eic kyf msh nnz uhz tv nt
Sa, 11:59 Uhr
29.02.2020
Forum:

Wird Deutschland gespalten?

An Thüringen wird aktuell die politische Auseinandersetzung Deutschlands neu geordnet. Dabei geht es auch darum, die DDR als Unrechtsstaat zu kennzeichnen. An sich geht es aber um etwas ganz anderes, nämlich die Spaltung Deutschlands, meint Tim Schäfer im Forum dieser Zeitung...


An Thüringen scheiden sich aktuell die politischen Eliten dieses Landes. Man sucht sich zu profilieren. So an der Frage „Unrechtsstaat DDR“. Dabei steht das zunächst einmal nicht auf der politischen Agenda, eigentlich. Aus westdeutscher Sicht kommen klare, direkte Ansagen, grundsätzlich. Im Besonderen geht es gegen die Partei Die Linke.

Anzeige symplr
Die hat einen guten Teil Ihrer Geschichte im Osten Deutschlands, der ehemaligen DDR mit der SED und mehr. Die CDU hat es aber auch in der DDR gegeben. Aber, die Linke soll pauschal dafür einstehen. Eine verstärkte Aufarbeitung und Verbesserung von Folgen oder Ausgleich für Geschädigte? Was geboten ist. Nein, dazu ist nichts zu vernehmen. Ist die Diskussion gar heuchlerisch?

Man könnte viele Punkte nennen. Ganz einfach. Ein „Unrechtsstaat“ ist nicht sauber ausdefiniert. Die aktuelle Diskussion, gern profilierend um den oder die Parteivorsitzende(n) oder gar Kanzlerkandidaten der CDU, stellt es heraus, ist ideologisch motiviert. Denn man profiliert sich auch an dem Thema, aus der guten, alten bundesdeutschen Sicht, wird die DDR gern einschlägig als Unrechtsstaat gekennzeichnet. Vielleicht liegt das an der aktuellen Gefahr, dass die CDU-Zukunft Deutschlands scheinbar reinweg aus dem Westen (siehe Kandidaten) gestaltet werden soll. Mit Verlaub, die Oststimmen sind derzeit ja eher die Prügelknaben der CDU.

Der Unrechtsstaat kann nur die ehemalige DDR gewesen sein, denn die alte BRD war es ja nicht, zweifellos, liberaler und föderaler als Rechtsstaat auch organisiert. Aber gab es keine dem Recht der BRD widersprechenden, zumindest geduldeten Unrechtstaten aus Westdeutschland gegen den Osten? Die ehemalige DDR hat nun vollends die Hosen heruntergelassen, hat das der Westen in den letzten 30 Jahren auch getan? Also der DDR- Unrechtsstaat.

Deren Vollerbe ist natürlich die Partei: Die Linke. Das wurde sehr deutlich auch bei Lanz am Donnerstag. Es sollte eigentlich um die CDU gehen, was da Katja Kipping sollte und beitragen wollte ist auch fraglich. Aber. Schnell wendete sich die Lanzsche Runde von der CDU ab und diskutierte mit Katja Kipping, der Parteivorsitzenden der Linken, über die SED, die DDR und die Frage, ob diese ein Unrechtsstaat war. Es war schon peinlich. Herr Lanz sollte auch aktuelle Thüringer Dokumente kennen, wie den Koalitionsvertrag (Version 10 Gesamttext (15.1.20)): Gemeinsam neue Wege gehen. Thüringen demokratisch, sozial und ökologisch gestalten. (Koalitionsvertrag zwischen den Parteien DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).

Dieses Papier sagt aus, dass „Dabei geht es um eine demokratische Kultur von morgen. Für eine Aufarbeitung in die Gesellschaft hin-ein ist es von Bedeutung festzuhalten: Die DDR war eine Diktatur, kein Rechtsstaat,…war die DDR in der Konsequenz ein Unrechtsstaat.“

Man könnte meinen, wo ist da das Problem, die Aussage steht. Meines Erachtens hindert die Diskussion und dies Kennzeichnung „Unrechtsstaat DDR“ die Einheit des Deutschen Vaterlandes. Denn diese wird auf Basis unterschiedlicher Definitionen geführt. Speziell aus dem Westen heraus. Das muss überwunden und in einen finalen politischen Konsens überführt werden. Der sollte auch ostdeutsche Befindlichkeiten berücksichtigen. Gedanken dazu. Wenn ein Unrechtsstaat vermissen lässt, die Verwirklichung des Rechts anzustreben und dies weitgehend erreicht wird.

