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Standort wiederentdeckt

Freitag, 01. April 2011, 07:00 Uhr
Es ist kaum zu glauben, die sehr wahrscheinliche Stilllegung zahlreicher deutscher Atomkraftwerke könnte für einen ehemaligen Industriestandort im Landkreis Nordhausen zu einer Auferstehung führen...


Mehr stillgelegte Atomkraftwerke benötigen natürlich auch mehr Zwischenlager und Endlager. Die Standorte Bleicherode und auch Bischofferode mit langjähriger Tradition im Bergbau eignen sich hervorragend, um verstrahltes Material aus dem nur 100km westlich gelegen Kernkraftwerk Würgassen bei Höxter an der Weser einzulagern. Die unmittelbare Nähe hat auch den entscheidenden Vorteil, die enormen Castor – Transport – Kosten möglichst gering zu halten.

Auf Anfrage der nnz bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn, dass die inzwischen stillgelegte Bahnstrecke von Bleicherode Ost nach Bischofferode relativ problemlos und zeitnah reaktiviert werden kann. Auch weitere notwendige Infrastruktur (Beispiel Autobahn) ist vorhanden. Rund 200 langfristige Arbeitsplätze würden durch dieses Zwischenlager (auf den Begriff Endlager wollte sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch niemand festlegen) geschaffen.

Die BUND Ortsgruppe Nordhausen kündigte bereits ihren Widerstand an und erwägt, rechtliche Schritte zu prüfen. Aus dem Nordhäuser Rathaus war lediglich der Satz: „Wir nehmen lieber den Atommüll, als die Radioaktivität.“ zu hören. „Ein Störfall an der Weser hätte für den Südharz mehr unvorhersehbare Folgen, als die Lagerung unter Tage.“
Autor: nnz

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