Lohn-Plus lockt
Nordthüringen auf Bauarbeiter-Suche
Dienstag, 30. November 2021, 11:12 Uhr
Der Bau bleibt krisenfest und wird zusätzliche Manpower brauchen: Die Zahl der Bauarbeiter in Nordthüringen werde steigen, prophezeit die Gewerkschaft IG Bau. Mit den heute rund 4.000 Baubeschäftigten sei das, was die Ampel-Koalition vorhat, nicht zu schaffen...
"Für den Neubau von Wohnungen und vor allem auch für das klima- und seniorengerechte Sanieren wird jede Hand, die zupackt, gebraucht und sie wird gut bezahlt, sagt Matthias Lötzsch von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
Der Vorsitzende der IG BAU Nordthüringen spricht von einer Beschäftigungsoffensive, die auf den Bau im Kreis Nordhausen zukomme. Es wird höchste Zeit, deutlich zu machen, dass die Branche eine gute Jobperspektive bietet: Es lohnt sich, auf dem Bau zu arbeiten, so Lötzsch. Dazu passe das Lohn-Plus, das die Gewerkschaft jetzt erreicht habe: insgesamt 8,5 Prozent in drei Schritten. Damit habe die IG BAU den Beschäftigten im Osten eine klare Perspektive verschafft: Das jetzt fest vereinbarte Ziel sei, dass in Zukunft jeder Facharbeiter im Osten genau so bezahlt werde wie im Westen. Das ist wichtig, um die Arbeit attraktiver zu machen. Die erste Lohnerhöhung muss schon Anfang Dezember, wenn der November-Lohn kommt, auf dem Konto sein. Dazu kommt noch eine Einmalzahlung von 220 Euro als Corona-Prämie. Auch das Azubi-Portemonnaie wird dicker. Und zusätzlich gibt es jetzt zum ersten Mal eine generelle Entschädigung für die oft langen Fahrten zu den Baustellen: Das Wegezeit-Geld kommt. Der Start ist geschafft. Ab 2023 wird es dann in voller Höhe gezahlt, so Lötzsch.
Für jeden Weg zur Baustelle bekommen Bauarbeiter künftig je nach Fahrstrecke zwischen sechs und acht Euro pro Tag zusätzlich, so die Gewerkschaft. Das macht aufs Jahr gerechnet rund 1.500 Euro netto mehr im Portemonnaie. Denn im Schnitt ist ein Bauarbeiter immerhin 64 Kilometer am Tag unterwegs, um morgens zur Baustelle zu kommen, erklärt der Vorsitzende der IG BAU Nordthüringen. Für den Fall, dass die Distanzen zwischen Bauunternehmen und Baustelle zu groß sind, um sie täglich zu fahren, haben IG BAU und Bau-Arbeitgeber je nach Entfernung eine Wegezeit-Entschädigung zwischen 18 und 78 Euro pro Woche vereinbart.
Damit sei der IG BAU ein Durchbruch bei den Tarifverhandlungen gelungen. Die Gewerkschaft spricht von einem Zukunftspaket Bau, mit dem die Berufe der Branche und damit auch eine Ausbildung auf dem Bau attraktiver geworden seien. Vorausgegangen war eine ungewöhnlich harte Tarifauseinandersetzung: Es waren extrem langwierige und zähe Verhandlungen. Mehr als einmal drohten sie zu platzen. Ein bundesweiter Baustreik lag in der Luft. Knackpunkt war dabei die Wegezeit-Entschädigung. Dass die jetzt steht, ist ein tarifpolitischer Meilenstein für die Branche, sagt Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. Er ist an der Gewerkschaftsspitze für das Bauhauptgewerbe verantwortlich.
