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Ein Blick in die Statistik

In Thüringern wurde weniger gearbeitet

Mittwoch, 03. August 2022, 10:19 Uhr
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik hat im Jahr 2020 eine erwerbstätige Person in Thüringen durchschnittlich 3,5 Prozent weniger Arbeitsstunden als im Vorjahr erbracht. In Verbindung mit einer ebenfalls rückläufigen Zahl der Erwerbstätigen lag das Minus des Arbeitsvolumens thüringenweit insgesamt bei 5,2 Prozent…

Diese Entwicklung zeigte sich in nahezu allen kreisfreien Städten und Landkreisen in Thüringen. Bereits in den Jahren zuvor war in den Thüringer Kreisen eine stetige Abnahme der geleisteten Arbeitsstunden festzustellen. Dieser Trend wurde im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie merklich verstärkt.

Wie die Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ ergaben, leisteten im Jahr 2020 die Erwerbstätigen in den Thüringer Kreisen insgesamt 1,4 Milliarden Arbeitsstunden. Das waren 5,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Spannweite des Arbeitsvolumens reichte von 27,4 Millionen Stunden in der Stadt Suhl bis 197,9 Millionen Stunden in der Stadt Erfurt. Am stärksten nahmen die geleisteten Arbeitsstunden im Landkreis Sonneberg ab (-9,2 Prozent), am wenigsten in der Stadt Erfurt (-3,1 Prozent). Der Rückgang betraf vor allem die Wirtschaftsbereiche „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ sowie „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ (je -7,3 Prozent). Deutlich weniger betroffen war der Bereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit, Häusliche Dienste“ (-1,9 Prozent).

Die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen zeigte sich im Jahr 2020 in allen kreisfreien Städten und Landkreisen in Thüringen rückläufig. In der Stadt Weimar arbeiteten die Erwerbstätigen durchschnittlich 1 342 Stunden, im Landkreis Sömmerda 1 405 Stunden. Den höchsten Rückgang bei der Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen verzeichnete die kreisfreie Stadt Weimar (-4,4 Prozent), den niedrigsten Rückgang die kreisfreie Stadt Erfurt (-3,2 Prozent).

Die Arbeitsstunden pro Kopf hatten bereits vor der Corona-Pandemie in allen kreisfreien Städten und Landkreisen stetig abgenommen. Im Vergleich der Jahre 2010 und 2019 ging die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen in Thüringen zwischen 3,6 Prozent in der kreisfreien Stadt Gera und 6,9 Prozent im Landkreis Weimarer Land zurück. Für die meisten Thüringer Kreise traf diese Entwicklung auch auf die Arbeitsstunden insgesamt zu. Lediglich die kreisfreie Stadt Jena und der Landkreis Sömmerda entwickelten sich entgegen diesem Trend. Aufgrund der vergleichsweise hohen Wachstumsraten bei der Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stiegen die Arbeitsstunden 2019 gegenüber 2010 in Jena mit 7,5 Prozent deutlich, im Landkreis Sömmerda mit 0,9 Prozent leicht an.

*Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am jeweiligen Arbeitsort, die als Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer oder als Selbstständige bzw. als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäfti- gungsverhältnissen. Nicht zum Arbeitsvolumen gehören hingegen die bezahlten, aber nicht geleis- teten Arbeitsstunden, beispielsweise Jahresurlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder krank- heitsbedingte Abwesenheit.
Autor: red

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