Dann sage ich, der die DDR noch erlebt hat, eine Zuordnung der ehemaligen DDR in diese Definition ist nichtzutreffend. Auch wenn es in der DDR Rechts- und Verfassungsverstöße gegeben hat, die massiver erlebt wurden. Bestimmt sich ein Rechtsstaat dagegen allein nach unserem hohen Niveau in Deutschland in Europa heute? Wie sind unsere Beziehungen zu anderen Staaten, die dazu andere Systeme umsetzen? Ein Konsens zum Unrechtsstaat in Deutschland sollte zweifellos sein, dass der nationalsozialistische Staat (NS-Regime) kein Rechtsstaat, sondern ein Unrechtsstaat war. Nur mal kurz zurück zur CDU, wenn man politisch sich gegen Rechts und Links mit ganz unterschiedlichen Positionen abgrenzt, dann kann man die ehemalige DDR auch überhaupt nicht in einen Topf des Unrechtsstaates nationalsozialistischer Staat stecken.

Die logische Folgerung ist doch, dass man dazu eine ganz andere, weitergehende Definition finden sollte. Also auch zur DDR. Final. Konsens, dann vorangehen. Wichtige Fragen für Deutschlands Zukunft gestalten. Richtig, auch die Aufarbeitung und ggf. Entschädigung für Geschädigte gehören weiter dazu.

Hinweis für Kommentare: Nationalsozialismus und der propagierte Sozialismus der ehemalige DDR sind auch völlig unterschiedliche Dinge.
Tim Schäfer, Nordhausen
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Andreas Dittmar
29.02.2020, 13.12 Uhr
Mit 30 Jahren Abstand
habe ich auch eine etwas andere Sicht auf die Ereignisse in der damaligen DDR. Nur zwei Beispiele, die ich heute anders sehe als damals, gerade weil viel mehr Informationen zur Verfügung stehen :

Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in der DDR konzentrierte sich maßgeblich auf den kommunistischen Widerstand. Die Symbolik vieler Gedenkorte auf dem Gebiet hier weisen noch heute darauf hin. Ich erwartevon niemanden, dass zu ändern aber es muss erwähnt werden dürfen.

Die SED-Funktionäre gingen sogar soweit den Mitgliedern ihrer Jugendorganisation das Gelöbnis auf ehemaligen Apellplätzen der Konzentrationslager abzunehmen auch in Anwesenheit ehemaliger Häftlinge. Das hat aus meiner Sicht mit Aufarbeitung und Gedenken nicht viel zu tun. Begriffe wie "Kamfreserve der Partei", "Junge Garde des Proletariats" sind auch Elemente, welche schon in einer früheren Diktatur verwendet wurden. Ich nenne es mal Indoktrinierung von Kindern.
Hans Dittmar
29.02.2020, 14.28 Uhr
Die Gesellschaft ist bereits gespalten
Die Spaltung der Gesellschaft hat bereits begonnen und wird sich noch verschärfen.
Vor allem zwischen den Ballungszentren die eher links / grün geführt sind und dem ländlichen Raum (eher konservativ) wird es Spaltungen geben.
Hinzu kommt das Thema "Zuwanderung" und "Islam". Dieses Thema spaltet Parteien, Familien und damit das ganze Land.
Micha123
29.02.2020, 14.49 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Bezug zum Artikel?
Marco Müller-John
29.02.2020, 15.11 Uhr
Welche Spaltung ?
Die DDR war keine demokratische Republik. Ihre Legitimation basierte auf einer totalitären Doktrin, die die persönlichen Freiheiten der Einzelnen zum Schutze des Systems einschränkte bzw. z.T. konstruiert versagte. Die Rechtsprechung war nicht frei, damit ist der Begriff anwendbar.
So wie das sozialistische Experiment nach 1,5 Generationen zusammenbrach nachdem das nationalsozialistische Disaster nach einer halben Generation beendet wurde, ist das Gesellschaftskonstrukt BRD doch erwiesenermaßen stabil und frei.
Und zu der leidigen OST WEST Diskussion kann ich Ihnen nur sagen, das hier MITTE ist. Punkt.

