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Fr, 12:26 Uhr
27.03.2015

Nordhausens Nachwuchsforscher beim Landesfinale

Zum Landesfinale von "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren" fanden sich vergangene Woche auch junge Wissenschaftler in Spe aus dem Landkreis Nordhausen ein. Womit sich der forschende Nachwuchs beschäftigt hat und wie das Landesfinale für die Nordthüringer ausging, das hat die nnz erfahren...


Am Humboldt Gymnasium herrscht wieder der ganz normale Schulalltag. In der Informatik Klasse von Gert Mehler wird fleißig programmiert, die Struktur der rekursiven Maschine steht auf dem Programm. Vergangene Woche aber war für Mehler und einige seiner Schüler alles andere als Alltag, immerhin hatten es drei Projekte des Humboldt-Gymnasiums zum ersten Mal ins Landesfinale von "Jugend forscht" nach Jena geschafft.

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"Das wahr unwahrscheinlich interessant", sagte Mehler, der vielleicht weniger aufgeregt war, als seine Schüler aber wohl nicht weniger begeistert. "Das wissenschaftliche Potential war faszinierend. Mit manchen Schülern konnte man nicht nur Gespräche auf Augenhöhe führen, sondern musste Gespräche um Augenhöhe führen und stellenweise hinaufschauen", sagte der Lehrer für Informatik- und Physik.

Das Projekt seiner IT-Schüler, Digitale Essensmarken, welche die Schulspeisung vereinfachen sollen, erhielt den Sonderpreis des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport. Das Ende des diesjährigen Wettbewerbs soll nicht das Ende des Projektes sein: nach den Osterferien will man die Essensmarken im eigenen Haus dem Praxistest unterziehen, einen genauerer Zeitpunkt sei aber noch nicht klar, so Mehler.

Saskia Freiberg und Julius Berger gewannen mit ihrem Projekt "Digitale Essensmarken" den Sonderpreis des Thüringer Bildungsministeriums (Foto: Staatliches Gymnasium Wilhelm-von-Humboldt) Saskia Freiberg und Julius Berger gewannen mit ihrem Projekt "Digitale Essensmarken" den Sonderpreis des Thüringer Bildungsministeriums (Foto: Staatliches Gymnasium Wilhelm-von-Humboldt)

Stolz sein konnte auch Oscar Grünwald. Er hatte mit seinem Versuchsaufbau die Positionsbestimmung mit Ultraschall verdeutlicht und im Bereich Technik des Wettbewerbs "Schüler experiementieren" den dritten Platz belegt. Das dritte Projekt des Humboldt-Gymnasiums, das sich mit der Färbbarkeit von Platonischen Körpern befasste, also dreidimensiolen Figuren aus gleichmäßigen geometrischen Formen wie Idokaeder oder Tetraeder, ging leider leer aus.

Mehr Erfolg hatten drei Schülerinnen des Herder-Gymnasiums. Helene, Kaja und Giselle hatten sich mit der Wirkung von Musik auf das Gehirn beschäftigt und untersucht, wie diese sich auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Im Bereich Biologie von "Schüler experimentieren" gab es dafür den ersten Platz. Den Sonderpreis der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft" erhielt das Projekt des Bleicheröder Schiller Gymnasiums. Hier hatte man sich mit Betrachtungen zur Herstellung der Steviolglycoside beschäftigt.

Für Oscar Grünwald könnte es im kommenden Jahr bei "Jugend forscht" weiter gehen, in diesem Jahr musste er noch an "Schüler experimentieren" teilnehmen (Foto: Staatliches Gymnasium Wilhelm-von-Humboldt) Für Oscar Grünwald könnte es im kommenden Jahr bei "Jugend forscht" weiter gehen, in diesem Jahr musste er noch an "Schüler experimentieren" teilnehmen (Foto: Staatliches Gymnasium Wilhelm-von-Humboldt)

Die Nase vorn hatten die Gymnasien, etwa aus Weimar oder Jena, die sich auf Naturwissenschaft spezialisieren. Für Gert Mehler und seine Schüler hat sich die Teilnahme trotz, oder gerade auch wegen der großen Konkurrenz gelohnt. "Die Schüler haben gelernt wie man wissenschaftlich arbeitet, wie man seine Ergebnisse professionell präsentiert und sich im Kreise der besten Nachwuchswissenschaftler des Landes bewegt. Das war ein einmaliges Erlebnis". Vielleicht auch nicht einmalig.

Helene, Kaja und Giselle vom Herder Gymnasium hatten sich mit der Wirkung von Musik auf das Gehirn beschäftigt (Foto: Frau Bautler) Helene, Kaja und Giselle vom Herder Gymnasium hatten sich mit der Wirkung von Musik auf das Gehirn beschäftigt (Foto: Frau Bautler)

Obwohl vor allem die älteren Wissenschaftlicher in spe die Schulbank nicht mehr lange drücken müssen, wird das eine oder andere Projekt wohl fortgeführt oder erweitert werden. Die digitalen Essensmarken werden nicht verstauben und der drittplatzierte Oscar Grünwald wird im kommenden Jahr alt genug sein, an Jugend forscht teilzunehmen. An engagiertem Nachwuchs und engagierten Lehrern scheint es jedenfalls derzeit nicht zu mangeln.
Angelo Glashagel
Autor: red

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