Vor der Baubranche in Nordthüringen liegt jetzt eine Mammutaufgabe, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Matthias Lötzsch. Neu bauen, umbauen, sanieren Häuser, Straßen, Brücken: Die neue Bundesregierung ampelt neue Bauaufträge. Es wird deshalb bei vollen Auftragsbüchern bleiben. Dabei biete der Tarifabschluss dem Bau Perspektive: Die Lohnsteigerung erfolge in drei Stufen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages gehe bis Ende März 2024. Über Details zum Bau-Tarifabschluss insbesondere auch zum Wegezeit-Geld informiert die IG BAU in der Region: 069 - 95 737 - 845 bzw. 0170 96 75 816. Und im Internet: www.igbau.de/Bauhauptgewerbe.de
Autor: red"Für den Neubau von Wohnungen und vor allem auch für das klima- und seniorengerechte Sanieren wird jede Hand, die zupackt, gebraucht und sie wird gut bezahlt, sagt Matthias Lötzsch von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
Der Vorsitzende der IG BAU Nordthüringen spricht von einer Beschäftigungsoffensive, die auf den Bau im Kreis Nordhausen zukomme. Es wird höchste Zeit, deutlich zu machen, dass die Branche eine gute Jobperspektive bietet: Es lohnt sich, auf dem Bau zu arbeiten, so Lötzsch. Dazu passe das Lohn-Plus, das die Gewerkschaft jetzt erreicht habe: insgesamt 8,5 Prozent in drei Schritten. Damit habe die IG BAU den Beschäftigten im Osten eine klare Perspektive verschafft: Das jetzt fest vereinbarte Ziel sei, dass in Zukunft jeder Facharbeiter im Osten genau so bezahlt werde wie im Westen. Das ist wichtig, um die Arbeit attraktiver zu machen. Die erste Lohnerhöhung muss schon Anfang Dezember, wenn der November-Lohn kommt, auf dem Konto sein. Dazu kommt noch eine Einmalzahlung von 220 Euro als Corona-Prämie. Auch das Azubi-Portemonnaie wird dicker. Und zusätzlich gibt es jetzt zum ersten Mal eine generelle Entschädigung für die oft langen Fahrten zu den Baustellen: Das Wegezeit-Geld kommt. Der Start ist geschafft. Ab 2023 wird es dann in voller Höhe gezahlt, so Lötzsch.
Für jeden Weg zur Baustelle bekommen Bauarbeiter künftig je nach Fahrstrecke zwischen sechs und acht Euro pro Tag zusätzlich, so die Gewerkschaft. Das macht aufs Jahr gerechnet rund 1.500 Euro netto mehr im Portemonnaie. Denn im Schnitt ist ein Bauarbeiter immerhin 64 Kilometer am Tag unterwegs, um morgens zur Baustelle zu kommen, erklärt der Vorsitzende der IG BAU Nordthüringen. Für den Fall, dass die Distanzen zwischen Bauunternehmen und Baustelle zu groß sind, um sie täglich zu fahren, haben IG BAU und Bau-Arbeitgeber je nach Entfernung eine Wegezeit-Entschädigung zwischen 18 und 78 Euro pro Woche vereinbart.
Damit sei der IG BAU ein Durchbruch bei den Tarifverhandlungen gelungen. Die Gewerkschaft spricht von einem Zukunftspaket Bau, mit dem die Berufe der Branche und damit auch eine Ausbildung auf dem Bau attraktiver geworden seien. Vorausgegangen war eine ungewöhnlich harte Tarifauseinandersetzung: Es waren extrem langwierige und zähe Verhandlungen. Mehr als einmal drohten sie zu platzen. Ein bundesweiter Baustreik lag in der Luft. Knackpunkt war dabei die Wegezeit-Entschädigung. Dass die jetzt steht, ist ein tarifpolitischer Meilenstein für die Branche, sagt Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. Er ist an der Gewerkschaftsspitze für das Bauhauptgewerbe verantwortlich.
Vor der Baubranche in Nordthüringen liegt jetzt eine Mammutaufgabe, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Matthias Lötzsch. Neu bauen, umbauen, sanieren Häuser, Straßen, Brücken: Die neue Bundesregierung ampelt neue Bauaufträge. Es wird deshalb bei vollen Auftragsbüchern bleiben. Dabei biete der Tarifabschluss dem Bau Perspektive: Die Lohnsteigerung erfolge in drei Stufen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages gehe bis Ende März 2024. Über Details zum Bau-Tarifabschluss insbesondere auch zum Wegezeit-Geld informiert die IG BAU in der Region: 069 - 95 737 - 845 bzw. 0170 96 75 816. Und im Internet: www.igbau.de/Bauhauptgewerbe.de
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