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Nordhausen wählt 2023 einen neuen Oberbürgermeister

Erste zarte Positionierungen

Sonnabend, 28. Januar 2023, 07:16 Uhr
In diesem Kalenderjahr stehen in der Kreisstadt Nordhausen wieder Oberbürgermeisterwahlen an. Die Amtszeit des derzeitigen Stadtoberhaupts, Kai Buchmann, endet am 30. September. Die nnz hat sich erkundigt, ob er einen zweite Wahlperiode anstrebt und wer ihn herausfordern könnte …

Bis Ende September werden in Nordhausen Wahlen abgehalten  (Foto: nnz) Bis Ende September werden in Nordhausen Wahlen abgehalten (Foto: nnz) Zu diesem Zweck erkundigten wir uns bei den im Stadtrat vertretenen Parteien, ob und wie sie sich in dieser Frage positionieren wollen. Relativ deutlich hatte sich schon die Nordhäuser SPD geäußert, allerdings ohne den konkreten Namen ihrer Kandidatin zu benennen. Wir wollten auch von den anderen Parteien wissen, ob sie einen eigenen Bewerber stellen werden.

Von Seiten der Liberaldemokraten heißt es: „Es gibt noch keine Entscheidung darüber, ob die FDP einen Kandidaten zur OB-Wahl aufstellt. Mögliche Kandidaten für die Wahl gibt es zwar schon, aber die letzte Entscheidung trifft unsere Mitgliederversammlung. Der Kandidat kann auch ein Parteiloser sein.“

Die Nordhäuser Christdemokraten teilen durch Steffen Iffland mit, dass die CDU einen geeigneten Kandidaten oder eine Kandidatin aufstellen will. „Der Ortsvorstand ist mit verschiedenen Personen dazu im Gespräch“, sagte Iffland uns.

Konkrete Gedanken macht sich auch die Nordhäuser AfD. „In den Reihen unseres Kreisverbandes befindet sich ein prominenteres Parteimitglied, das gerade die Option einer OB-Kandidatur intensiv prüft. Dies muss aber aus beruflichen und privaten Gründen noch näher abgeklärt werden, weshalb die Kandidatur noch nicht spruchreif ist“, heißt es in der Beantwortung unserer Anfrage.

Alle Parteien wollen letztlich ihre Personalentscheidungen von einer Mitgliederversammlung absegnen lassen, ehe Kandidaten ins Rennen geschickt werden. Wir wollten weiter von den lokalen Parteivorständen wissen, ob es vorstellbar wäre, dass die Kandidatur eines anderen, parteifremden Kandidaten schon im ersten Wahlgang unterstützt wird.

„Es ist auch vorstellbar, den Kandidaten einer anderen Partei oder auch einen parteilosen Kandidaten zu unterstützen. Hier wird auch die Empfehlung der Stadtratsfraktion wichtig sein. Diese hat sich zwar bereits eine Meinung gebildet, wird diese jedoch erst mit dem Ortsvorstand und der Mitgliederversammlung besprechen, bevor die Öffentlichkeit informiert wird. Wir werden jedoch definitiv keinen Kandidaten unterstützen, der nicht in der politischen Mitte angesiedelt ist. Unsere Stadt braucht zukunftsweisende Politik und keine Retro-Politik aus den 50er Jahren“, schrieb uns Manuel Thume von den Nordhäuser Freien Demokraten.

Und Steffen Iffland antwortete: „Wenn die CDU keinen eigenen Kandidaten aufstellen sollte, wovon ich aber nicht ausgehe, würde man bestimmt auch einen anderen Kandidaten unterstützen, was aber wiederum allein von dem Kandidaten abhängt.“

Der AfD-Vorstand Andreas Leupold hält eine solche Option ebenfalls für „denkbar, wenn wir selbst keinen Kandidaten stellen und sich ein geeigneter Kandidat im konservativen politischen Spektrum findet, der willens ist, die rathausinterne Misere zu beenden. Dabei wäre uns ein parteiunabhängiger Kandidat lieber als ein Parteigänger. Fakt ist, Buchmann muss abgelöst werden und sollte keine weitere Amtszeit erhalten.“

Einen konkreten Wunschtermin für die Wahl formulierte auf unsere Anfrage hin keine Partei. Es ist jedoch vorgegeben, dass bis Ende September ein neuer Oberbürgermeister gewählt sein muss. Das legt nahe, dass die Wahlen wie schon 2017 Mitte September stattfinden, damit eine mögliche Stichwahl am letzten Septembersonntag erfolgen kann.

Wem jetzt Antworten der Nordhäuser SPD fehlten, den verweisen wir auf unseren (oben schon verlinkten) Beitrag „Ein wichtiges Jahr für die Nordhäuser SPD“ vom 5. Januar. Von der Nordhäuser LINKEN bekamen wir leider trotz Rückfrage keine Antworten zugesandt. Der Kreisvorstand der GRÜNEN fasste seine Position zu unseren vier Fragen in folgendem Satz zusammen: „Sehr gerne wird der Kreisverband Nordhausen unserer Partei Bündnis 90/Die Grünen Ihre Fragen zu gegebener Zeit beantworten.“ Bis heute war die Zeit aber offensichtlich noch nicht gegeben.

Amtsinhaber Kai Buchmann, der sich bekanntlich auf keine der hier zitierten zugelassenen deutschen Parteien stützen kann, hat unsere Anfrage vom Montag bisher unbeantwortet gelassen. Sie lautete:
Treten Sie wieder zur Wahl als Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen an?
Olaf Schulze
Autor: osch

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