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Handwerkercamp des KILA Nordhausen - Tag 8

Auf auf mein Herz und singe

Sonntag, 14. August 2022, 09:50 Uhr
Die Tage hier vergehen wie im Flug, war es nicht erst gestern gewesen, als wir hier ankamen? Nun heißt es schon wieder ans Abschied nehmen denken. Aber vorher geht es zur Morgenandacht auf den Berg. Der Himmel ist blau und die Sonne lacht, da ist keine Zeit für Abschiedsgedanken...

KILA Handwerkercamp 2022 (Foto: D.Buntfuß) KILA Handwerkercamp 2022 (Foto: D.Buntfuß)

Eine lange Tradition im Camp ist das „Hochzeit feiern“ geworden. Und so ist es heute endlich soweit. Der Berg wird noch vor dem Theaterstück ein zweites Mal erklommen um „Camphochzeit“ zu spielen. Ein großer Spaß für Kinder und Mitarbeiter. Dann erschallen wieder die Trompetentöne zum Start des Theaters und schnell füllen sich die Reihen im großen Zelt.

Paul Gerhardt und seine Frau sind noch immer in Sorge um ihren Freund Johann Crüger. Er leidet sehr unter dem Verlust seiner Frau und der Kinder. Er weiß, das s er nicht verlassen ist, dass Gott ihn in seiner Hand hält, aber trotzdem übermannt ihn manchmal die Traurigkeit. Wie gut, dass er Menschen wie seinen Freund Paul an der Seite hat, die dann bei ihm sind und ihn Mut machen, die mit und für ihn beten!
Paul Gerhardt unterdessen bereitet seine Osterpredigt vor. Ein großer Gottesdienst; ist Ostern doch das wichtigste Fest der Christen und möchte Gerhardt den Menschen erzählen vom mutmachenden Evangelium und die hoffnungsvolle Botschaft von Jesu Auferstehung allen weitersagen. Ebenso ist er gespannt auf die neuen Gesangbücher, welche auf Anordnung des Kurfürsten ja nun gedruckt werden, und am Ostermontag der Gemeinde ausgehändigt werden sollten.

Die Gemeinde ist genauso gespannt wie Familie Gerhardt und Johann Crüger, als am Ostermontag der Gesangbuchkomissionsvorsitzende Kathedrix die Kiste mit neuen Büchern in die Kirche bringt. Sollte nun alles gut gegangen sein, und Gerhardt`s Lieder fortan in Büchern nachzusingen sein?
Weit gefehlt! Wer das denkt hat die Rechnung ohne den intriganten Kathedrix gemacht. Er unterstützt ausschließlich die lateinische Sprache, kein einziges Lied ist im „neuen“ Buch zu finden und schon gar keines von Paul Gerhardt! Die Empörung ist groß! Wie kann dieser Mann so etwas tun?

Auch Crügers Geduldsfaden ist nun am Ende und er fordert die Gemeinde auf, die Beschwerde direkt zum Kurfürsten zu bringen. Gesagt, getan macht man sich auf zum Kurfürstenpalais. Die Menschen machen ihrem Ärger Luft, sie rufen: „Gerhardt`s Lieder müssen sein, schreibt sie ins Gesangbuch rein!“ und „Gerhardt`s Lieder die sind neu, wir woll`n sie singen ohne Scheu! “
Dem Kurfürsten hat keine Wahl, er empfängt Gerhardt und Crüger. Sehr groß ist seine Verärgerung über die Eigenmächtigkeit und Anmassung seines Untergebenen Kathedrix. Untergräbt dieser doch im hohen Maße die Autorität des Kurfürsten, und ausserdem hat er ehrliches Interesse am singbaren, deutschen Kirchenliedern in den Gemeinden seines Fürstentums.
Sofort wird ein neuer Druckauftrag vom Kurfürsten herausgegeben und versichert, das diesmal Paul Gerhardt ́s Lieder in den Kirchengesangbüchern enthalten sein werden! Für Kathedrix hat das schwere Folgen. Er wird seines Amtes enthoben, kann ab sofort sein Dasein als „kleiner Dorflehrer“ auf dem Lande bestreiten.

Ein Happy End für unser Theaterstück, und der Beginn der „ Sternstunde“ der Kirchenmusik, wie man in den Geschichtsbüchern nachlesen kann. Einen großen Schatz hat uns Paul Gerhardt mit seinen unzähligen Chorälen hinterlassen. Wir können die Sprache verstehen, es ist wertvoll über die Inhalte nachzudenken und wir haben in dieser Woche erfahren, dass sie sehr wohl auch immer noch frisch und rockig klingen können.
Auch heute schließt sich eine Bibelarbeit an. Es ist ein gutes Gefühl mit Freunden, die man über die Woche gewonnen hat ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen über Gott und die Welt oder von eigenen Erfahrungen mit Gott zu erzählen.

Klein & Groß beisammen
Ein letztes Mal hört man auf dem Gelände geschäftiges Tun,
viele Hände werkeln ohne auszuruhn.
Noch schnell wird ein Lieblingsstück fertig gemacht, oder beim spielen mit dem neuen Freund tüchtig gelacht.

Die Mitarbeiter wuseln und sind aufgeregt,
weil heute abend noch `ne große Party losgeht. Dann ist es soweit, der Spot geht an,
„Klein gegen Groß“ ist heute dran.
Die Menge spendet schon tosend Applaus,
da kommen auch schon die Gäste raus. Bekannt aus Kino, TV und youtube,
finden das alle Kinder voll gut.
Man zeigt sein Talent und mißt seine Kraft,
und zeigt dabei Sachen, die nicht jeder schafft. Dafür gibt es Beifall, das ganze Zelt bebt.
So was man nicht alle Tage erlebt.
Die Show, war super, hat Spaß gemacht
und dann geht`s zum Abend zur Taizeandacht. Dann fall`n uns im Zelt bald die Augen zu,
und in allen Zelten ist Ruh.
i.A. Dennis Buntfuß


Autor: red

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