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Hochschule nimmt saniertes Lehrgebäude in Betrieb

Was lange währt

Mittwoch, 05. Oktober 2022, 12:21 Uhr
Wer alte Gebäude ertüchtigen will, der sieht sich oft bösen Überraschungen gegenüber. Das ist auch bei einer Hochschule nicht anders, wobei die Sanierung des „Gebäude 19“ noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hatte. Doch was lange währt wird bekanntermaßen gut…

An der Hochschule Nordhausen wurde heute das grundsanierte Lehrgebäude im Herzen des Campus in Betrieb genommen (Foto: agl) An der Hochschule Nordhausen wurde heute das grundsanierte Lehrgebäude im Herzen des Campus in Betrieb genommen (Foto: agl)


Eigentlich hätte der Umbau des alten Lehrgebäudes im Herzen des Nordhäuser Campus nur ein Jahr dauern sollen. Am Ende waren es drei lange Jahre, die heute mit der feierlichen Eröffnung des grundsanierten Gebäudes ein Ende fanden.

Das Gebäude stammt aus den frühen 1970er Jahren und trotz des Alters entschied man sich für eine Sanierung im Bestand und gegen einen kompletten Neubau. Die üblichen „Überraschungen“, die bei genauerer Betrachtung altgedienter Bausubstanz häufig auftreten waren aber einmal nicht das Kernproblem. Vielmehr hatten die Bauherren aus dem zuständigen Erfurter Ministerium mit den Gewerken zu kämpfen. Von denen arbeiteten immerhin 36 an der zügigen Umsetzung der Pläne. Und zwei taten es nicht, oder zumindest nicht wie erwartet, was auch noch juristische Zwischenspiele mit sich brachte. Hinzu kamen generelle Personalprobleme und die Corona-Krise, wobei diese hier einmal ihr Gutes hatte: Dank der digitalen Lehre brauchte die Hochschule die Räumlichkeiten nicht mit der Dringlichkeit normaler Zeiten.

Ministerin Susanna Karawanskij unterstrich mit Blick auf die Nachhaltigkeit im Bau die Notwendigkeit der ingenieurtechnischen Ausbildung  (Foto: agl) Ministerin Susanna Karawanskij unterstrich mit Blick auf die Nachhaltigkeit im Bau die Notwendigkeit der ingenieurtechnischen Ausbildung (Foto: agl) Heute nun nahm die Odyssee ein Ende. Das Gebäude wurde grundlegend energetisch saniert und an moderne Bedingungen angepasst. Dazu gehören neben frischer Farbe, neuem Mobiliar, ordentlicher Belüftungstechnik und umfassender Dämmung vor allem digitale Übertragungstechnik in den Hörsälen und Seminarräumen. Der Kostenpunkt lag am Ende bei 8,5 Millionen Euro, wobei der Freistaat rund 6,4 Millionen über den „Hochschulpakt“ beisteuerte.
Euro bei.

"Mit der Einweihung des neuen Hörsaalgebäudes ist in der Entwicklung des hiesigen Campus ein weiteres Etappenziel geschafft. Wir gehen hier in Nordhausen nicht den üblichen Weg vieler Hochschulen, die überwiegend neu gebaut werden. Seit Gründung der Hochschule verfolgten wir die Strategie einer Sanierung des Bestands und das war damals schon eine sehr zukunftsweisende Entscheidung", so Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij. "Umbau statt Neubau spart Ressourcen und CO2. Insbesondere dem Team des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr (TLBV) ist es kontinuierlich gelungen, die Bestandsbauten der alten Landwirtschaftsschule in zeitgemäße Forschungs- und Lehrgebäude umzubauen und die Anforderungen an klimagerechtes Bauen umzusetzen", fügte sie hinzu.

"Mit modernen Lehrgebäuden schaffen wir beste Lehr- und Lernbedingungen in Nordhausen", sagte Wissenschaftsstaatssekretär Carsten Feller. Eine gut ausgebaute Infrastruktur trage letztlich zur Attraktivität des Hochschulstandorts und damit zur Stärkung von Wirtschaft und Wissenschaft in der Region bei.

Die neue digitale Ausstattung wurde sogleich einer kritischen Überprüfung unterzogen (Foto: agl) Die neue digitale Ausstattung wurde sogleich einer kritischen Überprüfung unterzogen (Foto: agl)


"Mit ihren derzeit rund 2.000 Studierenden leistet die Hochschule Nordhausen einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region Nordthüringen." Dass die Sanierung von Gebäude 19 dabei nach neuesten baulichen und energetischen Kriterien erfolgt sei, sei für eine Hochschule, die sich in Forschung und Lehre übergreifend dem Thema, Nachhaltigkeit' verschrieben habe, selbstverständlich gewesen.

Auf dem Campus blickt man mit dem Semesterstart bereits in die Zukunft. Angesichts der schwierigen Energielage sei es dringend geboten, die Sanierung des eigenen Heizhauses voranzutreiben, gab Hochschulpräsident Prof. Jörg Wagner den Ministeriellen mit auf dem Weg. Die Wiederrum blickten auf die Gebäude in der Helmestraße, die einer baulichen Umgestaltung zum „Forschungscampus“ harren würden.
Angelo Glashagel
Autor: red

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