Sollten Sie also weiter in diesem obstrusen Schachteldenken verhaftet sein, das den Menschen nach geografischer Herkunft stigmatisiert, ist das Ihr gutes Recht, aber bringt doch niemanden weiter.

Und wie es drehen oder wenden, die DDR war im Vergleich zur BRD ein Unrechtsstaat, da die Menschenrechte mißachtet wurden.
Paulinchen
29.02.2020, 15.22 Uhr
Welche Folgen...
... könnte die Deklaration von Stadtteilen zu Ghettos bei uns haben? Gestern habe ich einen Bericht darüber im TV gesehen, dass man dies in Dänemark einführt. Es geht darum, so die Bildung von Parallelgesellschaften zu verhindern. In einem Gebiet, welches zum Ghetto deklariert wird, besteht für die Kinder zum Beispiel eine Pflicht, dass sie in eine Kita müssen. Die Frauen und Männer ohne Arbeit, sind verpflichtet, an Sprachschulunterricht teilzunehmen. Die Anlieger und Mieter sind verpflichtet, für Ordnung und Sauberkeit im Ghetto zu sorgen. Klappt das nicht, erfolgt der Verweis aus dem Ghetto. Wo sie dann abbleiben, ist vorerst nebensächlich. Unter dem Motto, wenn du nicht willst, wollen wir, Dänemark, schon gar nicht. Bitte nicht falsch verstehen, der Begriff Ghetto ist der offizielle für das Projekt der Dänen.
Rene Strube
29.02.2020, 15.57 Uhr
"hohes Niveau in Deutschland und Europa von Heute"?
Zumindest in Deutschland habe ich vor einigen Jahren auch so etwas geglaubt.
Dieses Niveau sinkt fast täglich.
Beispiele :
Auf Anordnung einer ehemaligen SPD Vorsitzenden bzw. Androhung der Koalitionsaufkündigung hin stürzt sich die ausgetauschte Führung eines Inlandgeheimdienstes auf die Verunglimpfung und Beobachtung der parlamentarischen Opposition.
Alle Tageszeitungen eines Bundeslandes gehören zu einer Mediengruppe, diese Gruppe wiederum zu einem großen Teil einer Partei.
Auch das verhindert Chancengleichheit von politischen Bewerbern.
Eine Wahl wird auf Anordnung der Bundeskanzlerin "rückgängig" gemacht.

Ja, die DDR war ein Unrechtsstaat, auch wenn es damals nicht jeder so empfunden hat. Es gab keine freien Wahlen. Die Justiz war nicht unabhängig. Es gab Unrechtsurteile - bis hin zu Todesurteilen in den frühen Jahren, auch in unserem Kreis.
Aber die Bundesrepublik ist was Demokratie betrifft kein Musterknabe.
Arroganz unserer Spitzenpolitiker gegenüber anderen Staatsführungen ist zunehmend unbegründet.
geloescht 20210614
29.02.2020, 16.40 Uhr
Ich muss dem Hans Dittmar beipflichten
wir sind gespalten.Der konsequente Linksruck in der Gesellschaft.Zwischen Links(gut),Rechts(schlecht) hat eine miese Atmosphäre hervorgerufen.Das Hauptproblem ist ja eigentlich das,dass man diese Linke Politik(CDU,SPD,Grüne,Linke,FDP) ja garnicht mehr mit Kritiken erreicht.Ich kann mich noch gut entsinnen wie es in der DDR vorsich ging.Kritik am System"geht nicht", "darf nicht", "wo gibts denn sowas,der Sozialismus siegt".Kritik war ausgeblendet.Da lag der eigentliche Fehler des Versagens.Die waren zu borniert .
Ich habe den festen Eindruck,dass wir durch die unfähige Merkel auf dem besten Wege dahin sind.
Dazu kommt noch ganz böse Verunglimpfung von Kritikern.Egal ob in der CDU,SPD oder sonst wo.Einzige Opposition in diesem Land ist nun mal die AfD Kritik.
Heute war ein Parteitag in Sachsen.Dieser hat unter anderem erwähnt,dass sich eine Unzufriedenheit unter konservativen Bürgern breit macht,die auch Bürgerkrieg hervorrufen könnte.Alles was Konservativ ist,ist Recht.Rechts muss bekämpft werden oder weggesperrt.Wie die Grünen fordern.Die AfD werde nicht nur politisch ausgegrenzt, sondern auch gesellschaftlich geächtet und isoliert. In Sachsen sei «die Welt vielleicht noch halbwegs in Ordnung»: «Im Westen jedoch ist das Bekenntnis zur AfD längst zur existenziellen Frage geworden.»
Die Unzufriedenheit durch Ausgrenzung konservativer Kräfte kann eskalieren.
Marco Müller-John
29.02.2020, 17.34 Uhr
@andreaspaul
Ich zolle Ihnen Respekt.

