die Erde bevölkerten. Der markanteste unter ihnen war Dracula. Vermutlich war er zehn Zentner schwer und hatte eine Flügelspannweite ab 12 Meter.

Ob Tyrannosaurus Rex oder das riesige Super-Krokodil, größenmäßig wirkten sie dennoch wie Zwerge neben den mächtigen Pflanzenfressern mit ihren langen Hälsen und Schwänzen. Star unter ihnen war der Argentinosaurus. Mit einer Länge von über 30 Metern und einem Gewicht von über 70 Tonnen hätte er in Gänze auf dem August-Bebel-Platz alles andere in den Schatten gestellt. Argentinosaurus war das größte Landlebewesen auf Erden.

Und dennoch war dieser Saurier nicht das gewaltigste und größte Lebeswesen, das je existierte. Der Blauwal, ein Säugetier, übertraf die riesigen Echsen deutlich. Der größte vermessene Blauwal maß in der Länge 33,5 Meter und hatte ein Gewicht von 190 Tonnen. Das waren mehr als 30 ausgewachsene Elefanten.

Während die Dinos, die rund 140 Millionen Jahre die Welt beherrschten, durch eine Natur-Katastrophe vermutlich infolge eines Meteoriteneinschlages ausstarben, brachte der Mensch durch Jagd den Blauwal an den Rand seiner Existenz. Noch ist sein Bestand nicht gesichert. Gelingt es nicht, die letzten ihrer Art zu retten, wäre es für die Menschheit ein unsagbarer Verlust.

Der gefräßigste und gefährlichste Räuber auf dem Lande aller Zeiten war Tyrannosaurus Rex: Bis sieben Tonnen schwer, sechs Meter hoch und etwa 13 Meter lang soll er gewesen sein. (Foto: Kurt Frank) Der gefräßigste und gefährlichste Räuber auf dem Lande aller Zeiten war Tyrannosaurus Rex: Bis sieben Tonnen schwer, sechs Meter hoch und etwa 13 Meter lang soll er gewesen sein. (Foto: Kurt Frank)
Zahlreiche Modelle einstiger Urzeitviecher zeigt Mario Reinhard in seiner Schau. An Informationstafeln erfährt der Betrachter Wissenswertes aus dem Leben dieser Tiere. Kaum zu glauben, das aus Sauriern wie Tyrannus später die Vögel hervorgingen, wie zum Beispiel unser Haushuhn.
Kurt Frank
Autor: psg

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