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Arbeitsmarkt-Reaktionen (1)

Donnerstag, 28. Juli 2011, 11:35 Uhr
Nachdem wir die aktuellen und offiziellen Zahlen des Juli-Arbeitsmarktzahlen veröffentlicht hatten, gibt es jetzt wieder die entsprechenden Reaktionen. Den aktuellen Zieleinlauf gewinnt wieder der Thüringer Wirtschaftsminister...


"Der Aufschwung wirkt sich weiterhin positiv auf den Arbeitsmarkt aus“, sagte der Thüringer Arbeitsminister Matthias Machnig. Der leichte Anstieg der Arbeitslosenquote auf 8,5 Prozent im Juli (Juni: 8,4 Prozent) sei auf die saisonale Entwicklung in der Jahresmitte zurückzuführen. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren sei die Arbeitslosigkeit gestiegen, da sich viele Jugendliche nach abgeschlossenem Lehrjahr und Hochschulstudium bei der Arbeitsagentur melden. „Trotz des insgesamt positiven Trends müssen wir diese Entwicklung ernst nehmen“, sagte Minister Matthias Machnig und forderte die Thüringer Unternehmen auf, die jugendlichen Bewerber einzustellen, um sie in Thüringen zu halten.

„Jetzt in Zeiten des Aufschwungs müssen wir für gute und stabile Arbeitsbedingungen sorgen“, so Machnig „Jeder Jugendliche in Thüringen muss eine Chance bekommen“, sagte der Arbeitsminister kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres. Gerade auch Schwächere müssten durch Vorqualifizierungen wie das Nullte Ausbildungsjahr an eine Ausbildung herangeführt werden. Laut IAB-Betriebspanel 2010 lag die Zahl der ausbildenden Betriebe Mitte 2010 bei 23 Prozent – das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Panelbefragung 1996.

Die Autoren des Panels ermittelten, dass 33 Prozent der Betriebe in Thüringen mit Ausbildungsberechtigung keinen Nachwuchs ausbilden. Unternehmen, die keine Lehrlinge haben, sollten ihre Ausbildungsscheu überwinden: „Unternehmen, die ausbilden, investieren in ihre eigene Zukunft“, sagte Machnig.

Der Arbeitsminister verwies außerdem auf den Sockel der über-55-Jährigen. Positiv sei, dass die Erwerbstätigenquote in dieser Altergruppe gestiegen ist: 2005 waren gut 64,8 Prozent der 55- bis 60-Jährigen erwerbstätig, 2009 waren es 70,1 Prozent. Auch sei die Arbeitslosigkeit unter den über-50-Jährigen zurückgegangen: Im Juni 2008 lag die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe bei 12,4 Prozent, im Juni 2011 bei 10,5 Prozent. Auch zwischen Juni und Juli 2011 habe die Arbeitslosigkeit unter den Älteren etwas abgenommen.

Dennoch sei diese Quote zu hoch. „In den nächsten Jahren kommt es darauf an, verstärkt Qualifizierungsmaßnahmen für ältere Beschäftigte anzubieten“, sagte der Minister. Er forderte die Arbeitsagentur auf, ihre Anstrengungen und Angebote für die älteren Beschäftigten deutlich zu erhöhen. „Wir brauchen die Erfahrung und Kompetenz der Älteren“, sagte Machnig, „sie sind ein wichtiger Pfeiler bei der Sicherung des Fachkräftebedarfs“.

Thüringen müsse für faire Löhne, für verlässliche Arbeitsverträge und gute Ausbildung stehen. „Jetzt, in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs, können wir für gute, sichere und angemessen bezahlte Arbeit sorgen“, sagte Machnig. „Nur so können wir erreichen, dass das Niedriglohnimage ein Ende hat und Thüringen ein attraktiver Standort für Unternehmen und Beschäftigte ist.“
Autor: nnz

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