Die einzige parlamentarische Opposition sorgt sich vor dem Bürgerkrieg, da sie politisch geächtet und isoliert wird.

Da muss man erst einmal darauf kommen.
PIMI
29.02.2020, 17.43 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Anm. d. Red.: Verstoß gegen AGB
geloescht 20210614
29.02.2020, 18.26 Uhr
@Marco Müller-John mich wundert,dass Sie überhaupt
"auf etwas kommen".
Marco Müller-John
29.02.2020, 19.28 Uhr
@andreaspaul
Da ich Ihre Aufmerksamkeit habe, hier ein wenig Kontext.

Der Beitrag im Forum thematisiert die Gleichsetzung von Nationalsozialismus und Sozialismus unter dem Begriff Unrechtsstaat. Also die Gleichsetzung von der Normannen strasse und der Prinz Albrecht Strasse in Berlin, deren Auswirkungen auf die Bevölkerung doch dramatisch unterschiedlich waren. Diese Differenzierung wünscht der Autor, da rechter Größenwahn und Terror in der Summe auf gar keinem Fall mit dem gescheiterten Sozialismus gleichzusetzen ist.

Und da kommentieren Sie, mit einem kruden Gedankenspiel, geäußert von Bürgern mit verletztem Stolz, von einem drohenden Bürgerkrieg Deutschlands.

