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MONTESSORI Nordhausen- DEGAMBA

Schulpartnerschaft in großer Gefahr

Freitag, 08. Juli 2022, 08:57 Uhr
Zwischen der Nordhäuser Montessori-Schule und der Degambaschule in Äthiopien besteht seit Jahren eine rege Schulpartnerschaft. Über die Beziehungen beider Einrichtungen schreibt regelmäßig Katrin Cieslak für die nnz. Anliegen ist es, mitzuhelfen, um Kindern in dem armen Land eine Schulbildung zu ermöglichen. Doch dunkle Wolken am politischen Horizont machen große Sorgen. Cieslak schreibt...


Nordhausen/Degamba. Liebe Äthiopienpaten und -freunde! Kurz vor Beginn der Sommerferien möchte ich euch noch einen kurzen Einblick in den aktuellen Stand in Äthiopien geben. So sehr hatten wir gehofft, dass die versprochenen Friedensgespräche im Mai eine Änderung bringen werden. Leider bisher ohne jeden Erfolg. In Tigray hat sich eine neue Regierung gebildet, die gesprächsbereit ist, doch bisher bleiben die Gespräche von Abys Seite aus.

Nach wie vor ist die dramatische Lage unverändert. Täglich sterben tausende Menschen. Inzwischen kommen viele Menschen nach Mekelle, der Hauptstadt Tigrays, in der Hoffnung, hier etwas Essbares zu bekommen. Doch auch hier erreichen die angekommenen Lebensmittel nur einen Bruchteil der Bevölkerung. Eine Tankfüllung kostet inzwischen 650 Euro. Deshalb fahren in der noch vor kurzem so entwickelten Hauptstadt nun wieder Pferdefuhrwerke.

Ich werde oft gefragt, wie wir helfen können. Aber tatsächlich ist es derzeit immer noch nicht möglich zu helfen. Tigray ist immer noch eingeschlossen und somit sind Lebensmittellieferungen nach wie vor nicht möglich. Derzeit gelangen nur ab und zu einige Lebensmittel und Medikamente nach Tigray.

Doch auch für sie ist die Verteilung auf Grund des fehlenden Benzins fast unmöglich. Der kleine Film, der auf Arte ausgestrahlt wurde, spiegelt sehr eindrücklich die dramatische Lage in Tigray wieder. So können wir nur weiterhin hoffen, das sich die Lage ändert und wir wieder Hilfe nach Degamba schicken können.
Katrin Cieslak
Autor: psg

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