nnz-online
Wieder Anzeige gegen Lipprechteröder Schäfer:

Lamm zum Sterben über Zaun geworfen

Sonnabend, 06. August 2022, 09:45 Uhr
Am Abend des 17. Juli fand eine Frau ein etwa vier bis fünf Monate altes Lamm in einem Graben liegend in der Nähe eines Tierhaltungsbetriebs in Lipprechterode. Sie ging zunächst davon aus, dass das Tier bereits tot war – doch dann spürte sie den Herzschlag und brachte es in eine Tierklinik…

Lamm zum Sterben über den Zaun geworfen? (Foto: PETA/SD) Lamm zum Sterben über den Zaun geworfen? (Foto: PETA/SD)

Als die Finderin bemerkte, dass das entsorgte Lamm noch lebte, fuhr sie mit dem Schäfchen direkt in eine Tierarztpraxis und ließ das Tier notversorgen: Das Lamm erhielt unter anderem Infusionen, ein Antibiotikum und Aufbaumittel, da es mit se. inen nur 14 Kilogramm an massivem Untergewicht litt. Ein Lebenshof in Weilrode nahm das geschwächte Tier auf und kümmerte sich liebevoll um das Tier, das den Namen Lasse erhielt. Tagelang wurde versucht, das Leben des kleinen Lasse zu retten, doch Parasiten hatten seinen geschwächten Körper so sehr befallen, dass seine Kraft nicht reichte.

Am 28. Juli verstarb Lasse schließlich. Sein Körper war über die vergangenen Wochen und Monate nicht ausreichend ernährt worden und dadurch nicht mehr stark genug für den Kampf um Leben und Tod

Die Tierschutzorganisation PETA hat jetzt den mutmaßlichen Täter angezeigt; einen Schäfer aus Lipprechterode im Landkreis Nordhausen, der zuvor bereits wegen Tierschutzverstößen Strafanzeigen erhielt und wegen anderer Delikte der quälerischen Tiermisshandlung aktenkundig ist. Damals wurden tierquälerische Misshandlungen auf seinem Gehöft nachgewiesen, weshalb das Veterinäramt des Nordhäuser Landratsamtes ihm Auflagen erteilte.
 
„Wir haben nun erneut Strafanzeige gegen den Schäfer bei der Staatsanwaltschaft Mühlhausen erstattet wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen das Strafgesetz wegen der Entsorgung des Schafes, die mit erheblichem Leid und Schmerzen in Verbindung steht. Die Entsorgung des lebenden Schafes erfolgte unserer Ansicht nach unter dem Vorsatz, dass das Tier stirbt. Wir fordern daher ein Tierhalteverbot für den Schäfer“, schreibt PETA in einer Stellungnahme.

Die PETA-Aktivistin Jana Hoger läßt sich folgendermaßen zitierten: „Der Schäfer hat hier wissentlich ein kleines Lebewesen zum Sterben zurückgelassen. Solch eine Tierquälerei muss Konsequenzen haben. Hätte der Schäfer sich früher um Lasse gekümmert, wäre das Lamm heute noch am Leben. Der Körper von Lasse war zum Zeitpunkt des Auffindens völlig dehydriert und mit massivem Durchfall verschmiert, so schwer litt er an dem Parasitenbefall. Der Halter hätte so viel Herz zeigen und ihn wenigstens medizinisch versorgen lassen müssen – dann hätte Lasse die Chance gehabt heute noch zu leben.“

Die nnz online wird sich mit dem Nordhäuser Veterinäramt in Verbindung setzen und den Fall weiter begleiten.
Olaf Schulze
Autor: osch

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2021 nnz-online.de