Auf diese Gedankenwelt und Wahrnehmung wäre ich niemals gekommen, so abwegig ist sie.
Paul
29.02.2020, 20.56 Uhr
Unrechtsstaat BRD....
Die BRD ist in meinen Augen ein viel größerer Unrechtsstaat gegen seine eigenen Bürger als die DDR je gewesen ist. In der DDR wußte man wo der Hammer hängt.
Die heutige BRD, ich muß dazu sagen, daß das allerdings erst so ist seit Merkel Kanzler ist, belügt und betrügt seine Bürger in einer Unverschämtheit die kaum zu übertreffen ist. Und ALLE die sich wagen ihre ehrliche Meinung zu diesen Mißständen zu sagen, werden verhetzt und diffamiert. Also wenn das Demokratie ala BRD sein soll, da nehm ich lieber die Demokratie ala DDR !
Wenn ich allein schon die beste Lüge von der CDU höre, sie wäre eine Volkspartei wird mir kotzübel. Die CDU ist und war schon immer eine reine Bonzenpartei, und das kriegen die immer wieder aus den eigenen Reihen der BRD bürger zu hören, dazu bemerkt aber schon seit den `70-ger Jahren bis Heute ! Soviel zum Thema Rechtsstaat BRD, lachhaft. In den 70-u.80-ger Jahren wurden Reihenweise Berufsverbote für Regimkritiker verhängt und heute so tun als die Pfeifen die Demokratie erfunden haben. Ich könnte kotzen !
diskobolos
29.02.2020, 21.03 Uhr
DDR- ein Unrechtsstaat oder nicht?
... ist heute müßige Diskussion. Wenn ich es richtig sehe gibt es doch niemanden, der diese Verhältnisse wieder haben möchte. Produktiver wäre es darüber zu diskutieren, welche Ungerechtigkeiten es heute gibt, obwohl D unzweifelhaft ein Rechtsstaat ist. Z. B. gibt es heute viel mehr Leute, die von Betrug leben. Und wer die wirtschaftliche Macht hat kann seine Interessen durchsetzen. Beispiele kennt wohl jeder.
diskobolos
29.02.2020, 22.42 Uhr
@andreaspaul
Ich habe den Eindruck, Sie sehnen bügerkriegsähnliche Zustände herbei. Die rechte Terrorgruppe, die vor zwei Wochen verhaftet wurde, hatte solche Pläne.
Wenn man so weit rechts steht wie Sie, dann sieht alles nach links aus. Sogar A. Merkel. Was an ihrer Politik ist denn links? Will Sie Milliardäre enteignen oder wenigstens stärker besteuern? Tritt sie für eine solidarische Krankenversicherung und Rentenversicherung ein, in die alle einzahlen? Soll bezahlbarer Wohnraum für alle geschaffen werden? Soll jede Arbeit so bezahlt werden, dass man davon gut leben kann? Weder A. M. noch die CDU insgesamt vertreten diese Positionen. Ich bin wirklich kein Fan von A. M., aber sie als unfähig zu bezeichnen ist doch wirklich daneben. Vergleichen Sie sie doch einmal mit den Führern anderer Staaten. Dann dämmert es Ihnen vielleicht, warum sie in der Welt ein so hohes Ansehen hat.
Ein anderer Punkt: Mir ist nicht bekannt, das gefordert wurde, jemanden wegen seiner politischen Anschauung zu inhaftieren. Kritik darf jeder üben. Er darf sich aber dann nicht wundern, wenn ihm widersprochen wird. Eine Grenze ist dann erreicht, wenn Hass gegen Andere gepredigt wird oder zu Gewalt aufgerufen wird. Das hat mit Kritik nichts zu tun und sollte tatsächlich bestraft werden.
Andreas Dittmar
29.02.2020, 22.50 Uhr
Kleine Ergänzung
Paul und Diskobolos ich weis nicht, ob ihr in der DDR gelebt habt. Es ist keine müßige Disskusion. Wer sich an die Spielregeln gehalten hat, der musste nichts befürchten. Der konnte sogar von den Errungenschaften des real existierenden Sozialismus profitieren. Die brutalen Nebenwirkungen solcher Regime kamen dann mit dem Mauerfall ans Tageslicht.

Der Anfang vom Cut mit dem Sozialismus kam für mich Weihnachten 1989 mit den Bildern aus Rumänien, speziell die aus den Kinderheimen und auch den Folterstätten der Securitate. Ich hab mich immer wieder gefragt : Wie ist es möglich, dass man Menschen, speziell Kinder so behandelt ?

Das letzte Todesurteil vollstreckte das SED-Regime am 26.6.81 an Werner Teske. Die Familie musste den Namen ändern, seine Biographie war nicht mehr existent. Er wurde einfach gelöscht. An Zynismus waren die Genossen kaum zu überbieten. Bei Fritz Fehrmann, einem Oberleutnant der Volkspolizei schrieb man nach der Exekution „Schädelbasisfraktur" auf den Totenschein.

