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Winterlichster Dezember seit 2010 droht

Höchste Zeit, das Auto winterfit zu machen!

Sonnabend, 10. Dezember 2022, 07:16 Uhr
Schneesturm und bis zu minus 20 Grad: Ein sibirisches Kältehoch bringt eisige Temperaturen und Schnee nach Deutschland. Der Deutsche Wetterdient rechnet sogar mit dem winterlichsten Dezember seit 2010...

Besonders für Autofahrer wird es jetzt wieder kritisch. Wer sein Auto bisher noch nicht winterfit gemacht hat, muss jetzt schnell reagieren, um nicht kalt überrascht zu werden. Das gilt im Besonderen für den Wechsel auf Winterreifen. ATU-Experte Christopher Lang gibt Tipps, wie man gut und sicher durch die kalte Jahreszeit kommt.

Auf den Wintereinbruch vorbereiten (Foto: ATU) Auf den Wintereinbruch vorbereiten (Foto: ATU)

Winter- oder Ganzjahresreifen aufziehen
In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ muss man laut Straßenverkehrsordnung mit Ganzjahres- oder Winterreifen fahren. Doch wie mehrere Unfälle auf Sommerreifen in jüngster Zeit belegen, haben noch nicht alle Autofahrer:innen auf winterliche Bereifung gewechselt. Wer jetzt noch mit Sommerreifen unterwegs ist, dem drohen hohe Bußgelder. Bei einem Unfall kann die Kaskoversicherung wegen grober Fahrlässigkeit sogar die Leistungen kürzen. An Winter- oder Ganzjahresreifen führt also kein Weg vorbei. Doch auch auf deren Zustand kommt es an: „Mit abgefahrenen Winterreifen eine weitere Saison zu fahren, ist keine gute Idee. Die Profiltiefe sollte aus Sicherheitsgründen noch mindestens vier Millimeter betragen“, betont Lang.

Frostschutz für die Fahrzeugflüssigkeiten
„Sind die Fahrzeugflüssigkeiten nicht mit ausreichend Frostschutzmittel versetzt, kann es bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu großen Schäden am Auto kommen“, warnt Christopher Lang. „Dadurch können Leitungen, Düsen und im schlimmsten Fall sogar der Motorblock Schaden nehmen.“ Genügend Frostschutzmittel in der Kühlflüssigkeit ist also unverzichtbar. Dasselbe gilt für das Wischwasser: Gefriert dieses, kann es zum Ausfall der gesamten Wischanlage kommen. Gefährlich wird es, wenn das Wasser ohne ausreichend Frostschutzmittel auf der eiskalten Windschutzscheibe blitzartig gefriert und dem Fahrer die Sicht nimmt.

Beleuchtung: sehen und gesehen werden
In der dunklen Jahreszeit ist es besonders wichtig, gut zu sehen und gesehen zu werden. Zur Überprüfung der Beleuchtung empfiehlt sich ein professioneller Licht-Test in der Werkstatt. Dabei wird neben der Funktion auch die Einstellung der Scheinwerfer überprüft. „Eine richtig justierte Beleuchtung ist unverzichtbar im Straßenverkehr – und zwar im Sommer wie auch im Winter“, mahnt Lang. „Denn das sorgt für ein ausreichend großes Sichtfeld und verhindert, dass andere Verkehrsteilnehmer geblendet werden.“

Batterie überprüfen lassen
Fahrer älterer Autos kennen es: Nähern sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt, beginnt die Batterie zu schwächeln. Auf das Umdrehen des Zündschlüssels folgt lediglich ein Stottern des Anlassers. „Ist eine Batterie älter als fünf Jahre, steigt die Gefahr, dass sie bei Kälte streikt“, erläutert der ATU-Experte weiter und rät: „Diese Batterien sollte man deshalb prüfen und rechtzeitig auswechseln lassen.“ Wenn das Fahrzeug über eine Start-Stopp-Funktion verfügt, kann die darin verbaute AGM-Batterie am Ende der Lebensdauer plötzlich und ohne Vorwarnung ausfallen. Daher ist ein Check mit spezieller Prüftechnik besonders wichtig. Zur Sicherheit hilft es darüber hinaus, ein passendes Starthilfekabel im Auto zu haben.

Was außerdem nicht fehlen sollte
Eiskratzer und Schneebesen gehören zur Standardausrüstung jedes Fahrzeugs im Winter. Zudem empfiehlt es sich, sämtliche Dichtungen am Auto mit einem speziellen Frostschutz-Pflegestift zu imprägnieren. Auch Türschlossenteiser oder Anti-Beschlag-Sprays können in der kalten Jahreszeit hilfreich sein. Bei größeren Schneemengen helfen im Notfall eine ausziehbare Schneeschaufel sowie eine ausrollbare Auto-Bergungsspur. Mit diesem Equipment steht einer Weiterfahrt auch im winterlichsten Dezember nichts mehr im Wege.
Autor: red

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