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Ein Blick in die Statistik

Preisexplosion treibt Inflation

Mittwoch, 12. Januar 2022, 10:15 Uhr
Die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung, der Preisverfall der Mineralölprodukte im Vorjahr sowie die Einführung der CO2-Bepreisung führten 2021 zu einer zusätzlichen Steigerung der Inflationsrate. Es ist die höchste durchschnittliche Inflationsrate seit 27 Jahren…

Im Jahr 2021 lagen die Verbraucherpreise um durchschnittlich 3,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ein Jahr zuvor betrug die durchschnittliche Jahresteuerungsrate 0,9 Prozent. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik stiegen die Verbraucherpreise im Jahr 2021 auf einen durchschnittlichen Index von 109,7 (Basis 2015=100).

Die Verknappung des Rohöls am Weltmarkt sowie pandemiebedingte Produktions- und Lieferengpässe ließen Mineralölprodukte und Nahrungsmittel spürbar teurer werden. Die Preise der Mineralölprodukte, Heizöl und Kraftstoffe, stiegen 2021 um durchschnittlich 26,5 Prozent. Die Preise für leichtes Heizöl lagen um 48,8 Prozent über dem Vorjahresniveau, die Kraftstoffpreise um 22,4 Prozent. Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurde 2021 eine durchschnittliche Teuerung von 3,4 Prozent beobachtet. Starke Preisanstiege verzeichneten Bohnenkaffee (+7,9 Prozent), Gemüse (+6,5 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+4,2 Prozent) sowie Speisefette und Speiseöle (+4,0 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben der Haushalte entfallen auf Dienstleistungen, darunter mit dem größten Anteil die Mieten. Die Preise der Dienstleistungen erhöhten sich binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent, die Nettokaltmieten um 1,2 Prozent. Weitere nennenswerte Preissteigerungen gab es im Dienstleistungsbereich für die häusliche Alten- und Behindertenpflege (+17,4 Prozent), für die Betreuung im Altenwohnheim (+7,7 Prozent) sowie für Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für die Körperpflege (+4,9 Prozent).

Im Monat Dezember lag die Jahresteuerungsrate um 5,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Gegen- über dem Vormonat November stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent. Einen starken Einfluss auf die Höhe der Inflationsrate im Dezember hatten die Energiepreise (+15,9 Prozent). Dazu gehören Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe. Binnen Jahresfrist verteuerten sich insbesondere leichtes Heizöl (+63,0 Prozent), Kraftstoffe (+31,9 Prozent) sowie Fern- wärme (+23,2 Prozent).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke lagen um 6,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders hohe Preissteigerungen wurden für Speisefette und Speiseöle (+19,8 Prozent), Kaffee, Tee, Kakao (+12,7 Prozent) sowie Gemüse (+12,0 Prozent) berechnet.
Autor: red

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