Rene spricht hier einen Fall aus den 50'er Jahren in unserer Region an. Johann Muras und Ernst Wilhelm starben unter dem Fallbeil der roten Hilde. Hilde Benjamin war die erste Justizministerin der DDR. Die damals offizielle Todesursache : "akutes Herz- und Kreislaufversagen" Aus den KZ's der Nazis kamen ähnliche Briefe an die Angehörigen.
Franziskus
01.03.2020, 00.05 Uhr
Diese SBZ bzw. DDR Regierung
war ein Unrechtsstaat,
genau so wie die Regierung
zuvor ! !
geloescht 20210614
01.03.2020, 07.39 Uhr
@Paul Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen
Genauso denke ich auch.Die Linke,die mit den Roten und Grünen regiert hat sind in meinen Augen Opportunisten.Sie sind in erster Linie daran interessiert nicht anzuecken.Auch nicht mit dieser unfähigen Frau Merkel.
Ich bin froh,dass es eine Opposition in diesem Land gibt.Die heisst für mich AfD und nicht Nazis/Faschisten.
Die Faschisten die jetzt auftreten haben ganz andere Farben.Zum Beispiel die Farbe Grün.
Die grünen wollen an die Fresstöpfe der Macht,haben unsinnige Vorstellungen von "grüner" Lebensweise/Gesellschaft an sich und hängen sich an die Partei wo man kuscheln kann.
Mich würde nicht wundern wenn sie linke Extremisten unterstützen und mit denen zusammenarbeiten.
Die DDR als solche wurde durch mich nicht als Unrecht verstanden aber als hinreichend dumm in ihrer Politik.
Wolfi65
01.03.2020, 08.01 Uhr
@Paul
Die BRD ist zwar ein Unrechts- und Politikversagerstaat, aber dafür können Sie jetzt überall hinreisen, sogar nach China in die Provinz Wuhan.
Und Meinungsfreiheit wird auch ganz groß geschrieben, auch wenn diese dann in der Haft endet.
Da ist dann noch die frei konvertierbare Währung, auch wenn diese immer weniger Wert sein wird und die Preise für Grundnahrungsmittel immer höher werden.
Und jeder kann das machen, worauf er Lust hat.
Sogar unter der Brücke kann man leben, ohne dass einen die Vopos verhafteten können.
Na @Paul wenn das nicht die wahre Freiheit ist, da weiß ich es auch nicht mehr.
Leser X
01.03.2020, 08.38 Uhr
Unrechtsstaat BRD
Die Diskussion um einen vermeintlichen Unrechtsstaat DDR ist verlogen und heuchlerisch. Geführt wird sie am liebsten von CDU und FDP. Also von den Parteien, die die DDR als Blockflötenparteien in der Nationalen Front mitregierten. Geht es eigentlich noch verlogener? Damals zu feige, gegen vermeintliche Ungerechtigkeiten aufzubegehren und heute eine dicke Lippe riskieren. Maulheldentum, mehr nicht.

Ich habe meine erste Lebenshälfte in der DDR verbracht und kann nicht klagen. Ich habe noch nie so viele Ungerechtigkeiten erlebt, wie seit 1990.
diskobolos
01.03.2020, 10.06 Uhr
@ Andreas Dittmar
Sie können sich ja gern in eine Verurteilung der DDR verbeißen. Nützt nur nichts, die DDR ist Geschichte und ich kann wirklich niemanden erkennen, der sie wiederbeleben möchte. Im Detail kann ich ihnen sogar zustimmen. Aber man muss bei einer Bewertung auch die Gesamtsituation ("Kalter Krieg") bedenken. Auch im Westen gab es viele Urteile, die man heute als Unrecht ansieht. Sie sind intelligent genug sich an Beipiele zu erinnern.
Es wird auch niemanden geben, der die Lage in rumänischen Kinderheimen beschönigen möchte. Traurig macht nur, dass die Behandlung von "Zigeunerkindern" heute dort in einem EU-Land immer noch schlimm ist. Ganz zu schweigen von der Lage in der sich viele Kinder aktuell in Flüchtlingslagern befinden. Aber das ist wohl nicht Ihr Thema.
Leo 1A5
01.03.2020, 10.27 Uhr
Parallelen zw. BRD u. DDR
Während in Westdeutschland in den Verwaltungen alte Nazis ihre Posten bekamen und die Gesellschaft bis Anfang der 70er gestalteten wurde in der DDR eine rote Garde von Moskaus Gnaden installiert.

In der BRD gab es einen Generationswechsel (68er) in der DDR war dieser bis 1989 undenkbar,nicht aus zudenken wenn es in der DDR einen Regimewechsel Anfang der 70er Jahre gegeben hätte und man auf eine Soziale Marktwirtschaft gesetzt hätte ähnlich wie Jugoslawien zu jener Zeit.

Es gab einige Entwicklungen und Errungenschaften in der DDR die selbst der heutigen BRD Lichtjahre voraus sind (Schulsystem,Kitas,Wohnungsbau,Urlaubsplätze und Ferienheime etc).

