nnz-Forum: Die soziale Stadt
Donnerstag, 20. Januar 2011, 10:26 Uhr
Es geht noch einmal um das Thema "Udo Pichel", aber es geht eigentlich um mehr. Wir veröffentlichen die Gedanken eines nnz-Lesers auch deshalb in unserem Forum...
Zugegeben, ich habe auch einen Kommentar verfasst, zum Ableben des Udo Pichel. Denn zu Beginn erschien es mir doch bemerkenswert, dass es in Nordhausen noch auffällt, wenn einer der sozial Gestrandeten fehlt. Inzwischen jedoch nehmen die Beileidsbekundungen in den fast 50 Kommentaren zu inzwischen drei Artikeln über den Mann, reichlich groteske Formen an.
Die bedenklicheren Stimmen gehen dabei ein bisschen unter. Aber hätte man ihm diesen Zuspruch nicht etwas früher gewähren sollen? War die Mehrheit der Bürger, wie es hier erscheint, wirklich so mitfühlend mit ihm?
Dann dürfte er wohl nicht so geendet sein, wie er endete. Und so sozial, wie sich Nordhausen hier gerade gibt, ist es nun wirklich nicht!
Durch jahrelange Mitarbeit in einer Hilfsaktion weiß ich, wie schwer es ist, die Herzen der Menschen zu öffnen. Nebenher noch ein anderer Aspekt: Am selben Tag, als die nnz den Tod des Herrn Pichel vermeldete, trauerte nur ein kleines Stückchen weiter unten, der Verein Jugend für Dora” um seine Vereinsvorsitzende Dorothea August. Sie starb mit 35 Jahren.
Ich kannte diese Frau nur flüchtig. Durch mehrere Projekte in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora” lernte ich jedoch die Arbeit des Vereins kennen, den sie mit gründete, und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ehemalige Häftlinge des KZ zu kontaktieren, sie einzuladen und ihre Erinnerungen zu bewahren. Ein Verein, der übrigens durch seine Jugendworkcamps sehr viel internationale Resonanz erhält und Nordhausen in positiver Weise in der Welt bekannt macht.
Frau August hat so einiges für die Stadt geleistet. Unter ihrer Traueranzeige stehen gerade einmal zwei Beileidsbekundungen!
Arne Legat, Berlin
Zugegeben, ich habe auch einen Kommentar verfasst, zum Ableben des Udo Pichel. Denn zu Beginn erschien es mir doch bemerkenswert, dass es in Nordhausen noch auffällt, wenn einer der sozial Gestrandeten fehlt. Inzwischen jedoch nehmen die Beileidsbekundungen in den fast 50 Kommentaren zu inzwischen drei Artikeln über den Mann, reichlich groteske Formen an.
Die bedenklicheren Stimmen gehen dabei ein bisschen unter. Aber hätte man ihm diesen Zuspruch nicht etwas früher gewähren sollen? War die Mehrheit der Bürger, wie es hier erscheint, wirklich so mitfühlend mit ihm?
Dann dürfte er wohl nicht so geendet sein, wie er endete. Und so sozial, wie sich Nordhausen hier gerade gibt, ist es nun wirklich nicht!
Durch jahrelange Mitarbeit in einer Hilfsaktion weiß ich, wie schwer es ist, die Herzen der Menschen zu öffnen. Nebenher noch ein anderer Aspekt: Am selben Tag, als die nnz den Tod des Herrn Pichel vermeldete, trauerte nur ein kleines Stückchen weiter unten, der Verein Jugend für Dora” um seine Vereinsvorsitzende Dorothea August. Sie starb mit 35 Jahren.
Ich kannte diese Frau nur flüchtig. Durch mehrere Projekte in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora” lernte ich jedoch die Arbeit des Vereins kennen, den sie mit gründete, und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ehemalige Häftlinge des KZ zu kontaktieren, sie einzuladen und ihre Erinnerungen zu bewahren. Ein Verein, der übrigens durch seine Jugendworkcamps sehr viel internationale Resonanz erhält und Nordhausen in positiver Weise in der Welt bekannt macht.
Frau August hat so einiges für die Stadt geleistet. Unter ihrer Traueranzeige stehen gerade einmal zwei Beileidsbekundungen!
Arne Legat, Berlin
Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Autor: nnzDie im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
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