Die rote Garde von Moskaus Gnaden hätte ab 1970 ersetzt werden müssen dann hätte die DDR irgendwann die BRD übernommen alleine schon nur durch Arbeits und Entwicklungsvorsprung.
Paul
01.03.2020, 11.42 Uhr
andreaspaul
Das ist war. Die waren Faschisten heute kommen aus der grünen und roten Fraktion. Und von denen werden diese auch finanziert und gefördert. Wobei das nichts Neues ist, das ist eine altbekannte Tatsache.
Aber es ist auch eine alte Taktik andere zu verpönen, um von sich selbst abzulenken auf Andere.
Paulinchen
01.03.2020, 12.23 Uhr
Es ist nicht auszuschließen, ...
...dass Deutschland gespalten wird. Aber damit meine ich nicht, dass es wieder Ost und West geben wird.

Wer am Freitag sich im MDR "Riverboat" angsehen und den Ausführungen von Peter Hahne gut zugehört hat, dem wird vielleicht klar geworden sein, welche Perspektiven er für unsere Jugend prognostizierte. Leider, so mein Eindruck, liegt er damit nicht falsch. Die derzeitig regungslose Politik in unserem Land, ermöglicht vielen Menschen, welche sich nicht hier integrieren, aber dennoch gut leben wollen (Clans u.a.m.) Parallelgesellschaften zu gründen. In diesen herrschen Hierarchien, welche ganz einfach zu gravierenden Konflikten führen werden. Daher sehe er - Peter Hahne, für unsere Jugend, in einigen Jahren schwarz, weil sie einer schwarzen Zukunft gegenüber stehen wird.

Kann man es noch besser/deutlicher ausdrücken?
----4
01.03.2020, 13.50 Uhr
Unrechtsstaat? Fakten!
Ob die DDR ein Unrechtsstaat war oder nicht, muss ich dem Urteil von Juristen überlassen. Halten wir uns an Fakten.

Jeder, der sich – wie weiter oben formuliert – an die Spielregeln hielt, hatte in der Tat nichts auszustehen. Wer seine Bedürfnisse auf arbeiten, essen und trinken und wohnen beschränkte, konnte in der DDR gut leben.

Wer jedoch für irgend etwas eine staatliche Genehmigung brauchte, musste mehr tun, als sich nur anzupassen. Der musste wenigstens „Linientreue“ heucheln, schlimmstenfalls auch beweisen.

Die Wartelisten für den Erwerb einer Fahrerlaubnis waren lang. Für den, der in der Öffentlichkeit aus Versehen „Führerschein“ gesagt hatte, wurden sie länger.

Im Folgenden benutze ich mal des besseren Verständnisses wegen die volkstümlichen Begriffe. Wer einen Angelschein, Jagdschein, Waffenschein (z.B. als Sportschütze), Amateurfunklizenz benötigte, musste – manchmal auch mehrfach – beweisen, dass er nicht nur fachlich qualifiziert war, sondern auch „fest auf dem Boden der Deutschen Demokratischen Republik stand“.

Briefmarkensammler brauchten für den Tausch mit Ausländern eine Genehmigung.

Wer seine Verwandten oder Freunde in „den sozialistischen Bruderländern“ besuchen wollte, brauchte Jahrzehnte lang ein Visum und als diese nicht mehr erforderlich waren, für viele Länder eine „Anlage für den visafreien Reiseverkehr“. Das Ding hieß wirklich so. Mir sind Fälle bekannt, wo reisewillige Ehepaare nur zur Hälfte diese „Anlage“ bekamen.

Reisen in andere Länder wurden vergleichsweise nur sehr selten genehmigt und waren häufig an unerfüllbare Bedingungen gebunden.

Wer die DDR gar für immer verlassen WOLLTE.......Aber darüber brauche ich wohl selbst heute keine weiteren Ausführungen zu machen.
diskobolos
01.03.2020, 14.18 Uhr
@ Joe50
Ihre Auzählung spricht aber nun gerade für Rechtsstaatlichkeit. Vieles gesetzlich geregelt. Im Detail war es nach meiner Erinnerung anders. Führerschein und Fahrerlaubnis sind zwei verschiedene Sachen. Ersteres ist der Ausweis, letzteres der juristische Sachverhalt. Ich selbst habe die Fahrerlaubnis mit 16 Jahren für Motorräder erhalten, was heute immer wieder bei den Versicherungsgesellschaften Probleme auslöst. Lange warten musste ich auf den Kurs nicht und teuer war es auch nicht. Kennen Sie wirklich jemanden, der länger darauf warten musste, weil er von Führerschein gesprochen hat? Kann ich mir kaum vorstellen. Den Angelschein bekam man in der DDR viel leichter, nämlich durch Mitgliedschaft in einer Ortsgruppe des DAV. Damit konnte man überall angeln. Für Urlauber gab es noch einfache möglichkeiten. Heute machen Sie eine Prüfung vor der Unteren Fischereibehörde ablegen und brauchen zum Angeln für jeden See eine Extragenehmigung.
Wolfi65
01.03.2020, 14.48 Uhr
Billig bei der GST
Den LAPPEN bekam man schnell und billig bei der GST.
Den LKW Lappen gab es bei der Fahne.
Noch Fragen?
geloescht 20210614
01.03.2020, 15.54 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Anm. d. Red.: Verstoß gegen AGB
Harzfan
01.03.2020, 18.22 Uhr
Joe50
Sie haben die Zwangsadoptionen seitens des Zentralkomitees der SED vergessen, nur zur Ergänzung.
Noch heute gibt es einen Verein, der Eltern hilft, ihre totgeglaubten und geraubten Kinder zu finden.
Totofino
01.03.2020, 20.24 Uhr
Damals auch Führerschein
Frau Merkel hat die Lessingmedaille erhalten, eine Medaille der FDJ, als "Widerstandskämpfer" gegen die DDR hätte sie diese nicht erhalten, sie ist aber auch nicht in der DDR-CDU gewesen, sondern hat sich erst dem Demokratischen Aufbruch angeschlossen, als es nicht mehr gefährlich war. Dieser "DA" hat sich dann im August 1990 der CDU angeschlossen, dadurch ist sie zur CDU gekommen. Von den ursprünglich vorhandenen DDR-Parteien haben sich die NDPD und LDPD der West FDP angeschlossen, die Bauernpartei und die CDU der West-CDU. Alle diese DDR Parteien haben in der "Nationalen Front" unter der Führung der SED zusammengearbeitet. Wenn jetzt die CDU der "Linken" ihre DDR Vergangenheit vorwirft, ist das Heuchelei, die CDU Mitglieder haben damals genauso mitgemacht. Aber weshalb ich mich überhaupt melde, auf die Fahrerlaubnis musste man damals warten, das ist richtig, aber nicht aus politischen Gründen, sondern weil damals das Angebot nicht der Nachfrage entsprach, dies war auch regional unterschiedlich, so war es z.B. in Roßla schneller möglich als in Nordhausen. Ursprünglich gab es eine "Fahrerlaubnis" aber ich selbst habe 1983 einen "Führerschein" in der DDR gemacht, übrigens schon dem neuen EU-Recht entsprechend A-T und nicht wie in der BRD bis 1998 (!) 1-5.
tannhäuser
02.03.2020, 07.27 Uhr
Und mir fallen dazu noch...
...Bodenreform (Slogan "Junkerland in Bauernhand"), Zwangskollektivierung von Privateigentum zu LPG und VEG sowie Verstaatlichung vieler sich seit Jahrzehnten in Familienbesitz befindlicher Firmen ein.

Da letzteres auch meine Familie betraf, habe ich neben allen anderen Erfahrungen, die mir persönlichin von der DDR als gute oder schlechte Erinnerungen geblieben sind oder auch nicht, eine eher gespaltene Meinung zum Begriff "Unrechtsstaat".

Was allerdings die seit RG unter Schröder/Steimmeier/Fischer in tatkräftiger Begleitung und dann Weiterführung durch die verschiedenen Merkel-Regimes staatlich verordnete Verarmung von Mittelschicht, Arbeitslosen und Rentnern mit Rechtsstaatlichkeit nach demokratischem BRD-Gusto zu tun haben soll, erschließt sich mir auch nicht.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr